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Tanz des Lebens

Tanz des Lebens

Titel: Tanz des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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Tränen in den Augen nickte Faye. »Dabei ist dein Blut in seinen erkalteten Blutkreislauf gelangt. Für eine kurze Zeitspanne wurde Quin dadurch zahm und zeigte dir fast menschliche Gefühle. Doch das hält immer nur eine kleine Weile an, dann vergeht es wieder.«
    Mason stellte sich zwischen sie und sah sie alle lauernd und mit einer unmenschlichen Grimasse an. »Genau so ist es. Deshalb schlich ich damals in dieser einen Nacht zu den Ausgrabungen, erschlug den Wächter, stahl ein wenig von dem Elixier, nicht zu viel, damit es nicht auffiel, und gab es in der Klinik jeweils dem Jungen und dem Mädchen meines Zwillingspärchens zu trinken. Danach musste ich mich nur noch zurücklehnen und achtzehn Jahre warten.«
    Bei diesen Worten fiel Quin, der sich mittlerweise tatsächlich wie eine kalte leblose Hülle fühlte, ein, dass er seinen Geburtstag wie immer vergessen hatte. Er hasste sentimentale Glückwünsche und vor allem Umarmungen. Liam hatte sich seit Jahren widerwillig seinen Anordnungen gefügt. Doch als sich ihre Blicke jetzt kreuzten, erkannte Quin, dass Liam ihn keineswegs zu vergessen haben schien, was sein nächster Satz auch bewies.
    »Quin, ich wollte dich vor diesem Tag immer beschützen. Denn an eurem 18. Geburtstag musste er euch beide zusammenführen. In Verbindung mit der satanischen Beschwörungsformel bewirkt das Elixier, dass du und deine Schwester nichts anderes mehr wahrnehmen werdet. Ihr werdet danach nur noch auf euch beide fixiert sein. Dann wird Mei Ling dich in ihren Bannkreis des zweiten Beschwörungszirkels locken, damit du wie in der überlieferten Legende mit ihr zusammen verbrennst. Und in genau diesem Augenblick geht für dreihundert Jahre die ganze unsterbliche dämonische Macht der Unterwelt auf denjenigen über, der euch beschworen hat.«
    Liam wandte den Blick von Quin ab und musterte die grausam lachende Gestalt vor ihm ausdruckslos: »Die dämonische Macht überträgt sich unmittelbar nach euren Verbrennung auf den dritten Zwilling – auf den Black Mager Mason Conners.« Jhonfran hatte sich die gesamte Zeit über im Hintergrund gehalten und schweigend zugehört. Jetzt preschte er zu einem Überraschungsangriff vor. Gerade, als er seine Hand vorbeugte, um seine blaue Manakugel abzufeuern, traf ihn die feuergeballte Faust des Schwarzmagiers.
    Er taumelt rückwärts. Noch bevor er sich benommen von der Wucht des Feuers erholen konnte, das seine Haare und seine Arme versengte, warf sich Faye zwischen die Kämpfenden und sank vor ihrem Onkel auf die Knie. »Bitte lass Quin leben … Nicht ihn … Bitte nicht …«
    Mason Conners blickte seine flehende Nichte auf dem von Regen aufgeweichten Moosboden wie eine Fremde an, die er zum ersten Mal sah. Dann verzog er seine Lippen und murmelte einen schwarzen Magiespruch. Eine Minute später formte sich Fayes Mund zu einem lautlosen Schrei und ihr Herz zog sich krampfhaft zusammen. Sie spürte, wie der Zauber wirkte und der dunkle Bann in heißen Wellen durch ihre Adern strömte. Ihre Beine sackten unter ihr weg. »Ich … werde nicht zulassen …, dass du ihn tötest …«, schrie sie rasend vor Angst.
    »Du kannst mich nicht aufhalten, ihr alle könnt es nicht mehr«, schrie Mason gegen die Regenmassen an, die jetzt von Himmel strömten. »Dies ist der Moment, für den Quin und seine Zwillingsschwester geboren wurden. In vierzehn Minuten ist es Mitternacht. Die Stunde in der Nacht ihrer Geburt und die Stunde, in der sie jetzt achtzehn werden. Es ist Zeit, das Ritual zu vollziehen.«

29

    Rabenblutroter Granat & meergrüne Jade
     
    M ason bündelte seine ganze dämonische Kraft. Er hob seine Arme in Fayes Richtung. Blitze brachen sich über ihrem Kopf. Das Donnergrollen vermischte sich mir den Feuerschwaden zu einem lodernden Tornado, der mit ungebändigter, wilder Kraft auf sie zurollte.
    Verzweifelt stemmte sie sich gegen den aufstürmenden Wind, der an ihrer Kleidung zerrte, ihr langes, braunes Haar zerzauste, und schäumende Gischttropfen wie Hagelkörner in ihr blasses Gesicht peitschte. Angst kroch in ihr hoch. Während die Brecher des Pazifiks donnernd an die zerklüfteten Felsenklippen schlugen, verfärbte sich der eben noch strahlendblaue Himmel in ein metallenes Scharlachrot. So sehr sie auch dagegen ankämpfte; gegen diese dunklen Kräfte kam sie nicht an. In ihrem Kopf drehte sich alles und Faye schwankte.
    Masons höhnische Stimme drang nur noch verschwommen zu ihr durch: »Faye, erinnerst du dich noch an die

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