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Tanz mit mir ins Glueck

Tanz mit mir ins Glueck

Titel: Tanz mit mir ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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die Beherrschung verlieren. Er atmete tief durch.
    An der Tür reichte ihm Donald die Hand. „Ich bin gespannt, wer das Spiel gewinnen wird, das du begonnen hast", sagte er zum Abschied. „Dein Herz oder dein Verstand."

4. KAPITEL
    „Die Suite ist wunderschön." Verstohlen musterte Aimee Raphael und fragte sich zum wiederholten Mal, ob er die Ehe mit ihr bereits bereute. Seit ihrer Ankunft im Grand Hotel hatte er kaum ein Wort mit ihr gesprochen. Statt dessen zerrte er an seiner Smokingfliege und ging im Zimmer auf und ab.
    Sie folgte ihm zu dem großen Panoramafenster. Der helle Vollmond tauchte die Wüstennacht in silbriges Licht. „Was ist los, Raphael?"
    Er lehnte die Stirn an die Scheibe und starrte blicklos auf die Landschaft hinab.
    „Dein Vater erstaunt mich", sagte er schließlich.
    Aimee seufzte erleichtert auf. Also bereitete ihm nicht ihre Ehe Sorgen, sondern eine Äußerung ihres Vaters. „Vor der Trauung habt ihr euch ziemlich lange unterhalten", begann sie vorsichtig.
    „Ich dachte, er würde die Hochzeit verhindern", meinte er.
    „Hast du gehofft, dass er das tun würde?"
    „Nein."
    „Warum..,"
    Er drehte sich zu ihr um und verschränkte die Arme vor der Brust. Die offenen Knöpfe des Smokinghemdes enthüllten seine sonnengebräunte Haut. Eine schmale weiße Narbe an seinem Schlüsselbein weckte ihre Neugier. Vor fünf Jahren hatte er sie noch nicht gehabt.
    Bevor sie sich danach erkundigen konnte, sagte er: „Ich dachte, er würde die Zeremonie unterbrechen, um dich zu schützen."
    Verwundert hob sie den Kopf. „Mich schützen? Wovor denn?"
    „Vor dem Mann, den du heiraten wolltest, vor wem sonst?"
    „Er weiß genausogut wie ich, dass du mir nie weh tun würdest."
    Sein bitteres Lachen erschreckte sie. „Das glaubst du doch nicht im Ernst, oder?"
    Sie sah ihm fest in die Augen. „Hast du mich geheiratet, um mich zu verletzen?"
    „Ich habe dich geheiratet, weil ich dich begehre", erklärte er ausweichend und packte sie am Arm. „Ich habe dich geheiratet, weil es die einzige Möglichkeit war, dich in mein Bett zu bekommen. Der einzige Weg, dich dort zu behalten, bis wir voneinander genug haben."
    Aimee stutzte. „Genug voneinander? Glaubst du, miteinander zu schlafen sei wie Durst stillen oder ..."
    „Einen nagenden. Hunger", unterbrach er sie nachdrücklich. „Ja."
    Aimee versuchte es mit einem Scherz, „Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber eine Weile, nachdem ich gegessen habe, bin ich wieder hungrig."
    „Mach dich nicht über mich lustig", warnte er. „Denkst du, ich hätte vor. dir noch nie eine Frau begehrt? Denkst du, ich hätte sie nicht in mein Bett geholt und nachdem ich befriedigt war - ohne Skrupel verlassen?"
    „Ja, das denke ich wirklich. Die Affären waren vielleicht nicht von Dauer, weil ihr nicht zueinander gepasst habt, aber du würdest dir nie einfach nur nehmen, was du willst, und dann wieder verschwinden. Nicht ohne sicher zu sein, dass auch sie befriedigt war."
    „Du siehst in mir jemanden, der ich nicht bin." Sein Akzent wurde stärker.
    „Dadurch ist die Wahrheit nur noch schwerer zu ertragen."
    „Welche Wahrheit meinst du? Dass alles vorbei sein wird, wenn wir miteinander geschlafen haben?" Sie lachte leise. „Glaubst du, unsere Gefühle wären so oberflächlich?"
    „S uNohayduda."
    Sie fragte sich, ob er wohl gemerkt hatte, dass er spanisch mit ihr gesprochen hatte. Das passierte nur, wenn er unter extremem Druck stand. Sie hatte bislang nur einmal erlebt, dass er derart die Kontrolle über sich verloren hatte. Er nahm dieses Thema also ernst, sehr ernst.
    „Wusste mein Vater, dass du so empfindest?" erkundigte sie sich. „Hätte er deshalb die Hochzeit verhindern sollen?"
    Raphael schlug mit der Faust gegen den Fensterrahmen. „Er wusste, warum ich dich heiraten wollte, und hat nichts dagegen unternommen. Warum? Warum hat er das getan?"
    „Vielleicht weil er mich liebt und das Beste für mich will."
    „Nein, das stimmt nicht!" Ein Muskel zuckte in seiner Wange. „Würde er dich lieben, hätte er dich aus diesem Raum gezerrt und dich so weit wie möglich von mir fortgebracht."
    „Warum denn?"
    „Damit ich dir nicht weh tun kann." Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Begreifst du denn nicht? Es ist seine Pflicht, dafür zu sorgen, dass dir nichts passiert. Warum hat er nicht gehandelt?"
    Aus unerfindlichen Gründen schien die Tatenlosigkeit ihres Vaters Raphael zu erzürnen. Und obwohl sie seine Motive nicht kannte, versuchte sie,

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