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Tanz mit mir - Roman

Tanz mit mir - Roman

Titel: Tanz mit mir - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon Sina Hoffmann
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wiedergutzumachen, »Ross hat sich wirklich viel Mühe mit dem Garten gegeben. Wir wollen uns vielleicht einen Wintergarten anschaffen, wenn ich dieses Jahr befördert werden sollte. Diese unmenschlich langen Arbeitstage im Stadtplanungsamt haben durchaus auch einen Vorteil, Ross – ich weiß, wie man einen Antrag für eine Baugenehmigung stellt!«
    Ihre Bemerkung – eigentlich als Witz gemeint – klang bissiger, als Katie beabsichtigt hatte.
    Ross und Peter lächelten nicht. Katie ließ sich auf den harten Plastikstuhl zurückfallen.
    Es gibt keine Probleme, nur Lösungen, ermahnte sich
Katie. Bei der Arbeit war dies ihr Motto. Zum ersten Mal seit vielen Jahren fragte sie sich, ob dieser Spruch womöglich nicht ganz der Wahrheit entsprach.
    »Ross?«, hakte Peter nach und wandte sich mit freundlicher Miene Katies Ehemann zu. »Warum lesen Sie uns nicht Ihre Liste vor? Lassen Sie uns ruhig dieses Mal mit den positiven Aspekten beginnen.«
    Ross warf Katie einen bösen Blick zu und holte ein Blatt Papier hervor. »Okay. Wir haben das Beste aus unserer Situation gemacht – als die Kinder zu Welt kamen, haben wir nachgerechnet und herausgefunden, dass die Kinderbetreuung mehr kosten würde, als ich damals verdiente.« Er sah zu Peter hinüber. »Ich bin Grafikdesigner. Ich war freiberuflich tätig und bin eigentlich ganz gut zurechtgekommen, aber na ja, Sie wissen ja, wie viel Kindertagesstätten heutzutage kosten. Katies Stelle hatte weitaus bessere Zukunftsaussichten, und sie verdient doppelt so viel wie ich …«
    Wenn du dir nur die Mühe gemacht hättest, dich um Aufträge zu kümmern … , dachte Katie und schaffte es dieses Mal, ihre Gedanken für sich zu behalten.
    »… deswegen schien es sinnvoll zu sein, dass ich zu Hause blieb. Ich denke, eine Ehe muss schon ziemlich belastbar sein, damit sie einen solchen Rollentausch aushält, aber es funktioniert. Jedenfalls was mich betrifft«, fuhr Ross fort und zuckte gekränkt die Schultern. »Und die Kinder scheinen auch glücklich zu sein.«
    »Nein, Ross, es funktioniert eben nicht ! Warum sind wir sonst hier?«, protestierte Katie. Typisch Ross, den Kopf mal wieder in den Sand zu stecken! »Vielleicht ist es für die Kinder okay, aber nicht für uns beide ! Du kannst nicht einfach ignorieren, dass wir beide uns nur noch darüber unterhalten, wer die Kinder zur Schule bringt oder welche Rechnungen beglichen werden müssen! Und außerdem …«
    Katie hielt plötzlich inne. Vielleicht sollten sie ihr nicht
mehr vorhandenes Liebesleben für die nächste Sitzung aufsparen.
    »Bist du jetzt fertig?« Ross schien verärgert zu sein.
    »Ja.«
    »Sprechen Sie ruhig weiter, Ross«, ermunterte ihn Peter, als sei er solche Zankereien gewöhnt. »Es ist gut, wenn diese Dinge alle einmal thematisiert werden.«
    Katie fragte sich, wie Peter das alles hier nur ertragen konnte und wie er es schaffte, immer wieder einen positiven Aspekt zu entdecken.
    »Zweitens: Ich schätze mich glücklich, mit solch einer intelligenten, erfolgreichen Frau verheiratet zu sein. Ich bin sehr stolz auf Katie und das, was sie alles erreicht hat. Ich weiß, dass es nur sehr wenige weibliche Städteplanerinnen gibt – und sie macht ihre Sache wirklich gut. Ihr Job ermöglicht uns eine hohe Lebensqualität, und das weiß ich sehr zu schätzen.«
    Ross hörte sich so gefasst und vernünftig an! Katie platzte innerlich fast vor Wut. Peter bekam ein völlig falsches Bild von ihrem Zusammenleben, doch je mehr sie protestierte, desto härter und kühler würde sie wirken. Und sie hasste nichts mehr, als in der Öffentlichkeit schmutzige Wäsche zu waschen.
    »Drittens: Wir hatten oft viel Spaß zusammen, und ich weiß, dass es auch immer noch so sein könnte, wenn wir uns ein wenig mehr Mühe geben würden. Viertens: Hannah und Jack sind gesund und glücklich, und es ist schön für sie, dass sie einen von uns beiden bei sich zu Hause haben.« Ross schaute von seinem Zettel auf. »Katie, sie wollen dich noch einmal sehen, bevor sie ins Bett gehen, aber deine Überstunden sind einfach schwer abzuschätzen. Wie soll ich für einen geregelten Tagesablauf sorgen und ihnen versichern, dass sie regelmäßig von Mummy ins Bett gebracht werden, wenn sich dein Feierabend von Tag zu Tag ändert?«
    »Aha, das ist also der Grund, warum wir zu Hause keine
geregelten Abläufe haben?«, sprudelte es aus Katie hervor. Ross wusste genau, welche Knöpfe er drücken musste, um in ihr Schuldgefühle zu wecken. »Es ist

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