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Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Titel: Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Madame, wenn Sie mich in Kenntnis setzten, falls einer der Schufte Ihnen weiter zu nahe tritt.«
    »Ach, Monsieur, ich hoffe, Ihnen erwächst kein Schaden aus Ihrer freundlichen Hilfeleistung«, erwiderte sie. »Sie haben sich einen sehr gefährlichen und abgefeimten Menschen zum Feind gemacht, der vor nichts zurückschreckt, wenn er seinen Haß befriedigen will. Sie müssen wirklich sehr vorsichtig sein, Monsieur –«
    »Verzeihen Sie, Madame, mein Name ist Tarzan.«
    »Monsieur Tarzan. Und glauben Sie nicht, daß ich Ihnen für Ihr mutiges und ritterliches Eintreten nicht aufrichtig dankbar bin, bloß weil ich die Schiffsführung nicht benachrichtigen lassen wollte. Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht, Tarzan. Nie werde ich vergessen, was ich Ihnen schulde.«
    Mit einem reizvollen Lächeln, das eine perfekte Reihe strahlendweißer Zähne erkennen ließ, knickste sie kurz vor ihm, der ihr ebenfalls eine angenehme Nachtruhe wünschte und sich wieder an Deck begab.
    Es war ihm rätselhaft, daß es an Bord zwei Personen gab – diese junge Frau und de Coude – die von Rokoff und seinem Kumpan ständig gedemütigt wurden und dennoch nicht wollten, daß man ihre Peiniger vor Gericht brachte. Bevor er zu Bett ging, wanderten seine Gedanken noch oft zu der schönen jungen Frau, mit deren offenbar sehr verworrenem Lebensweg das Schicksal ihn auf so seltsame Weise in Berührung gebracht hatte. Ihm fiel ein, daß er ihren Namen gar nicht kannte. Wohl bezeugte ein schmaler Goldring am Mittelfinger ihrer linken Hand, daß sie verheiratet war. Unwillkürlich fragte er sich, wer der Glückliche wohl sein mochte.
    Tarzan sah bis zum Spätnachmittag des letzten Reisetages keinen der Akteure des kleinen Dramas, von dem er eine Szene flüchtig miterlebt hatte. Dann stand er plötzlich der jungen Frau gegenüber, als sie beide von entgegengesetzten Seiten zu ihren Liegestühlen treten wollten. Sie begrüßte ihn mit einem freundlichen Lächeln und kam fast sofort auf den Zwischenfall in ihrer Kabine zu sprechen, dessen Zeuge er vor zwei Tagen gewesen war. Ihm schien es, als beschäftige sie die Möglichkeit, daß er ihre Bekanntschaft mit solchen Leuten wie Rokoff und Pawlowitsch zu ihrem persönlichen Nachteil auslegen könnte.
    »Ich vertraue darauf, daß Monsieur mich nicht nach dem unglückseligen Zwischenfall vom Dienstag abend beurteilen«, sagte sie. »Ich habe deswegen viel durchgemacht, heute ist es das erste Mal, daß ich mich aus meiner Kabine wage, so habe ich mich geschämt«, setzte sie schlicht hinzu.
    »Man beurteilt eine Gazelle nicht nach den Löwen, die sie anfallen«, erwiderte Tarzan. »Ich habe die beiden schon einmal in Aktion gesehen – im Rauchsalon, einen Tag, bevor Sie an der Reihe waren, wenn ich mich recht entsinne, und da mir ihre Methoden geläufig sind, bin ich überzeugt, daß ihre Feindschaft ausreichendes Zeugnis für die Rechtschaffenheit der jeweiligen Zielperson ist. Männer wie ihresgleichen müssen dem Sumpf verhaftet bleiben und alles hassen, was hochherzig und edel ist.«
    »Es ist sehr freundlich von Ihnen, das so zu sehen«, antwortete sie lächelnd. »Ich hörte bereits von der Sache mit dem Kartenspiel. Mein Gatte hat mir die ganze Geschichte erzählt. Er rühmte besonders die Kraft und den Mut eines Monsieur Tarzan, dem er sich zu großem Dank verpflichtet fühle.«
    »Ihr Gatte?« fragte Tarzan.
    »Ja, ich bin die Gräfin de Coude.«
    »Da ich jetzt weiß, daß ich der Gattin von Graf de Coude einen Dienst erwiesen habe, bin ich schon zur Genüge belohnt, Madame.«
    »Leider bin ich Ihnen gegenüber schon derart verpflichtet, Monsieur, daß ich nicht einmal zu hoffen wage, meine Schulden je begleichen zu können. Fügen Sie also meinen Verpflichtungen keine weiteren hinzu.«
    Abermals schenkte sie ihm jenes reizvolle Lächeln, das Tarzan fühlen ließ, daß ein Mann weitaus größere Dinge vollbringen würde, als er getan hatte, bloß um sich mit einem solchen Geschenk belohnt zu wissen.
    Er sah sie an diesem Tag nicht wieder, und in der Hektik der Ankunft am folgenden Morgen verpaßte er sie gänzlich, jedoch war, als sie sich am Vortage an Deck verabschiedet hatten, in ihren Augen ein Ausdruck gewesen, der ihn nicht mehr losließ. Sie blickte fast etwas sehnsüchtig, während sie über die Eigentümlichkeit flüchtiger Freundschaften sprachen, die man bei Ozeanüberquerungen schließt und die mit ebensolcher Leichtigkeit für immer zerbrechen.
    Tarzan fragte sich, ob er sie jemals

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