Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Taqwacore

Taqwacore

Titel: Taqwacore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Knight
Vom Netzwerk:
gekriegt, und einmal habe ich eine Schlampe vollgekotzt, als ich gerade bis zu den Knöcheln in ihrer dreckigen kleinen Möse war. Jawohl, ich habe ihr in die Haare und auf ihr T -Shirt gekotzt. Aber der Islam sagt dir, du sollst dein Ding bei dir behalten, bis du verheiratet bist, okay? Bruder – willst du wissen, wie viele Haram-Fotzen ich hatte? Und jetzt kommt so ein grüner Mist aus meinem Schwanz, den ganzen verdammten Tag lang, und an meinem Arschloch wächst Blumenkohl. Und habe ich vielleicht irgendwelche beschissenen Kinder da draußen? Woher soll ich das wissen. Scheiß auf die armen Schweine. Da hast du’s, Mann. Lies deinen verdammten Koran.«
    »Okay.«
    »Ich sage dir das, weil ich dich liebe.«
    »Danke, Bruder.«
    »Liest du manchmal?«
    »Was?«
    »Ich weiß nicht … Bücher.«
    »Ja, manchmal.«
    »Hier.« Er griff in die hintere Tasche seiner engen Jeans und zog ein abgegriffenes, dünnes Taschenbuch heraus. »Hast du schon mal was von diesem Typ gelesen?«
    Der Name des Autors war Abu Afak. Das Buch hieß Die Rosengärten des Mars .
    »Ja«, antwortete ich. »Das da kenne ich allerdings noch nicht.«
    »Er ist ein krasser Typ«, sagte der Punk. »Er war so Science-Fiction-mäßig drauf, weißt du, was ich meine? Er schrieb über die scheiß Zukunft.«
    »Worum geht es in dem Buch?«
    »Verdammt … Gott, es geht um die Zukunft und in der Zukunft ist Saudi-Arabien das, was das verfluchte Amerika heute ist … verstehst du? Die Saudis regieren die Welt. Also leiten sie die Kolonisierung des Mars. Und als sie den Mars besiedeln wollen, da finden sie dort überall diese verdammten Marsianer. Und das Erste, was den Saudis in den Sinn kommt, ist die Frage, ob die Marsianer die freie Wahl haben sollen, Ungläubige oder Muslime zu sein. Denn in dem Fall wären die Saudis dafür verantwortlich, den Marsianern die Da’wa zu geben und ihnen den Islam zu bringen, Inschallah.«
    »Das klingt interessant.«
    »Also … sie haben dann eine große Versammlung von Gelehrten in Riad und streiten darüber, ob die Marsianer Seelen haben oder nicht, und noch ein paar andere Sachen, den ganzen verdammten Mullahblödsinn eben …«
    Die Tür ging auf und vier weitere Taqwacores kamen herein. Alles hielt inne. Jeder von ihnen hatte einen Turban auf dem Kopf. Sie trugen Vollbärte mit rasierter Oberlippe. Unter ihren schweren Wintermänteln konnte man ihre Dschilbabs sehen. Abgesehen von ihren finsteren Blicken sahen sie überhaupt nicht wie eine Punkband aus.
    »Assalaaaaaaamu aleikum«, rief Jehangir und rannte mit ausgebreiteten Armen und einer Corona-Flasche in der linken Hand auf sie zu. »Wa rahmatullahi wa barakatuh!« Er warf sich in einer großen brüderlichen Umarmung auf einen von ihnen, der nicht recht wusste, wie er reagieren sollte.
    »Wa aleikum assalam wa rahmatullahi wa barakatuh«, antwortete er kühl.
    »Hey, Leute!«, verkündete Jehangir, den linken Arm um den armen Muslim gelegt, der aus dem Augenwinkel auf Jehangirs Corona-Flasche starrte. »Scheiße, es sind Bilal’s Boulder!« Die Salams der Anwesenden fielen ziemlich unterschiedlich aus.
    »Bruder«, sagte der an Jehangirs Seite. »Wir sind nur vorbeigekommen, um Hallo zu sagen. Wir schlafen in unserem Transporter.«
    »Seid ihr denn verrückt?«, kreischte Jehangir. »Wir haben massenhaft Platz – na ja, vielleicht nicht gerade massenhaft , aber wir haben ein echt großes Haus, was machen da schon vier Leute mehr …«
    »Bruder, Alhamdulillah. Wir danken dir vielmals, aber wir schlafen im Transporter, Inschallah.«
    »Hey, Yakhi, es ist verdammt kalt da draußen. Ihr wisst gar nicht, wie kalt es hier in Buffalo wird, also warum bleibt ihr nicht einfach hier und …«
    »Wir kommen schon klar, Bruder.« Und damit drehten sie sich um und gingen direkt auf die Tür zu.
    »Was war das denn?«, fragte jemand.
    »Ich habe noch nie so unheimliche Typen gesehen, die so höflich waren«, sagte Rabeya.
    »Sie sind eben etwas anders«, antwortete Jehangir, den Blick immer noch auf die Tür gerichtet.
    »Sie sind Arschlöcher«, sagte Muzammil.
    »Sie sind in Ordnung«, sagte Jehangir. »Sie würden alles mit dir teilen. Wenn sie nur einen Kuli hätten, würdest du ihn kriegen. Manchmal ist es vielleicht etwas schwierig, mit ihnen auszukommen …«
    »Sie sind Hassprediger, Jehangir. Scheiß Fanatiker. Wenn es nach ihnen ginge, würden sie mich von einem Minarett werfen.« Jehangir war einen Moment lang still.
    »Ja«, sagte er sanft.

Weitere Kostenlose Bücher