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Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Titel: Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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flammenden Schatzhaus, von bösem Todesfürst holte tapferer Gurgi es mit Greifen und Packen. Sein armes, zartes Haupt war so voll mit Wirbeln und Zwirbeln, dass er vergaß!«
    Gurgi zerrte ein kleines, flammengeschwärztes Döschen aus seinem Schnappsack und hielt es Taran hin. Dieser betrachtete es neugierig, und erbrach dann das schwere Siegel.
    In dem Döschen lagen einige Pergamentfetzen, die über und über beschrieben waren. Taran sah sie erstaunt durch und wandte sich dann an Gurgi.
    »Weißt du, was du gefunden hast?«, flüsterte er. »Das hier ist das Geheimnis des Schmiedens, das Geheimnis der Töpferei und das Geheimnis der Feldbestellung. Arawn hat sie vor langer Zeit den Menschen gestohlen. Das Wissen ist ein Schatz von ungeheuerem Wert.«
    »Wahrscheinlich der größte überhaupt«, stimmte Gwydion zu, der ebenfalls den Fund betrachtete. »Die Flammen von Annuvin haben die Zaubergeräte zerstört, die von allein arbeiteten. Doch dieser Schatz ist wertvoller; denn um ihn zu nutzen, bedarf es Geschick und Kraft.«
    Fflewddur pfiff durch die Zähne. »Wer dies besitzt, ist wahrer Herrscher über Prydain. Taran, alter Freund, der stolzeste Cantref-Fürst wird sich dir unterwerfen und um deine Gunst bitten.«
    »Und Gurgi hat es gefunden!« Vor Freude sprang der Tiermensch in die Luft und schlug Purzelbäume. »Ja! Oh, ja! Tapferer, kluger, treuer, beherzter Gurgi findet immer besondere Dinge! Einmal fand er verlorenes Schweinchen, und einmal fand er den bösen schwarzen Kessel! Nun findet er mächtiges Geheimnis für lieben Herrn!«
    Taran lächelte über den aufgeregten Freund. »Du hast wirklich viele mächtige Geheimnisse gefunden. Aber es steht mir nicht zu, sie zu behalten. Ich werde sie mit allen in Prydain teilen, denn sie gehören allen.«
    »Dann teile auch dies«, sagte Dallben und reichte Taran den schweren, ledergebundenen Band, den er unter dem Arm trug.
    »Das ›Buch der Drei‹?« Taran sah ihn verwundert an. »Ich wage nicht …«
    »Nimm es, mein Junge«, lächelte Dallben. »Es wird dir nicht die Finger versengen wie einst, als du noch ein neugieriger Hilfsschweinehirt warst. Alle seine Seiten darfst du aufschlagen. Das ›Buch der Drei‹ weissagt nicht länger, was kommen wird, sondern berichtet von dem, was war. Und nun können die letzten Sätze niedergeschrieben werden.«
    Der Meister nahm einen Federkiel vom Tisch, öffnete das Buch und trug mit kühner, fester Schrift ein: »Und so wurde ein Hilfsschweinehirt Hochkönig von Prydain.«
    »Auch das ist ein Schatz«, sagte Gwydion. »Das ›Buch der Drei‹ ist nun zugleich Geschichte und Erbe. Ich könnte dir nichts Wertvolleres geben. Auch schenke ich dir keine Krone, denn der wahre König trägt die Krone im Herzen.« Er nahm Tarans Hand. »Leb wohl. Wir werden uns nie wieder sehen.«
    »Nimm Dyrnwyn als Andenken«, bat Taran.
    »Dyrnwyn gehört dir«, widersprach Gwydion, »so wie es bestimmt war.«
    »Aber Arawn ist tot«, wandte Taran ein. »Das Böse ist besiegt, und die Klinge hat ihre Aufgabe erfüllt.«
    »Das Böse besiegt?«, fragte Gwydion. »Du hast viel gelernt, nun lerne auch noch dies: Du hast nur den Zauber besiegt. Das war die einfachste Aufgabe, ein Anfang, kein Ende. Glaubst du, das Böse wird so rasch besiegt? Nicht, solange die Menschen hassen und sich gegenseitig töten, solange Neid und Zorn sie treibt. Dagegen kann selbst ein flammendes Schwert nicht bestehen, sondern nur das Gute im Herzen der Menschen. Und das ist eine Flamme, die nicht erlöschen wird.«
    Eilonwy hatte die ganze Zeit geschwiegen. Sie trat nun auf Taran zu, blickte ihm in die Augen und hielt ihm die goldene Kugel entgegen.
    »Nimm dies«, sagte sie leise, »auch wenn es nicht so hell leuchtet wie unsere Liebe. Leb wohl, Taran von Caer Dallben. Denk an mich.«
    Plötzlich funkelten ihre blauen Augen zornig auf, und sie stampfte mit dem Fuß. »Das ist ungerecht! Ich kann doch nichts dafür, dass ich aus einer Familie von Zauberinnen komme. Ich wollte keine Zauberkräfte. Das ist schlimmer, als wenn man mich zwingt, Schuhe zu tragen, die nicht passen! Ich verstehe nicht, warum ich sie behalten muss!«
    »Prinzessin von Llyr«, sagte Dallben, »ich habe darauf gewartet, dass du diese Worte sagst. Willst du wirklich auf dein Erbe verzichten?«
    »Natürlich!«, rief Eilonwy. »Wenn Zauberei uns trennt, dann will ich nichts damit zu tun haben.«
    »Das steht in deiner Macht«, sagte Dallben, »liegt ganz in deiner Hand; oder eigentlich an

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