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Taquanta: Zwischen Traum und Wirklichkeit (German Edition)

Taquanta: Zwischen Traum und Wirklichkeit (German Edition)

Titel: Taquanta: Zwischen Traum und Wirklichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrina L. Vögele
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Worte, vermischt mit diesem eigenartigem Gezische, doch ich hatte keine Gelegenheit mehr, diese zu entziffern, denn wie aus dem Nichts hörte ich hinter mir einen Schrei. Und plötzlich spürte ich, wie mich eine gewaltige Kraft nach hinten riss. Ich taumelte und fiel rücklings auf den unebenen Steinboden, schürfte mir die Handflächen auf und die Luft wurde aus meiner Lunge gepresst. Japsend versuchte ich mich aufzusetzen. Sofort war Giardio an meiner Seite.
    »Geht es dir gut? Bist du verletzt? Entschuldige, dass ich nicht besser aufgepasst habe, du musst dich um jeden Preis von diesem Monster fernhalten. Es ist ein Pereofrotus. Eines der gefährlichsten Tiereim ganzen Reich. Wenn man ihm zu lange ins Auge sieht, dann wird man zu Stein. Bei dir war es sehr knapp.«
    Giardio strich mir liebevoll eine Strähne, die sich aus meiner Frisur gelöst hatte, hinters Ohr. Sein Lächeln gefror und seine Augen weiteten sich in grimmigem Entsetzen.
    »Zu knapp«, knurrte er.
    »Wie meinst du das?«
    Wortlos nahm er meine Hand und führte sie zu meinem linken Ohr. Dort, beim Knorpel spürte ich deutlich etwas Unebenes, das sich definitiv nicht wie meine Haut anfühlte. Ein winziger Teil meines linken Ohrs war versteinert. Giardio, der bemerkte, wie aufgewühlt ich war, nahm mich in den Arm.
    »Lizzy, ich weiss es ist viel zu verkraften, aber es ist vorbei, ein bisschen Stein, mehr nicht. Dir geht es gut. Es hat keinen Einfluss auf dein Leben, glaub mir.«
    Ich lauschte seinen Worten und gab mir Mühe, ihnen zu glauben, während ich versuchte, meinen Atem wieder unter Kontrolle zu bringen. Als sich auch mein Herzschlag wieder einigermassen beruhigt hatte, öffnete ich die Augen und sah ihn an.
    »Wieso hast du mich eigentlich hierherbestellt? Wolltest du mir unbedingt diesen Pereofrotus zeigen?« Ich konnte den scharfen Unterton in meiner Frage nicht vermeiden, doch er überging ihn galant.
    »Nein. Soll ich dir zeigen, weswegen wir eigentlich hierher gekommen sind?«, fragte er.
    Ich nickte, und er zog mich auf die Beine.
    »Dann komm«, befahl er.

    »Du bist ja ein Süsser! Ja, ein ganz lieber. Oh, so weich. Wie konnte ich nur so lange ohne deine Bekanntschaft leben? Wie konnte ich nur? Ja, wie konnte ich nur? Hm? Oh, du bist einfach zu lieblich. Zu süss!« Ich vergrub mein Gesicht in der Mähne eines der schönsten Pferde, das ich jemals gesehen hatte.
    »Und wo genau wollen wir hinreiten?«, fragte ich, während ein Stallbursche irritiert neben mir stand, denn ich hatte seine Hilfe beim Satteln von Princeps, so hiess dieses süsse Geschöpf, mit dem ich kuschelte, verweigert, was er anscheinend nicht gewohnt war.
    »Ich dachte, ich könnte dir die Stadt und vielleicht ein bisschen vom Land zeigen.«
    »Das wäre super! Reiten wir dorthin?«
    »Absolut. Steig auf!«
    Gern tat ich dies, und wir preschten in halsbrecherischem Tempo aus der Menagerie, durch die Gärten und den Königinnenhügel hinab ins Dorf. Am Fluss angekommen, steuerte Giardio unsere Pferde zu einer Brücke. Wir donnerten darüber hinweg durch die Gassen der Stadt.
    »Sollten wir hier überhaupt so schnell reiten?«, schrie ich durch den Wind.
    »Wahrscheinlich nicht, aber so kommen wir schneller voran!«, antwortete er.
    Ich lachte so ausgelassen wie schon lange nicht mehr. Die Leute stoben auseinander und versuchten, nicht unter die Hufe zu kommen. Und wir – zum Glück – verletzen auch niemanden. Schon bald, schneller als erwartet, liessen wir die Stadt hinter uns und ritten die Hügel hinauf. Es war zwar ein wenig umständlich, im Damensattel zu reiten, aber ich gewöhnte mich schnell daran.
    »Wow«, entfuhr es mir, als wir oben auf dem Hügel die Pferde zügelten. Dieses Mal jedoch galt mein Ausruf nicht der Stadt, sondern der Umgebung auf der anderen Seite der Hügel. Ich blickte auf den Wald, in dem ich gelandet war, als ich nach Taquanta kam vermutete ich, und dahinter – sehr weit hinten, so weit, dass ich es kaum richtig erkennen konnte – befand sich eine düster aussehende Landschaft. Sie bestand aus Bergen und Tälern. Es vermittelte den Eindruck, als ob dort hinten rasiermesserscharfe Glassplitter aus der Erde ragten. Ich hatte keine Ahnung woher, doch irgendwie wusste ich einfach, dass das Blutrien sein musste. Von dort stammte also Calvin.
    »Kommst du?«, fragte mich Giardio.
    Statt einer Antwort stiess ich meinem Pferd die Fersen in die Flanken und stob den Hügel hinab.

    Wir rasteten gerade an einem kleinen Teich auf einer

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