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Tanz mit dem Teufel

Tanz mit dem Teufel

Titel: Tanz mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Depp
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Fall werden Sie die Dinge von nun an anders sehen. Es gibt kein Schwarz oder Weiß, Texas, nur unterschiedliche Grautöne. Walter hat lange genug versucht, Ihnen das zu verklickern.«
    »Eines schönen Tages drehe ich Ihnen den Hals um.«
    »Möglich«, antwortete Locatelli. »Auch wenn ich das zu bezweifeln wage. Wenn ich mir darüber tatsächlich Sorgen machen müsste, würden Sie hier nicht mehr lebendig rauskommen. Sie haben endlich Ihre Unschuld verloren, Texas. Da draußen wartet eine schöne neue Welt auf Sie, in der wir uns gegenseitig sehr nützlich sein werden. Verlassen Sie sich drauf.«
    Spandau wandte sich wortlos ab und ging. Auf der Straße herrschte Zirkusstimmung. Sirenen, Polizeiwagen, eine Menschenmenge, gereckte Hälse. Einem Zirkus kann keiner widerstehen. Ein Polizist mit Megafon wies die Schaulustigen an, von dem gelben Absperrband zurückzutreten. Spandau drehte sich noch einmal zum Fenster. Locatelli gab beim Kellner seine Bestellung auf. In seltenen Augenblicken des Glücks, wenn Spandau Dee oder Anna im Arm gehalten hatte, war ihm eine flüchtige Ahnung von etwas Heiligem zuteil geworden, ein Gefühl von Wahrhaftigkeit, das sein Leben mit Sinn erfüllte und ihm Kraft gab. Wie Gott aussah, wusste er trotzdem nicht. Das Angesicht des Teufels aber hätte er seit dieser Stunde bis ins kleinste Detail beschreiben können.
    Spandaus Handy vibrierte. Er sah auf das Display. Eine SMS . Von Anna.
    Komm nach Hause, stand da. Komm nach Hause.

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    Sie saßen am Küchentisch und tranken Kaffee.
    »Dann kommt er also nicht wieder nach Hause«, sagte Dee.
    Pookie seufzte. »Wir haben ja kaum mit ihm reden können. Wie gesagt, auf einmal sind die beiden anderen Typen aufgetaucht, und er ist abgezischt. Man kann’s ihm nicht verden-ken.«
    »Und ihr wisst nicht, wo er hin ist? Wo ich ihn kontaktieren könnte?«
    »Nein, er war zu schnell verschwunden. Er ist sehr clever, Dee. Er hat uns alle abgeschüttelt.«
    »Aber er ist nicht mehr in Gefahr? Das steht fest?«
    »Der Kerl, dem er das Geld schuldet, ist tot. Man ist nicht mehr hinter ihm her«, sagte Spandau.
    »Und das Geld?«
    »Wo kein Gläubiger, da kein Schuldner.«
    »Tut mir leid, dass wir ihn nicht zurückbringen konnten«, sagte Pookie. »Wir haben unser Bestes gegeben.«
    »Es hätte alles noch sehr viel schlimmer ausgehen können«, meinte Dee. »Sicher kommt er ja bald nach Hause. Oder er ruft wenigstens an, wenn er die gute Nachricht hört. Dann kann ich ihm sagen, dass er nichts mehr zu befürchten hat.«
    »Ganz genau«, nickte Pookie. »Dann sagst du ihm, dass er sich wegen dem Geld keine Sorgen mehr zu machen braucht.«
    »Hoffentlich verspielt er nicht vorher alles, was wir noch haben.«
    »Das tut mir leid, Dee, aber es lässt sich nun mal nicht ändern«, sagte Spandau. »Vielleicht kannst du ihn von einer Therapie überzeugen, wenn er wieder da ist. Und dann fangt ihr noch einmal ganz von vorn an.«
    »Seltsam«, sagte Dee. »Die ganze Zeit konnte ich nur an das Geld denken, und jetzt, wo sich das Problem über Nacht von selbst gelöst hat, kommt es mir so vor, als wären wir dadurch keinen einzigen Schritt weitergekommen. Überhaupt war der ganze Horror von vornherein irgendwie irreal. Was soll ich jetzt bloß machen?«
    »Abwarten«, riet Spandau. »Hab ein bisschen Geduld. Früher oder später kommt er zurück.«
    »Danke. Für alles.«
    »Wie haben gar nicht viel gemacht«, antwortete Spandau. »Onkel Atom hat sich umpusten lassen, und alles hat sich zum Besten gefügt.«
    »Du lügst«, stellte Dee fest. »Und ich kenne dich zu gut, um weiter nachzuhaken. So war es immer mit uns, nicht wahr? Du versuchst, mich zu schonen, und ich frage lieber nicht nach, damit du mir nicht womöglich doch die Wahrheit sagst. Du hast mich immer beschützt, früher wie heute. Ich glaube, das habe ich noch nie so klar erkannt.«
    »Hätte das denn irgendwas geändert?«, fragte Spandau.
    »Ja, vielleicht schon.«
    »Ich muss los«, sagte er.
    »Ich komm mit«, sagte Pookie.
    »Möchtest du ihn nicht mal kennenlernen, wenn er wieder zu Hause ist? Mir geht nämlich gerade erst auf, dass ihr euch ja überhaupt noch nie begegnet seid.«
    Spandau schüttelte den Kopf. »Am besten, wir lassen alles so, wie es ist.«
    Sie schlang ihm die Arme um den Hals, schmiegte sich an ihn und küsste ihn sanft auf die Wange. »In einem anderen Leben vielleicht«, wisperte sie so leise, dass nur er es hören konnte.
    Er nickte.
    Ließ sie los.
    Und ging.

66
    »O

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