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Tanz der Verführung

Tanz der Verführung

Titel: Tanz der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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schnell loszulaufen, denn der geeignete Augenblick dafür schien sich zu nähern.
    Garmonn starrte sie grimmig an.
    Dann gab er den Männern in seiner Nähe ein Zeichen. »Seht nach den anderen.«
    Die Männer nickten und verschwanden im Wald, während Garmonn sie weiter unverwandt ansah. Rexana zitterte. Ihre innere Stimme beschwor sie, den Blick abzuwenden.
    Garmonn schürzte die Lippen und ging auf sie zu. Zur Hölle! Wenn sie jetzt versuchte fortzulaufen, würde sie nur ein paar Schritte weit kommen. Sie schob ihre Enttäuschung beiseite.
    Als sie seine Schritte immer näher kommen hörte, sah sie demonstrativ in die entgegengesetzte Richtung.
    Mit dem Fuß stieß er ein paar zertretene Grashalme auf ihren Rock und sagte barsch: »Steht auf.«
    »Warum?«
    Er griff nach ihrem Arm, so dass sie zusammenzuckte. »Nun steht schon auf.«
    Mit aller Kraft stemmte sie ihre Fersen gegen die Decke, taumelte, richtete sich dann aber auf und sah, wie ein Mann aus dem Gebüsch auf die Lichtung stürzte. Von seiner rechten Schläfe tropfte Blut auf seinen Umhang herab, seine Augen rollten wild hin und her.
    »Linf …« Mit einem schweren Aufprall fiel der Mann zu Boden. In seinem Rücken und seinen Schultern steckten Pfeile.
    Garmonn fluchte.
    Rexana wagte kaum zu atmen. Freude und Schreck durchfuhren sie. Fane war gekommen, doch er schien nicht zu ahnen, dass auf der Lichtung weitere bewaffnete Verräter auf ihn warteten, die ihn ermorden wollten.
    Ein Schrei entfuhr ihrer Kehle. »Fane, seht Euch vor!«
    Mit grausamer Gewalt krallte Garmonn seine Finger in ihre Haut.
    »Fane!«
    Gleich einem lebendigen Schutzschild schubste Garmonn sie vor sich her. »Nun kommt schon, schreit noch einmal.« Sein spöttisches Lachen schmerzte in ihren Ohren. »Lockt ihn hierher, damit wir ihn töten können.«
    Sie wollte schreien, doch sie brachte keinen Laut über die Lippen.
    Er presste seinen Arm um ihren Hals und stieß sie weiter vor sich her. Ihr Rücken lag an seiner Brust, ihre gefesselten Hände drückten gegen seine Lenden und sein Fleisch. Ekel erfüllte sie.
    »Zu den Waffen«, schrie Garmonn hinter ihr und zog sein Schwert, so dass die Klinge aufblitzte. »Es ist zwar nicht ganz so, wie wir es geplant hatten, aber jetzt ist Linford hier. Er darf diesen Ort nicht lebend verlassen.«
    Sie wand sich und schüttelte panisch den Kopf.
    Doch er schob sie weiter vor sich her zum Waldrand. Bleierne Stille hatte sich wie eine unsichtbare Decke über die Lichtung gelegt. Es war eine tödliche Stille, die wie ein Feind in den Schatten zu lauern schien. Sie wagte kaum zu atmen.
    »Linford!«, schrie Garmonn und hob drohend sein Schwert. »Ich weiß, dass Ihr hier im Wald auf der Lauer liegt.«
    Keine Antwort, die Stille dehnte sich weiter aus.
    Sie spürte Garmonns Erregung. Er suchte den Kampf, er wollte töten. Vor Angst erschauderte sie.
    »Linford, zeigt Euch«, schrie Garmonn. »Kommt aus Eurem Versteck, ich habe Eure Frau.«
    Aus dem Augenwinkel konnte Rexana Rudd sehen, der langsam näher kam. Sie flehte innerlich, er möge ihr helfen. Und er möge in diesem Kampf unversehrt bleiben.
    Das Knacken von Zweigen lenkte ihre Aufmerksamkeit auf den Wald. Plötzlich waren Hufschläge und das Geraschel von Blättern zu hören.
    Und dann tauchte ein Reiter auf einem großen, grauen Schlachtross mit einem Schild in der Hand aus den Schatten auf.
    Rexanas Herz blieb einen Augenblick stehen. Dann fing es wie wild zu pochen an.
    Fane hielt sein Pferd am Waldrand an. Sein lockiges schwarzes Haar wehte im Sonnenlicht, und seine Augen funkelten wütend in fast derselben tiefdunklen Farbe. Den schönen Mund hatte er zu einer schmalen Linie zusammengepresst.
    »Linford«, murmelte Garmonn.
    »Lasst sie los«, sagte Fane ruhig, aber bestimmt, und der Wind trug seine eisigen Worte über die Lichtung heran.
    Garmonn lachte derb, und sein Atem fuhr durch ihr Haar. Dann drückte er seinen Arm noch fester um ihren Hals. »Rexana gehört jetzt mir. Sie hat mir ewige Liebe geschworen. Endlich wird sie meine Frau und wird mir Söhne gebären. So wie es mir vor langer Zeit versprochen wurde.«
    Fanes Augen verengten sich.
    »Er lügt«, schrie sie. »Glaubt ihm kein Wort.«
    Mit einem Knurren zog Garmonn seinen Arm enger um ihren Hals, und die bunten Farben der Lichtung verschwammen schmerzhaft vor ihren Augen.
    »Lasst sie los«, wiederholte Fane diesmal eindringlicher, und seine weißen Zähne blitzten. Rexana zitterte. Sie wusste, dass Fane kurz davor

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