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Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Titel: Tarzan 03 - Tarzans Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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wieder in den Armen zu halten.
    An der Bordwand des Dampfers baumelte eine Strickleiter dicht über ihren Köpfen. Die zwei Männer enterten vorsichtig auf. An Deck angekommen, eilten sie nach achtern, wo der Russe auf eine Luke wies.
    »Der Junge ist hier versteckt«, sagte er. »Am besten, Sie gehen hinunter, um ihn zu holen, da besteht weniger Gefahr, daß er aus Angst schreien wird wie sonst bei einem Fremden. Ich bleibe hier und passe auf, daß niemand kommt.«
    Tarzan war so erpicht, sein Kind zu retten, daß er nicht den geringsten Gedanken darauf verschwendete, wie seltsam die ganzen Umstände an Bord der Kincaid waren. Kein Mensch war an Deck, obwohl sie Dampf aufgemacht hatte, und der riesigen schwarzen Wolke nach zu urteilen, die aus dem Schlot quoll, war sie bereit zum Auslaufen. Aber dies alles ließ ihn unbeeindruckt.
    In der festen Überzeugung, gleich das kostbare kleine Bündel Mensch in seine Arme zu schließen, schwang sich der Affenmensch in die Dunkelheit unter Deck. Kaum hatte er die Oberkante der Luke losgelassen, fiel die schwere Klappe über ihm krachend zu.
    Sofort wurde ihm klar, daß er das Opfer eines Komplotts geworden war. Weit davon entfernt, seinen Sohn zu retten, war er selbst in die Hände seiner Feinde gefallen. Natürlich versuchte er sofort, die Luke zu erreichen und die Klappe anzuheben, doch vergebens.
    Er zündete ein Streichholz an, um seinen Aufenthaltsort zu ergründen, und sah, daß er sich in einem kleinen, vom Laderaum abgetrennten Verschlag befand. Die Luke über ihm war der einzige Zugang. Ganz offensichtlich war der Raum zu dem alleinigen Zweck hergerichtet worden, ihn hier gefangen zu halten.
    Die Zelle war völlig leer, es gab keinen anderen Insassen. War der Junge an Bord dieses Schiffes, dann wurde er irgendwo anders eingesperrt gehalten.
    Über zwanzig Jahre lang, von frühester Kindheit bis zum Erwachsenenalter, hatte der Affenmensch die verschiedenen Schlupfwinkel im Dschungel ohne menschliche Gesellschaft bewohnt. In jener Lebensperiode, in der die menschliche Natur am empfänglichsten für jedwede Eindrücke ist, hatte er gelernt, Freud und Leid so anzunehmen, wie Tiere dies tun.
    Aus diesem Grund haderte er nicht mit seinem Geschick und tobte nicht umher, sondern wartete geduldig, was ihm als nächstes zuteil werden würde, wobei er jedoch ständig auf Möglichkeiten sann, dieser Falle zu entrinnen. Aus diesem Grund untersuchte er sein Gefängnis sorgfältig, betastete die schweren Planken, die die Wände bildeten, und maß die Entfernung zur Luke über ihm.
    Während er noch damit beschäftigt war, spürte er plötzlich das Vibrieren der Maschine und das rhythmische Brummen der Schiffsschraube.
    Das Schiff fuhr! Wohin, und welchem Schicksal entgegen?
    Doch selbst als ihm diese Gedanken durch den Kopf gingen, hörte er durch den Lärm der Maschinen hindurch etwas, das bei ihm einen Schauer des Entsetzens auslöste.
    Vom Deck über ihm drang klar und deutlich der Schrei einer verängstigten Frau zu ihm herab.
     
     

Ausgesetzt
     
    Als Tarzan und sein Begleiter im Schatten des dunklen Kais verschwunden waren, eilte eine dicht verschleierte Frau die schmale Allee zum Eingang der Gastwirtschaft, die die beiden Männer gerade verlassen hatten.
    Hier blieb sie an der Tür stehen und schaute um sich. Offensichtlich befriedigt, den gesuchten Ort gefunden zu haben, trat sie beherzt weiter in die üble Spelunke.
    Die Schar halb betrunkener Matrosen und Schauerleute blickte auf angesichts der ungewohnten Erscheinung einer vornehm gekleideten Frau in ihrer Mitte. Sie ging schnell zu dem schlampigen Schankmädchen, das ihre vom Glück mehr begünstigte Geschlechtsgenossin halb neidisch, halb haßerfüllt musterte.
    »Haben Sie vor knapp einer Minute hier einen großen, gutgekleideten Mann gesehen, der sich mit jemandem traf und mit ihm weggegangen ist?« fragte sie.
    Das Mädchen nickte, konnte jedoch nicht sagen, in welche Richtung die beiden gegangen waren. Ein Seemann, der herangetreten war, um das Gespräch mitzuhören, lieferte die Information, er habe vor einem Moment, als er im Begriff war, die Kneipe zu betreten, zwei Männer herauskommen sehen, die dann zum Kai gegangen wären.
    »Zeigen Sie mir bitte die Richtung, die sie einschlugen«, sagte die Frau und steckte dem Mann eine Münze zu.
    Der Mann geleitete sie hinaus, dann gingen beide schnell den Kai entlang zu einer Stelle, von wo sie ein kleines Boot in den Schatten eines nahe vor Anker liegenden

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