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Tanz mit mir ins Glueck

Tanz mit mir ins Glueck

Titel: Tanz mit mir ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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Außerdem wünschten sie nichts sehnlicher, als dass ihre Tochter glücklich werden möge. Es waren also nur drei schlichte Worte notwend ig, um sie zu beruhigen: Ich liebe ihn.
    Wenn sie ihnen das versicherte, würden sie sich keine Sorgen mehr machen.
    „Ich wünsche Ihnen viel Glück", meinte Dora. „Vorher möchte ich Ihnen jedoch einen guten Rat mit auf den Weg geben: Haben Sie Verständnis füreinander, dann kann nichts schiefgehen."
    Ein Schatten huschte über Raphaels Gesicht. „Das klingt vernünftig", erwiderte er kühl.
    „Das finde ich auch, sonst hätte ich es nicht gesagt. Und nun lassen Sie sich trauen, während ich dieses rosa Zeug probiere." Dora strahlte. „Wenn es hilft, könnte ich sogar noch ein bisschen Hummer vertragen."
    Lachend nahm Aimee Raphaels Hand und verließ mit ihm die Bibliothek.
    „Und wohin jetzt?" erkundigte er sich.
    Sie zögerte. Sein schroffer Tonfall wunderte sie. Was hatte ihn verärgert? Es war alles in Ordnung gewesen, bis ... Ja, bis Dora ihnen geraten hatte, Verständnis füreinander zu haben. Warum fiel es ihm so schwer, diese Empfehlung zu beherzigen?
    War sein Zorn über die Ereignisse der Vergangenheit noch immer nicht erloschen?
    Machte er sie noch immer dafür verantwortlich, was mit Shayne passiert war?
    „Wir gehen nach oben", erklärte sie. „Die Trauungen werden in den Salons neben dem Ballsaal vorgenommen." An der Treppe blieb sie stehen. „Wir müssen nicht heiraten, Raphael. Nie mand zwingt uns dazu. Falls du es dir noch einmal überlegen möchtest, habe ich Verständnis dafür."
    „Wir werden heiraten. Jetzt." Er deutete auf die Treppe. „Hier entlang?"
    "Ja."
    Schweigend stiegen sie die Stufen hinauf.
    Oben angekommen, sah Raphael sich um. „Mir scheint, wir können unter allen möglichen Zeremonien wählen."
    „Wir wollen unseren Gästen eine umfassende Auswahl bie ten, um diesen Tag zu etwas ganz Besonderem zu machen. Die Paare sollen sich ihr Leben lang daran erinnern."
    „Wahrscheinlich dürfte es ihnen schwerfallen, ihn auch nur eine Sekunde zu vergessen", meinte er leise. „Versuchen wir es hier."
    Er öffnete die erste Tür und trat ein. Aimee folgte ihm und seufzte enttäuscht auf. Es war der Blaue Salon, ein eleganter, aber ziemlich nüchtern eingerichteter Raum mit Gestecken aus Trockenblumen, Möbeln aus Walnussholz und einer Sitzgruppe mit blauseidenen Polstern. Vor den zugezogenen Vorhängen stand ein Podium, hinter dem der Friedensrichter eine schlichte Trauung vornahm.
    Raphael warf ihr einen kurzen Blick zu. „Was ist los?"
    War sie so leicht zu durchschauen? „Nichts", behauptete sie schulterzuckend.
    Er murmelte einen spanischen Fluch. „Das glaube ich dir nicht, Aimee. Was stört dich hier?"
    „Nun ja ..." Sie seufzte erneut. „Hier saßen wir immer zusammen, wenn meine Großtante Mavis zu Besuch kam."
    „Weckt dieses Zimmer unangenehme Erinnerungen in dir?"
    „Nur weil ich dann immer so brav sein musste."
    Er lächelte. „Das war bestimmt nicht einfach."
    Sie verzog schmollend die Lippen. „Spotte nur. Ich musste stundenlang kerzengerade auf der Couch sitzen, die Hände im Schoß gefaltet und die Beine an den Knöcheln gekreuzt. Das war die reinste Folter! Und das mit fünf Jahren!"
    „Mit fünf habe ich mit meinen Freunden im Dschungel von Costa Rica Jaguare gejagt."
    Aimee erschrak. „Das haben deine Eltern erlaubt?"
    „Es gab nur noch meinen Vater. Meine Mutter war schon früher gestorben, und er hatte noch nicht wieder geheiratet."
    Neugierig sah sie ihn an. „Ich glaube, Shayne erwähnte so etwas. Dein Vater stammte aus Texas, oder?"
    „Ein Texaner mit französischen Großeltern. Eine interessante Kombination, findest du nicht? Meine Mutter war eine halbe Tico - so nennt man die Einwohner von Costa Rica. Ich vermute, mein Vater wollte seinem früheren Leben entfliehen, indem er sie heiratete. Mit Sicherheit weiß ich nur, dass er sich keinen Deut um irgend etwas scherte - außer um Kaffeeanbau."
    „Demnach ist Spanisch deine Muttersprache?"
    „Es ist die Landessprache", erwiderte er ausweichend. Bevor sie weitere Fragen stellen konnte, zog er sie aus dem Salon. „Da dieser Raum so schlechte Erinnerungen birgt, suchen wir uns einen anderen." Er öffnete die nächste Tür.
    Aimee traute ihren Augen kaum. „Wann haben meine Eltern das veranlasst?"
    Ungläubig trat sie ein. „Es ist, als würden wir in ein anderes Jahrhundert versetzt."
    „Gefällt es dir?"
    „Es ist wundervoll."
    Mächtige

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