Tanz mit mir ins Glueck
bei sich behalten, wie ihre Leidenschaft brannte. Er würde ihr ein für allemal beweisen, dass das ewige Glück genau fünf Minuten dauerte, und keine Sekunde länger.
Begriff sie denn nicht? Was sie verband, war Lust, mehr nicht.
Fünf lange Jahre hatte er versucht, diese Frau aus seinem Leben zu verbannen.
Aber wie eine Liane hatte sie sich um sein Herz und seine Seele gewunden und sich mit einer Kraft daran geklammert, gegen die er machtlos war.
Schlingpflanzen waren gefährlich. Sie machten Veränderungen unmöglich. Ihre Wur zeln gruben sich tief in die Erde, während ihre Ranken selbst das dichteste Mauerwerk durchdrangen und jeglichen Widerstand durchbrachen.
Und dennoch ...
Er begehrte sie. Das war ein Fehler. Eines Tages würde er dafür bezahlen müssen, das bezweifelte er keine Sekunde lang. Die ewige Verdammnis war ihm wegen seiner Sünden sicher. Aber zumindest hätte er dann ihre Beziehung endgültig beendet. Bitterkeit brannte in ihm wie Gift. Warum sich selbst belügen? Er wollte seine Rache genausosehr, wie er Aimee wollte. Durch die Eheschließung würde er beides erreichen. Nur eines bereitete ihm Sorgen.
Ein Blick in ihre klaren goldbraunen Augen, in denen sich ihre Träume widerspiegelten, zeigte ihm, dass er seine Rache nicht wie geplant durchführen konnte. Shayne zuliebe musste er diesen Cinderella-Bällen unwiderruflich ein Ende machen, aber dabei Aimee zu zerstören ...
„Da sind wir!" rief Henrietta atemlos und eilte, gefolgt von Donald, in den Salon. Sie blieb abrupt stehen, als sie Raphael entdeckte. „O Himmel", flüsterte sie erschrocken. „Mr. Be aumont! Was für eine ... Überraschung."
Raphael neigte den Kopf. „Mrs. Montague."
„Was wollen Sie hier?" fragte Donald unumwunden.
Bevor Raphael etwas darauf erwidern konnte, trat Aime"e vor und nahm seine Hand.
„Er ist meinetwegen gekommen. Wir wollen heiraten, und er möchte, dass ihr dabei seid."
„Amada, vielleicht ist das keine gute ..."
„Sie haben darum gebeten, dass wir an der Zeremonie teilnehmen?" unterbrach Donald ihn schroff. „Nicht meine Tochter?"
Raphael zuckte kurz die Schultern. „Sie auszuschließen hätte Aimee unglücklich gemacht. Ich möchte, dass sie ihre Hochzeit in guter Erinnerung behält."
Donald schien noch nicht ganz überzeugt, Henrietta hingegen atmete erleichtert auf.
„Ein Traum ist wahr geworden", rief sie. „Dafür habe ich aus ganzem Herzen gebetet."
Und das war's. Entgegen Raphaels Vermutung gaben die Montagues bereitwillig ihre Zustimmung. Resigniert schloss er die Augen, während die beiden Aimee umarmten und küssten. Als sie ihrer Tochter hinlänglich gratuliert hatten, wandten sie sich zu ihm um. Henrietta schloss um herzlich in die Arme, bevor sie Aimee beiseite zog, um sich mit ihr unter vier Augen,, zu unterhalten.
Donald reichte ihm die Hand. „Ich bin froh, dass dieser Unsinn endlich vorbei ist", sagte er brummig. „Es hat Aimee fast das Herz gebrochen, dass Sie sie für Shaynes Handlungsweise verantwortlich gemacht haben."
„Ich mache sie noch immer dafür verantwortlich", entgegnete Raphael. „Glauben Sie nicht, dass die Hochzeit irgend etwas an meiner Überzeugung ändert - das gilt übrigens auch für meine Meinung über den Cinderella-Ball. Ich heirate Ihre Tochter trotz dieser Bedenken."
Sekundenlang musterte Donald ihn schweigend. Dann nickte er. „Verstehe. Sie betrachten diese Ehe nur als Mittel zum Zweck, oder?"
Der Scharfsinn seines künftigen Schwiegervaters wunderte ihn nicht im mindesten. Donald Montague mochte blind sein, was die Cinderella-Bälle betraf, aber ansonsten war er ein intelligenter Mann, der nicht nur die positiven Dinge im Leben sah. Aber akzeptierte er auch die Nachteile?
„Sie verstehen?" Raphael verschränkte die Arme vor der Brust. „Alles?"
Donald seufzte. „Ich fürchte, ja, Mr. Beaumont. Sie wollen sowohl meine Tochter als auch Ihre Rache."
„Dann wissen Sie mehr als Ihre Tochter."
„Sie liebt Sie. Außerdem ist sie eine Frau, die nur das Gute im Menschen sieht.
Zweifellos hofft sie, dass das Gute in Ihnen letztlich über Ihren Rachedurst siegen wird. Im Gegensatz zu ihr bin ich Realist."
„Und wie beabsichtigen Sie, Ihr Wissen zu nutzen?"
„Dad?" warf Aimee unbehaglich ein und ließ ihre Mutter allein. „Stimmt etwas nicht?"
Donald legte den Arm um ihre Schultern und küsste sie liebevoll auf die Stirn.
„Keineswegs. Ich frische nur gerade meine Bekanntschaft mit deinem künftigen Ehemann auf.
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