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Tanz des Verlangens

Tanz des Verlangens

Titel: Tanz des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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wäre, hatte in Zweifel gezogen, dass sie auch nur das Geringste für ihn empfand – wo es doch in Wirklichkeit Néomi war, die ihn überhaupt erst dazu gebracht hatte, dieses abgepackte Blut zu trinken. Jeden Tag bei Sonnenuntergang hatte sie ihm einen bis zum Rand gefüllten Becher davon gebracht, obwohl sie schon den Anblick verabscheute.
    „Ich kann es einfach nicht ansehen, ohne mich zu erinnern“, hatte sie gesagt. „Als ich starb, war ich von Kopf bis Fuß damit bedeckt, mit Louis’ …“
    Conrad hatte das gewusst, denn in jener Nacht, in der sie getanzt hatte, konnte er sehen, wie es sich über den ganzen Boden ergossen hatte.
    „Und warum bringst du es mir dann jeden Tag?“, hatte er sie gereizt gefragt.
    Sie hatte geblinzelt. „Weil du es brauchst.“
    Warum sollte Néomi auch einen bekennenden Mörder freilassen? Sie war schließlich von einem solchen gequält worden.
    Geh zu ihr zurück , flüsterte es in seinen Gedanken. Und was sollte er dann tun? Er hatte sich noch nie in der Situation befunden, die verletzten Gefühle einer Frau beschwichtigen zu müssen. Ihm gingen die Worte nicht so leicht von den Lippen wie Murdoch.
    Warum sollte sie auch überhaupt noch etwas mit ihm zu tun haben wollen, nach all den Dingen, die er ihr an den Kopf geworfen hatte? Er war so verdammt hart zu ihr gewesen. Er wusste noch, dass er ihr gewünscht hatte, sie möge in der Hölle verrotten. „Da bin ich doch schon längst“, war ihre geflüsterte Antwort gewesen.
    Er packte sich an die Stirn. Was ist bloß los mit mir?
    Sie hatte diese Hölle achtzig Jahre lang ertragen, nur damit dann ein dahergelaufener Vampir ihr Haus zerstörte und mit den Fäusten ihre Wände kurz und klein schlug. Und schon früher hatte Néomi leiden müssen. Dafür hatte der Mistkerl, der sie umgebracht hatte, gesorgt. Robicheaux hatte ihr nicht etwa nur das Messer in die Brust gestoßen und dann voller Entsetzen auf sein grauenhaftes Werk gestarrt. Er hatte den Messergriff gepackt und die Klinge auf sadistische Weise herumgedreht. Und Conrad konnte den Mann, der ihr das angetan hatte, nicht einmal foltern und abschlachten.
    Seine Augen weiteten sich. Aber er konnte an ihrer Stelle das Grab dieses Bastards schänden! Endlich mal eine gute Idee! Und natürlich müsste Néomi von Conrads Geste erfahren, das würde ihr gefallen. Damit hätte er einen Grund zurückkehren, allein, um ihr davon zu erzählen.
    Dieser Einfall munterte ihn beträchtlich auf und machte seine Anwesenheit bei dieser Versammlung um einiges erträglicher.
    Als sich ihr Spiegel auf einmal wölbte – offensichtlich auf irgendeine Weise nachgiebig geworden –, zuckte Néomi zusammen. Dann flog eine Aktentasche aus dem Spiegel heraus und landete mit einem Knall auf dem Fußboden ihres Studios. Es folgten Hände, die den Spiegel teilten wie einen Vorhang.
    Aus der Öffnung krabbelte ein hübscher Rotschopf mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht. Ihr folgte eine geradezu unheimlich gut aussehende Frau mit fesselnden goldenen Augen – und spitzen Ohren. Hinter den beiden schloss sich der Spiegel wieder nahtlos.
    „Ich bin Mari MacRieve“, sagte die Rothaarige. Sie zeigte mit dem Daumen auf ihre Freundin. „Das ist Nïx die Allwissende. Sie ist eine Walküre.“
    Néomi schüttelte ihr Erstaunen ab und sagte: „Es ist mir ein besonderes Vergnügen, euch beide kennenzulernen.“ Dann wandte sie sich an die schwarzhaarige Frau. „ Nïx ? Ich kenne ein paar Leute, die nach dir suchen.“
    „Tun sie das nicht immer, Schätzchen?“ Nïx seufzte. Dann hauchte sie ihre Fingernägel – die allerdings eher an zierliche, elegante Krallen erinnerten – an und polierte sie.
    „Wie geht es dir mit den ganzen Spiegeln?“, fragte sie Mari.
    Die atmete tief aus. „Es geht so.“
    „Sie ist Captromagierin“, erklärte Nïx. „Sie benutzt Spiegel für ihre Magie und zum Reisen.“
    „Allerdings“, wandte Mari ein, „trage ich diese fremdartige gierige Macht in mir, wegen der mich die Spiegel restlos bannen können, wenn ich nicht aufpasse. Ich kann also nicht mit ihnen leben, aber ohne sie geht es auch nicht.“ Mari drehte sich um sich selbst. „Wahnsinn, was für ein Zimmer!“
    Néomi sah, dass auf ihrem Rücken ein Zettel klebte, auf dem stand: Ich treibe es auch mit Ghulen .
    „Oh, warte mal“, Néomi zeigte verschämt auf den Zettel. „Mari, du hast da ein …“
    Mari tastete ihren Rücken ab, bis sie den Zettel erwischte. „Verdammte Regin.“ Nachdem sie

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