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Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Titel: Tarzan 04 - Tarzans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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waren, verließ sie ihr Versteck und rannte schnell über die Lichtung zu Malbihns Zelt. Schnell durchstöberte sie es, sah überall nach, konnte jedoch keine Munition entdecken. In einer Ecke befand sich jedoch eine Kiste, in dem der Schwede seine persönlichen Dinge aufbewahrte, die er durch seinen Häuptling in dieses westliche Camp hatte bringen lassen.
    Meriem untersuchte den Behälter, weil er vielleicht zusätzliche Munition enthielt. Er war in Segeltuch eingewickelt und verschnürt. Schnell löste sie die Stricke, riß den Deckel auf und kramte in dem Durcheinander verschiedenster Gegenstände. Die Kiste enthielt Briefe, Papiere und Ausschnitte aus alten Zeitungen, unter anderen Dingen auch das Foto eines kleinen Mädchens, auf dessen Rückseite ein Ausschnitt aus einer Pariser Tageszeitung geklebt war – sie konnte ihn nicht lesen, denn er war vergilbt vom Alter und von der Berührung vieler Hände – doch das Foto des kleinen Mädchens, das auch auf dem Zeitungsausschnitt zu sehen war, erweckte ihre Aufmerksamkeit. Wo hatte sie dieses Bild zuvor schon gesehen? Plötzlich gelange sie zu der Erkenntnis, daß dies ein Bild von ihr war, so, wie sie vor vielen Jahren ausgesehen hatte.
    Wo stammte es her? Wie war es in den Besitz dieses Mannes gelangt? Warum war es auch in einer Zeitung veröffentlicht worden? Was für eine Geschichte erzählten die verblichenen Buchstaben?
    Meriem stand ratlos vor diesem Rätsel, das ihre Suche nach Munition zutage gefördert hatte. Sie sah sich das verblaßte Foto eine Zeitlang an, dann fiel ihr ein, daß sie ja eigentlich der Munition wegen hergekommen war. Sie wandte sich abermals der Kiste zu, durchstöberte sie bis zum Boden und fand in der untersten Ecke eine kleine Schachtel Patronen. Ein Blick sagte ihr, daß sie für die Waffe bestimmt waren, die sie in ihre Reithosen geschoben hatte. Sie steckte sie in die Tasche und machte sich noch einmal daran, die seltsame Darstellung ihrer Person zu betrachten, die ihr in die Hand gefallen war.
    Als sie sich noch immer vergebens den Kopf zerbrach, um dieses unerklärliche Geheimnis zu entschlüsseln, drangen Stimmen an ihr Ohr. Sofort war sie hellwach. Sie kamen näher! Eine Sekunde später hörte sie das gotteslästerliche Fluchen des Schweden. Malbihn, ihr Verfolger, kehrte zurück! Meriem sprang schnell zum Eingang des Zeltes und blickte hinaus. Es war zu spät! Sie steckte in der Falle! Der Weiße und drei seiner schwarzen Kumpane kamen geradewegs über die Lichtung auf das Zelt zu. Was sollte sie tun? Sie steckte das Foto in ihre Weste, schob schnell eine Patrone in jede Kammer des Revolvers und wich in die äußerste Ecke des Zeltes zurück, wobei sie die Waffe auf den Eingang gerichtet hielt. Der Mann blieb draußen stehen, und Meriem konnte hören, wie er unflätig irgendwelche Instruktionen erteilte. Er hielt sich lange damit auf, und während er mit grober, bellender Stimme redete, suchte sie nach einem Fluchtweg. Sie bückte sich, hob die unterste Kante der Zeltbahn an und lugte hinaus. Auf dieser Seite war niemand zu sehen. Sie legte sich auf den Bauch und robbte unter der Zeltbahn durch, gerade als Malbihn mit einem letzten Wort an seine Männer ins Zelt trat.
    Meriem hörte ihn das Zelt durchqueren, dann erhob sie sich und rannte tief gebückt zu einer Eingeborenenhütte direkt dahinter. Drinnen wandte sie sich um und blickte zurück. Niemand war zu sehen. Sie war nicht entdeckt worden. Jetzt tönte ein gewaltiges Fluchen aus Malbihns Zelt. Der Schwede hatte entdeckt, daß seine Kiste durchwühlt worden war. Er brüllte seine Männer an, und als sie sie antworten hörte, schoß sie aus der Hütte und rannte zu jener Ecke der Umzäunung, die Malbihns Zelt am fernsten lag. An dieser Stelle hing ein Baum über das Dornengestrüpp, der in den Augen der die Muße liebenden Schwarzen zu groß gewesen war, um ihn zu fällen. So hatten sie die Umzäunung kurz vor ihm enden lassen. Meriem war den Umständen dankbar, die bewirkt hatten, daß gerade dieser Baum stehengeblieben war, da er ihr den dringend benötigten Fluchtweg bot.
    Aus ihrem Versteck sah sie Malbihn wieder in den Dschungel gehen. Diesmal ließ er jedoch drei seiner Boys als Wache im Camp zurück. Er ging nach Süden, und als er verschwunden war, umrundete Meriem die Umzäunung und begab sich zum Fluß. Hier lagen die Kanus, die benutzt worden waren, um die Gruppe vom gegenüberliegenden Ufer herüberzubringen. Es waren plumpe Fahrzeuge und für ein

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