Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19)
und auch sein Fahrzeug ziemlich gut beschrieben. Mit ihrer Hilfe haben wir ein Phantombild von dem Kerl erstellt, ihn in seiner Wohnung eingesammelt, und nach weniger als einer Stunde ist er beim Verhör zusammengebrochen und hat uns alles erzählt.«
»Dann sind Sie bestimmt nicht nur erschöpft, sondern zugleich auch sehr zufrieden.« Sie reichte die Teetassen herum. »Dann lief am Ende doch alles auf bodenständige Polizeiarbeit hinaus.«
»Ein bisschen Glück war ebenfalls im Spiel.«
»Ich schätze, dass ich letztendlich nicht allzu viel zu der Verhaftung beigetragen habe.«
»Seien Sie nur nicht so bescheiden. Sie haben alles in Ihrer Macht Stehende getan.«
»Sie haben eine ganz besondere Gabe«, fügte Roarke hinzu. »Und die haben Sie benutzt.«
»Es liegt nicht in meinem Ermessen sie zu nutzen oder nicht.«
»Das sehe ich anders.« Eve nippte vorsichtig an ihrem Tee. »Als Sie Annalisa Sommers ermordet haben, haben Sie sie ganz bewusst genutzt.«
»Was?« Klirrend stellte Celina ihre Tasse auf der Untertasse ab. »Was sagen Sie da?«
»Anscheinend haben Sie bereits seit Monaten Visionen von John Blue gehabt. Haben Sie gesehen, wie er seine Mutter getötet hat, Celina? Fing es damals bereits an? Haben Sie da schon überlegt, wie Ihre Konkurrentin möglichst unauffällig beseitigt werden kann?«
Celina wurde kreidebleich. »Was Sie da sagen, ist entsetzlich. Es ist einfach fürchterlich. Sie beschuldigen mich eines Mordes? Sie werfen mir vor, ich hätte die arme Annalisa umgebracht? Sie haben doch den Kerl, der sie auf dem Gewissen hat. Wie können Sie so etwas Grauenhaftes sagen?«
»Ich habe den Kerl, der für die Ermordung von fünfzehn Frauen verantwortlich ist. Fünfzehn, Celina. Er hat ihre Augen in seiner Wohnung ausgestellt. In den letzten Stunden haben wir Leichen aus dem Garten des Hauses seiner Mutter im Norden ausgegraben. Ich wette, Sie haben in Ihren Visionen das Haus gesehen. Wir haben dreizehn Leichen - darunter die von seiner Mutter, deren Überreste zweifelsfrei identifziert worden sind. Dreizehn Frauen, an denen er geübt hat, bis er gut genug war, um mit seinen Taten an die Öffentlichkeit zu gehen.«
Eves Gesicht war hart wie Stein und kalt wie Eis, inzwischen jedoch machte ihre anfängliche Blässe einer
leichten Zornesröte Platz. »Haben Sie auch beobachtet, wie er alle diese Frauen vergewaltigt, umgebracht und anschließend verstümmelt hat? Nimmt man Elisa Maplewood und Lily Napier dazu, hat man die fünfzehn Frauen, die von ihm ermordet worden sind.«
Celina kreuzte zitternd ihre Hände vor der Brust. »Ich kann einfach nicht glauben, was Sie da erzählen. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Überanstrengung Sie in den Wahnsinn getrieben hat.«
»Vielleicht an den Rand des Wahnsinns, aber ganz sicher nicht hinein. Wenn ich wahnsinnig geworden wäre, würde ich Ihnen jetzt die Knochen brechen, so wie Blue meiner Partnerin die Knochen gebrochen hat.«
»Sie beschuldigen mich eines Mordes, nachdem ich zu Ihnen gekommen bin, um Ihnen zu helfen, nur, weil es eine überschüssige Leiche gibt? Um Himmels willen. Ich will, dass Sie mein Haus verlassen. Ich will, dass Sie -«
Als sie sich erheben wollte, streckte Roarke den Arm aus und drückte sie auf ihren Platz zurück. »Sie sollten besser sitzen bleiben«, stellte er mit tödlich ruhiger Stimme fest. »Wir beide haben grauenhafte Stunden hinter uns und sind deshalb vielleicht nicht so nett, wie Sie es bisher von uns kennen. Rühren Sie sich also besser nicht vom Fleck.«
»Nun, da Sie mich auch noch bedrohen, rufe ich am besten meinen Anwalt an.«
»Ich habe Sie noch nicht über Ihre Rechte aufgeklärt, weshalb Sie keinen Anspruch auf einen Anwalt haben. Ich werde Sie noch über Ihre Rechte informieren, und dann rufen Sie meinetwegen Ihren Anwalt an, vorläufig jedoch rede ich mit Ihnen, weiter nichts.«
»Es gefällt mir nicht, in welchem Ton Sie mit mir reden.«
»Und mir gefällt es nicht, wenn mich jemand benutzt.
Mir gefällt es nicht, wenn eine selbstsüchtige Hexe mit einem sechsten Sinn mich dazu missbraucht, die neue Freundin ihres Exfreundes zu ermorden.«
»Was reden Sie für einen Unsinn! Ich war die ganze Nacht zu Hause, als sie ermordet worden ist. Ich hatte ein Beruhigungsmittel eingenommen und lag die ganze Nacht im Bett.«
»Das stimmt nicht«, widersprach ihr Roarke. »Oh, Sie haben die Disketten aus den Überwachungskameras, die beweisen, dass Sie weder mit dem Fahrstuhl runtergefahren
Weitere Kostenlose Bücher