Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19)
dort vor ihm auf. Bestimmt war es idiotisch, dass sie diesen Schutzschild brauchte, aber es waren noch jede Menge Polizisten auf dem Grundstück, und obwohl sie schon ein offizielles Statement abgegeben hatte, lungerten in der Hoffnung auf weitere Details auch noch ein paar Journalisten hinter der Absperrung herum.
Heute Abend würden sie von ihr nichts mehr erfahren,
sie wollte einfach einen ganz privaten Augenblick mit ihrem Mann.
Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass sie nicht zu sehen waren, schlang sie ihm die Arme um die Hüfte und schmiegte ihre Wange sanft an sein Gesicht. »Bitte halt mich einen Moment lang fest.«
»Mit Vergnügen.«
»Abende wie dieser bringen mich vollkommen aus dem Gleichgewicht. Egal, wie sehr man sich bemüht, sich dafür zu wappnen, gelingt es einfach nicht. Ich weiß, dass dieser Typ niemals genug dafür bezahlen kann. Das macht mich krank. Das macht mich richtiggehend krank.«
Sie drehte ihren Kopf und vergrub ihn fest an seiner Schulter. »Deshalb werde ich dir die zwei Tage geben - und mir selbst. Lass uns irgendwohin fliegen. Irgendwohin, wo es nur uns beide gibt. Am liebsten auf die Insel.«
Sie verstärkte ihren Griff um seine Taille und versuchte sich den zuckerweißen Sand und das leuchtend blaue Wasser vorzustellen, damit sie endlich nicht mehr den schlammigen Boden und all die schwarzen Leichensäcke sah. »Wir brauchen noch nicht mal irgendwelche Kleider mitzunehmen.«
Mit einem leisen Seufzer legte er sein Kinn auf ihren Kopf. »Das klingt einfach perfekt.«
»Ich muss heute Abend und vielleicht auch noch die nächsten Tage arbeiten, bis der Fall richtig abgeschlossen ist. Aber dann hauen wir ab.«
Er schob sie in den Hubschrauber und wollte von ihr wissen: »Bist du sicher, dass du jetzt noch weitermachen willst? Du hältst dich nur noch mit Hilfe von Tabletten auf den Beinen.«
»Ich kann sicher besser schlafen, wenn die Sache abgeschlossen
ist.« Sie schnallte sich an und wählte die Nummer von Peabodys Link im Krankenhaus, während Roarke den Helikopter startete.
Celina öffnete die Fahrstuhltür in ihrem Loft. »Dallas, Roarke. Sie sehen beide völlig fertig aus.«
»Das überrascht mich nicht. Tut mir leid, dass wir um diese Zeit noch stören. Ich weiß, es ist schon spät.«
»Machen Sie sich darüber keine Gedanken. Kommen Sie herein und setzen Sie sich.« Sie winkte die beiden durch die Tür. »Ich hole Ihnen erst mal was zu trinken. Haben Sie heute Abend schon gegessen?«
»Ich habe augenblicklich keinen Appetit. Aber eine Sitzgelegenheit wäre nicht schlecht.«
»Und vielleicht eine Tasse Tee.«
»Den kann sie, das heißt, den können wir wirklich gebrauchen«, kam Roarke Eves Ablehnung zuvor.
»Geben Sie mir eine Minute Zeit.«
Barfuß und mit wild flatterndem, knöchellangem Kleid lief sie aus dem Raum. »Wie geht es Peabody?«, rief sie aus der Küche.
»Erstaunlich gut. Sie wurde inzwischen von der Intensivstation in ein normales Zimmer verlegt. Sie muss noch ein paar Tage in der Klinik bleiben, dann kann sie sich zu Hause weiter pflegen lassen, bis sie wieder völlig auf dem Posten ist.«
»Das freut mich zu hören. Ich weiß nicht, ob Sie schon mit Mira gesprochen haben, aber wir haben heute ein paar Fortschritte gemacht, und ich glaube, dass ich morgen bei der Erstellung eines Phantombilds helfen kann.«
Sie kam mit einem Tablett ins Wohnzimmer zurück, blieb aber, als sie Eves Gesichtsausdruck bemerkte, zögernd auf der Schwelle stehen. »Was?«
»Wir haben ihn heute Nachmittag identifiziert und sofort festgenommen.«
»Mein Gott.« Krachend stellte Celina das Tablett auf einen Tisch. »Sind Sie sich sicher? Ich kann es einfach nicht glauben.«
»Wir sind uns völlig sicher. Das ist einer der Gründe, weshalb wir hierher gekommen sind. Sie haben heute offenbar nicht ferngesehen.«
»Nein. Habe ich nicht. Ich wollte einen völlig freien Kopf bekommen und das Fernsehen hätte mich dabei nur abgelenkt. Wann und wie haben Sie den Kerl erwischt?«
»Ich wollte es Ihnen schon früher sagen, aber nachdem wir erst mal angefangen hatten, ging alles furchtbar schnell.«
»Das ist kein Problem. Dann sitzt er also hinter Gittern? Dann ist es also vorbei?« Sie atmete langsam aus und streckte dann die Hand nach der Teekanne aus. »Ich weiß nicht, was ich denken oder fühlen soll. Ich weiß nur, dass ich total erleichtert bin. Wie haben Sie ihn gefunden?«
»Die Zeugen, die gesehen haben, wie er Peabody überfallen hat, haben ihn
Weitere Kostenlose Bücher