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Tanz des Lebens

Tanz des Lebens

Titel: Tanz des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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Jacken, und sie hörte das unruhige, panische Klopfen ihres eigenen Herzens.
    Quin ging mit Liam vorneweg, die anderen folgten. Ein fahler Lichtschein fiel durch das dichte Blätterdach der Baumkronen auf Quins Gesicht. Es war zu einer in Eis modellierten Maske erstarrt, ohne jegliche Gefühlsregung. Als sie über die patinagrüne Holzbrücke gingen, spürte Faye das leichte Zittern, das Lukes Körper beben ließ und drückte mit einer Zuversicht, von der sie nicht wusste, woher sie sie nahm, beruhigend seine Hand.
    Seine zur Schau gestellte Flapsigkeit war in dem Moment abrupt verstummt, in dem sie alle wie betäubt auf die Brandzeichen im Boden gestarrt hatten. Die dämonische Botschaft, die diese Nacht zu ihrem Feind machte. In der sich alles entschied. Nach Mitternacht würde alles vorbei sein. Auf die eine oder die andere Art.
     

     
    Fünfzehn Minuten später erreichten sie das Cliff. Im milchigen Schein des immer schattiger werdenden Mondes brannten hunderte Fackeln. Der schwarze Rauch ihrer flirrenden Dochte stieg in schwarzen, zuckenden Spiralen in den regnerischen Nachthimmel auf. Darunter lagen zwei nebeneinanderliegende Beschwörungskreise, die in den moosbedeckten Felsboden gestochen waren. Das Innere der Kreise war mit okkulten, seltsam sakralen Linien zu einer Einheit verbunden.
    Aber es waren nicht die guten, magischen Linien, die Faye in ihrem Beschwörungskreis in der Moongadawnacht gezogen hatte. Diese Linien wirkten böse, lauernd, angsteinflößend, tödlich. »Gut, dann bringen wir es hinter uns. Gehen wir!« Quin sprach mehr zu sich selbst. So, als hätte er gerade beschlossen, eine Tüte Kartoffelchips im Supermarkt zu kaufen. Er fragte niemanden nach seiner Meinung! Er ging vor und sie folgten ihm schweigend.
    Glühende Hitze und ein gleißendes Licht durchströmte das sturmgepeitschte Kliff. Man konnte das Schwingen der Raben hören, die herbeigeflogen kamen und den Himmel verdunkelten. Abwartend flogen sie im gebührenden Abstand über die zwei nebeneinanderliegenden Beschwörungskreise am Boden. Die sturmgepeitschte Nachtluft hatte einen stechenden, schwefelartigen Geruch. Bedrohlich aussehende Gestalten, die Liam als ihm bekannte Natdämonen erkannte, säumten das Cliff um die Fackeln herum.
    Als sie näher kamen, erkannte Faye die Bedeutung der Linien in den beiden Kreisen. Übergroß sah sie das, was sie seit Wochen an ihrem eigenen Körper sehen musste: Das Central-Siegel aus drei gleichschenkligen Dreiecken, die sich zu einem fünfschenkligen Stern zusammenfügten. Darin entdeckte sie das zweiten, das Dual-Siegel, das ein Kreuz in der Mitte des Sterns bildete. Und in der Mitte prangte das tribale Mortem Signaculum – das Tribal-Siegel des Magiers, mit dem er Luke geprägt hatte: das tödliche Omegazeichen:
     

     
    Faye zitterte unkontrolliert. Sie ahnte, worauf diese Vorbereitungen hinausliefen. »Liam!«
    Bei dem timbredunklem Ton des Ausrufs hob Faye ihren Kopf von dem dämonischen Siegel. Sie sah über die schwarzen Schattenspiele der Fackeln hinweg und entdeckte auf der windgeschüttelten Ebene eine hünenhafte Gestalt in einem schwarzen Umhang, die sich jetzt langsam zu ihnen umdrehte. Eine tief heruntergezogene Kapuze verdeckte die Gesichtszüge, doch die Stimme kam ihr seltsam bekannt vor. Eine eisige Hand griff nach ihrem Herzen.
    »Mingalaba! Möge Segen über euch kommen. So wird man in Burma begrüßt. Und etwas Segen für heute Nacht kann ja nie schaden. Und jetzt, da wir alle versammelt sind, können wir beginnen.« Die dunkle Gestalt hielt ihren Blick unverwandt auf Liam gerichtet. »Da dein Vater nicht erschienen ist, wende ich mich an dich, Liam Noyee. Du hast etwas, was mir gehört. Und ich bin heute hier, um es mir zurückzuholen.«
    »Ich werde ihn nicht sterben lassen«, antwortete Liam mit kalter Stimme.
    »Das sehe ich anders.«
    Auf das leichte Nicken der Kapuzengestalt lösten sich zwei dunkle Schatten aus dem Heer der Natdämonen, die ihn umgaben, und kamen langsam näher. Liam riss Faye, die Luke noch immer umklammert hielt, hart zur Seite weg. Jhonfran zerrte den Professor zurück und wich mit Shiva und Zoe nach hinten aus. Nur Quin rührte sich keinen einzigen Zentimeter von der Stelle.
    Kampfbereit blieb er stehen. Und in genau dieser Sekunde schoss aus der Erde eine magische Kraft, riss ihm sein Schwert aus der Hand und wirbelte seinen Körper willenlos nach vorne, bis er hart auf dem Felsboden des linken Beschwörungskreises aufschlug.
     

     
    Ein

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