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Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Titel: Tarzan 03 - Tarzans Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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sorgfältig nach verborgenen Waffen, während sie mit erhobenen Händen dastanden. Als sie befriedigt festgestellt hatte, daß beide unbewaffnet waren, gebot sie ihnen, die Ankerkette schießen zu lassen, denn sie plante nichts Geringeres, als sich mit dem Dampfer auf die offene See hinaustreiben zu lassen und sich dort der Gnade der Elemente zu überantworten, die, dessen war sie sicher, bestimmt mehr Erbarmen mit ihr haben würden als Rokoff, sollte er sie wieder in seine Hände bekommen.
    Auch bestand durchaus die Möglichkeit, daß die Kincaid von einem vorüberfahrenden Schiff gesichtet wurde, und da sie mit Wasser und Lebensmitteln wohlversehen war – die Männer versicherten ihr, daß es so sei – und die Sturmperiode vorüber war, hatte sie allen Grund, auf einen letztendlichen Erfolg ihres Unternehmens zu hoffen.
    Der Himmel war bedeckt, tiefe Wolken hingen über dem Dschungel und dem Wasser, nur im Westen, wo sich jenseits der Flußmündung der weite Ozean ausbreitete, sah man eine Andeutung von schwacher Helligkeit.
    Für die Aufgabe, die sie sich gestellt hatte, konnte sie sich nichts Besseres wünschen.
    Ihre Feinde konnten die Tätigkeit an Bord des Schiffes nicht verfolgen und auch den Kurs nicht feststellen, mit dem die schnelle Strömung sie auf den Ozean trieb. Noch vor Tagesanbruch würde das einsetzende Niedrigwasser die Kincaid in den Benguelastrom getragen haben, der die afrikanische Küste nordwärts entlangzog, und da Südwind wehte, hoffte Jane, außer Sicht der Ugambimündung zu sein, noch ehe Rokoff gewahr wurde, daß der Dampfer verschwunden war.
    Sie stand bei den arbeitenden Seeleuten und atmete erleichtert auf, als das letzte Stück Kette über Bord glitt und sie gewiß sein konnte, daß das Schiff jetzt aus dem Mündungsgebiet des wilden Ugambi trieb.
    Sie hielt die zwei Gefangenen noch immer mit dem Gewehr in Schach und befahl sie an Deck, da sie sie wieder im Vorschiff einsperren wollte. Schließlich ließ sie sich jedoch von deren Versicherung, sich ihr gegenüber loyal zu verhalten, so weit erweichen, daß sie sie an Deck beließ. Die beiden hatten zudem vorgebracht, daß sie ihr bei verschiedenen Arbeiten nützlich sein konnten.
    Einige Minuten trieb die Kincaid schnell mit der Strömung dahin, um plötzlich mit einem Knirschen in Strommitte hängenzubleiben. Sie war auf eine unter Wasser liegende Barriere aufgelaufen, die das Flußbett etwa eine Viertelmeile vom Meer entfernt zerteilte.
    Das Schiff hing einen Moment fest, schwang dann herum, bis der Bug zur Küste wies, und kam wieder frei.
    Als Jane Clayton sich schon beglückwünschte, daß das Schiff weitertrieb, drang von einer Stelle flußaufwärts, etwa dort, wo die Kincaid vor Anker gelegen hatte, das Krachen von Gewehrfeuer und der durchdringende, angsterfüllte Schrei einer Frau an ihr Ohr.
    Die Seeleute waren überzeugt, die Schüsse kündigten das Nahen ihres Brotgebers an, und da sie von dem Plan, der sie zum Verbleib an Deck eines herrenlos treibenden Schiffes verdammte, nicht sonderlich begeistert waren, verständigten sie sich untereinander, die junge Frau zu überwältigen und Rokoff und seine Kumpane zu ihrer Rettung herbeizurufen.
    Das Schicksal schien ihnen dabei in die Hände zu spielen, denn Jane Claytons Aufmerksamkeit wurde durch die Schüsse von ihren unwilligen Schützlingen abgelenkt, und statt sie im Auge zu behalten, wie sie sich vorgenommen hatte, lief sie zum Bug der Kincaid, um in der Dunkelheit die Ursache dieses Lärms in der Bucht zu ergründen.
    Als die beiden Seeleute sahen, daß sie nicht acht gab, schlichen sie sich von hinten an sie heran.
    Das Knarren der Schuhe des einen ließ die junge Frau die Gefahr erkennen, aber ihre Gegenreaktion kam zu spät.
    Als sie sich umdrehte, fielen beide Männer über sie her und warfen sie nieder, und noch im Fallen sah sie gegen den etwas helleren Himmel des Ozeans einen anderen Mann über die Reling der Kincaid klettern.
    Nach all ihren Anstrengungen waren ihre heroischen Bemühungen um ihre Befreiung zunichte gemacht worden. Mit einem unterdrückten Schluchzen gab sie den ungleichen Kampf auf.
     
     

An Deck der »Kincaid«
     
    Als Mugambi mit der Meute im Dschungel verschwand, hatte er ein bestimmtes Ziel vor Augen. Er wollte einen Einbaum auftreiben, mit dem er Tarzans Tiere zur Kincaid bringen und dort längsseits gehen konnte. Es dauerte auch nicht lange, da fand er, was er suchte.
    In der Dämmerung stieß er am Ufer eines kleinen Nebenflusses

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