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Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts

Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts

Titel: Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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die alten Rüstungen mit meinem Geist lenke, um ihr die Einsamkeit dieses Lebens zu erleichtern.«
    »Euer Geheimnis ist bei uns sicher«, versprach Hattson. »Doch nun lasst uns zu dem Grund für unseren Besuch kommen.«
    »Bitte«, sagte Lord Brahe. »Ich brenne schon darauf zu erfahren, was Euch nach Nyrdheim geführt hat.«
    Aurils Miene wurde ernst. »Leider nichts Gutes.«

 
    16
    WIEDERSEHEN IN BRISTAJA
    Eigentlich wollte Auril keine Zeit verlieren und gleich von Gongathar und Kesrondaias Warnung berichten. Doch schon nach wenigen Sätzen stellte sie fest, dass Brahe den Lauf der Welt in den letzten siebzehn Jahren schlichtweg verpasst hatte und es sich nicht vermeiden ließ, für den im Kristall eingesperrten Ritter etwas weiter auszuholen. Also erzählte sie von der Unterdrückung der Bewohner der westlichen Reiche durch die Wolflingsbesatzer, ebenso wie vom Widerstand, den Calvas in all den Jahren niemals gänzlich hatte ausmerzen können und zu dem Bromm und sie gehört hatten, nachdem sie sich von ihrem Schurkenleben losgesagt hatten – wobei sie dieses Schurkenleben wohlweislich verschwieg.
    Während Zaeena und Hattson einen Großteil der Schilderungen bereits kannten und sich diese nur aus Höflichkeit ein zweites Mal anhörten, lauschte Lord Brahe mit sichtlichem Interesse. Man merkte ihm an, dass es ihm in den letzten Jahren, aller Begeisterung über das große Wunder Nyrdheim zum Trotz, ein wenig an Gesellschaft und an Neuigkeiten aus anderen Teilen Endars gemangelt hatte. Auril entging auch nicht, dass Callyn – die ihnen nicht mehr von der Seite wich, nachdem sie einen Krug mit frischem Quellwasser geholt hatte – mehr und mehr an ihren Lippen hing, während zugleich ein aufgeregter Glanz in die Augen der jungen Taijirin trat.
    Als sich ihre Geschichte der Zeit in Airianis und der damit einhergehenden Begegnung mit Iegi näherte, stockte die Albin für einen Moment. Auf der einen Seite war es kaum gerecht, die wichtige Rolle, die den Vogelmenschen beim Sieg über Calvas zugekommen war, zu unterschlagen. Andererseits wollte sie es Callyn nicht noch schwerer machen, indem sie von der Pracht der Vogelmenschenstadt und dem tapferen Taijirinprinzen erzählte – zumindest nicht, ohne Brahe vorher um sein Einverständnis befragt zu haben. Also umschiffte sie diese Episode mehr oder weniger geschickt, indem sie die folgenden Ereignisse nur noch sehr oberflächlich beschrieb und dann alsbald auf die gegenwärtige Gefahr zu sprechen kam.
    »Ihr seht also, Lord Brahe, dass die Lage ein rasches Handeln erfordert«, sagte Hattson, nachdem Auril ihren Bericht beendet hatte.
    »Ja, das erkenne ich. Umso mehr schmerzt es mich, dass ich mich Euch nicht anschließen kann.« Brahe machte ein unglückliches Gesicht. »Ihr seht ja, wie es um mich bestellt ist. Ich bin in diesem Monolithen gefangen, und glaubt mir, dass ich alles versucht habe, ihn wieder zu verlassen. Nyrdheim mag ein aufregender Ort für einen Gelehrten sein, aber auch ich habe Tage erlebt, an denen ich alles dafür gegeben hätte, der Burg den Rücken kehren zu können – und sei es um Callyns willen.« Er schenkte dem Mädchen ein liebevolles Lächeln.
    »Es muss doch eine Möglichkeit geben, Euch aus diesem Klotz herauszuholen«, sagte Zaeena und musterte den Kristallquader mit prüfendem Blick.
    »Bitte, versucht es«, ermunterte Brahe Aurils Mutter. »Die Abwehrzauber dieser Halle habe ich in der Zwischenzeit zu beherrschen gelernt, sodass Ihr zumindest nicht zu Staub zerfallt, wenn Ihr Hand an den Monolithen legt. Aber bislang hat er sich all unseren Versuchen gegenüber, ihn zu öffnen, als unempfindlich erwiesen. Und eins kommt noch hinzu. Ich bin nun seit siebzehn Jahren hier gefangen, und wie Ihr selbst richtig erkannt habt, Hattson, scheine ich keinen Tag gealtert zu sein. Ich vermag Euch nicht zu sagen, was geschehen wird, wenn ich freikommen sollte. Vielleicht bleiben mir nur eine Handvoll Atemzüge, während mein Körper rasend schnell vergeht. Wer weiß das schon? Ich bin bereit, dieser Gefahr ins Auge zu blicken. Es soll Euch nur eine Warnung sein.«
    »Wir sind für diese Aufgabe die völlig falsche Hälfte unserer Gemeinschaft«, murmelte Auril mehr zu sich selbst als an die anderen gerichtet.
    »Wie meint Ihr das?«, fragte Brahe dennoch.
    Die Albin warf ihm einen düsteren Blick zu. »Nun, es sind weder Janosthin noch Moosbeere oder Tarean bei uns. Janosthin besitzt einen Runenhammer aus Tiefgestein, dessen Schmetterkraft uns

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