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Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Titel: Tarzan 03 - Tarzans Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Handgemenges auf der anderen Seite des Decks.
    Lautlos schnellte er hin.
    Der Mond war aufgegangen, und obwohl der Himmel noch bewölkt war, war der Schauplatz ringsum doch nicht mehr in solche pechschwarze Finsternis gehüllt wie noch vor kurzem. Deshalb entdeckten seine scharfen Augen auch sogleich die Gestalten zweier Männer, die eine Frau gepackt hielten.
    Tarzan wußte nicht, daß es dieselbe Frau war, die Anderssen ins Landesinnere begleitet hatte, aber er vermutete etwas Derartiges, da er nun sicher war, daß dies das Deck der Kincaid war, auf das der Zufall ihn geführt hatte.
    Er verschwendete jedoch kaum Zeit auf nutzlose Mutmaßungen. Hier wurde einer Frau von zwei Grobianen Gewalt angetan. Diese Tatsache genügte ihm, um seine gewaltigen Muskeln bei diesem Zusammenstoß mit ins Spiel zu bringen, ohne vorher erst noch Fragen zu stellen.
    Daß an Bord des Schiffes plötzlich eine neue Kraft mit zu Werke ging, erfuhren beide Seeleute, weil eine mächtige Hand jeden von ihnen bei der Schulter packte. Wie von einem wuchtigen Schwungrad getrieben, zog es sie jählings von ihrem Opfer weg.
    »Was soll das bedeuten?« fragte eine tiefe Stimme.
    Sie hatten jedoch keine Zeit zu antworten, denn die junge Frau war beim Klang dieser Stimme aufgesprungen und mit einem kleinen Freudenschrei auf den Angreifer der beiden zugestürzt.
    »Tarzan!« rief sie.
    Der Affenmensch schleuderte die beiden Seeleute über das Deck, daß sie ganz benommen und erschrocken auf der anderen Seite in die Speigatts rollten, dann raffte er die Frau mit ungläubigem Staunen in seine Arme.
    Ihnen blieb jedoch nur wenig Zeit zur Begrüßung.
    Kaum hatten sie einander erkannt, riß die Wolkendecke über ihnen auf, so daß sie sehen konnten, wie ein halbes Dutzend Männer über die Reling an Deck der Kincaid kletterte, allen voran der Russe.
    Als die hellen Strahlen des Äquatormondes das Deck beleuchteten, erkannte er, daß der Mann vor ihm Lord Greystoke war, und befahl den ihm Folgenden mit hysterischer Stimme, auf die zwei zu schießen.
    Tarzan schob Jane hinter die Kajüte, in deren Nähe sie gestanden hatten, und sprang Rokoff an. Die Männer hinter dem Russen, zwei zumindest, legten die Gewehre an und schossen auf ihn, aber diejenigen, die weiter hinten waren, hatten auf einmal anderes zu tun – denn in ihrem Rücken drängte eine gräßliche Meute die Strickleiter hoch.
    Zuerst kamen fünf knurrende Affen, große, menschenähnliche Tiere, die die von Speichel triefenden Zähne bleckten. Ihnen folgte ein riesiger schwarzer Krieger, dessen langer Speer im Mondschein blinkte.
    Hinter ihm kletterte ein anderes Geschöpf an Bord, und von der ganzen wilden Meute fürchteten sie dieses am allermeisten – Sheeta, den Panther. Er hatte den Rachen halb geöffnet, und seine gelbgrünen Augen blitzten sie haßerfüllt und blutdürstig an.
    Die Tarzan geltenden Schüsse gingen fehl, und er wäre eine Sekunde später bei Rokoff gewesen, wäre dieser große Feigling nicht hinter seine zwei Ganoven zurückgewichen und dann hysterisch schreiend Richtung Vorschiff davongestoben.
    Tarzans Aufmerksamkeit war einen Augenblick durch die zwei Männer vor ihm abgelenkt, so daß er dem Russen nicht sofort nachsetzen konnte. Um ihn herum kämpften die Affen und Mugambi gegen den Rest von Rokoffs Bande.
    Die Tiere wüteten derart schrecklich, daß die Männer bald nach allen Seiten auseinanderstürzten – zumindest die, die dies noch konnten, denn die riesigen Zähne von Akuts Affen und die scharfen Krallen von Sheeta hatten bereits mehr als ein Opfer zu Boden gestreckt.
    Vier entkamen jedoch und verschwanden im Vorschiff, wo sie hofften, sich gegen weitere Angriffe verbarrikadieren zu können. Hier fanden sie Rokoff vor. Ergrimmt darüber, daß er sie im Moment der Gefahr im Stich gelassen hatte, und eingedenk der ständigen brutalen Behandlung, die er ihnen hatte zuteil werden lassen, nutzten sie voller Freude die Gelegenheit, die sich ihnen jetzt bot, wenigstens zum Teil an ihrem verhaßten Brotgeber Rache zu üben.
    Ungeachtet seines inständigen Flehens und Bettelns stießen sie ihn wieder an Deck, um ihn der Gnade jener schrecklichen Wesen auszuliefern, denen sie selbst gerade erst entronnen waren.
    Tarzan sah den Mann aus dem Vorschiff auftauchen und erkannte in ihm seinen Feind, doch ein anderer entdeckte ihn ebenso schnell.
    Das war Sheeta, und mit halbgeöffnetem Rachen schlich sich das mächtige Tier lautlos an den vor Entsetzen wie gelähmten Mann

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