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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Sicherheit ihrer Behausung in irgendeiner Weise beeinträchtigt worden wäre.
    Das spitzgieblige Dach bestand aus kleinen, dicht aneinander gereihten Ästen, die mit langfasrigem Dschungelgras und Palmenwedeln bedeckt und abschließend mit einer Schicht Lehm bestrichen waren.
    Die Tür zimmerte er aus Teilen der Packkisten, die ihre Habseligkeiten enthalten hatten, wobei er eine Schicht auf die andere nagelte und darauf acht gab, daß die Maserung jeweils entgegengesetzt verlief, bis eine solide Platte, etwa drei Zoll stark, entstand, die so massig war, daß beide bei ihrem Anblick lachen mußten.
    Die größte Schwierigkeit bestand für Clayton darin, daß er nicht wußte, wie er diese gewaltige Tür nach ihrer Fertigstellung einhängen sollte. In weiteren zwei Tagen harter Arbeit gelang es ihm jedoch, aus Hartholz zwei haltbare Angeln herzustellen. Damit hängte er die Tür so auf, daß sie sich leicht öffnen und schließen ließ.
    Das Verputzen der Innenwände und andere Abschlußarbeiten erfolgten, nachdem sie das Haus bezogen hatten, und dies geschah gleich nach Fertigstellung des Daches. Nachts stapelten sie die Kisten an der Tür auf, so verfügten sie über eine einigermaßen sichere und gemütliche Behausung.
    Ein Bett, Stühle, einen Tisch und Regale zusammenzunageln war relativ leicht, so daß sie sich am Ende des zweiten Monats ganz gut eingerichtet hatten. Davon abgesehen, daß sie ständig damit rechnen mußten, von wilden Tieren angegriffen zu werden, und daß die Einsamkeit ihnen immer mehr zusetzte, fühlten sie sich doch einigermaßen wohl und glücklich.
    Des Nachts strichen große Tiere knurrend und brüllend um ihre winzige Hütte, indes gewöhnt sich der Mensch an sich oft wiederholende Geräusche, so daß sie bald kaum noch darauf achteten und die ganze Nacht fest schliefen.
    Dreimal sahen sie flüchtig große, menschenähnliche Gestalten wie jene in der ersten Nacht, doch waren diese nie nahe genug, um genau festzustellen, ob es die Umrisse von Menschen oder Tieren waren.
    Die buntschillernden Vögel und die kleinen Affen hatten sich an ihre neuen Nachbarn gewöhnt, und da sie offensichtlich nie zuvor menschliche Wesen gesehen hatten, kamen sie nun nach Überwindung ihrer Scheu immer näher, angetrieben von jener seltsamen Neugier, die typisch für die wilden Geschöpfe des Waldes, des Dschungels und der Ebene ist, so daß einige Vögel den Claytons bereits nach einem Monat kleine Brocken Futter aus der Hand fraßen.
    Als Clayton eines Nachmittags an einem Anbau für ihre Hütte arbeitete, denn er plante, ihrer Behausung Räume hinzuzufügen, kamen einige ihrer drolligen kleinen Freunde schreiend und schimpfend von dem Höhenzug her durch die Baumwipfel geturnt. Bei ihrer Flucht blickten sie sich immer wieder angstvoll um, schließlich versammelten sie sich in der Nähe von Clayton und schnatterten aufgeregt auf ihn ein, als wollten sie ihn vor einer nahenden Gefahr warnen.
    Schließlich erblickte er das Wesen, das den kleinen Affen solche Angst einflößte – ein menschenähnliches Tier, das die Claytons schon einige Male flüchtig gesehen hatten.
    Halb aufgerichtet kam es durch den Dschungel auf sie zu, wobei es sich dann und wann mit der Rückseite der geballten Fäuste aufstützte – ein großer Menschenaffe, und während er sich vorwärtsbewegte, stieß er tiefe, gutturale Laute und ab und zu dumpfes Gebell aus.
    Clayton hatte sich etwas von der Hütte entfernt, um einen Baum zu fällen, der für sein Bauvorhaben besonders geeignet erschien. Monate ungestörter Sicherheit, in denen er tagsüber keine gefährlichen Tiere erblickt hatte, hatten ihn sorglos werden lassen, so daß er seine Gewehre und Revolver im Haus gelassen hatte. Nun sah er den riesigen Affen durch das Unterholz brechen. Er kam direkt auf ihn zu und aus einer Richtung, daß er ihm jeden Fluchtweg abschnitt. Clayton spürte, wie ihm ein Schauer den Rücken hinunterlief.
    Ihm war klar, daß sein Chancen gegenüber diesem grausamen Ungeheuer äußerst gering waren, denn er war nur mit der Axt bewaffnet – und Alice? O Gott, dachte er, was wird aus ihr werden?
    Eine schwache Möglichkeit bestand noch, die Hütte zu erreichen. Er wandte sich um und rannte darauf zu, wobei er seiner Frau angstvoll zurief, sie solle für den Fall, daß der Affe ihm den Rückweg abschnitt, ins Haus laufen und die schwere Tür schließen.
    Lady Greystoke saß ein kleines Stück von der Hütte entfernt, blickte auf und sah den Affen mit fast

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