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Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie

Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie

Titel: Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Hrsg Munk
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Copepoden und Amphipoden. Konvergente Merkmale, wie geringe Körpergröße, lang gestreckte Körperform,Pigmentarmut und Blindheit, charakterisieren die Grundwasserformen und führen auch bei wenig verwandten Arten zu verblüffenden Ähnlichkeiten. Die Kleintiere bewegen sich stemmend und schlängelnd im Interstitialraum. Nur Höhlengewässer beherbergen auch größere Arten wie den Grottenolm ( Proteus anguinus ). Auch dieser weißliche Schwanzlurch ist pigmentfrei, die rudimentären Augen sind von der Kopfhaut überwachsen. Das Stygon spielt eine wichtige Rolle für die Filtrationswirkung des Bodens.
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    Stehende Gewässer: See (Tektonische Seen, Dammseen, Ausräumungsseen), Weiher (klein), Teich (künstlich). Lichtgradient, Temperaturschichtung (Tiefenwasser eisfrei), Wasserhärte durch Carbonatgehalt. Phytoplankton und Litoralpflanzen als Primärproduzenten, Zooplankton, Nekton (aktiv schwimmend), Pleuston (auf der Wasseroberfläche).
    Fließgewässer: Wasserläufe unterschiedlicher Größe: Strom, Fluss, Bach. Strömung, Gefälle, kontinuierliche horizontale Gradienten der abiotischen Faktoren. Kontinuierliche, horizontale Umstrukturierung der Lebewelt, kaum Plankton, Festhaltemechanismen beim Benthon.
    Moor: Amphibischer Lebensraum auf durchnässtem Boden. Flachmoor: mit Grundwasserkontakt, mineralstoffreich; Hochmoor: ohne Grundwasserkontakt, mineralstoffarm. Flachmoor: überwiegend Gräser; Hochmoor: Torfmoose, viele endemische Pflanzen und Tiere.
    Grundwasser: Unterirdische Wasseransammlungen, Lebensraum (Stygal) einer spezialisierten Tierwelt (Stygon).
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5.4 Terrestrische Ökologie
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    Waldlandschaften , Graslandschaften , Buschlandschaften und Wüsten gehören zu den terrestrischen Biomtypen, durch Einflüsse des Menschen sind die ursprünglichen Naturräume oft erheblich verändert und haben zur Entstehung charakteristischer Kulturlandschaften geführt. Entscheidend für die Zusammensetzung der Vegetation sind Boden und Klima. Dabei spielen besonders der jahres- und tageszeitliche Wechsel der Sonneneinstrahlung, die Niederschlagsmenge, die jahreszeitliche Verteilung von Regenfällen und die Verdunstungsrate eine Rolle. Besonders die tropischen und subtropischen Regionen sind hochproduktiv.
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    Auf den Landregionen der Erde entscheiden in erster Linie Klima und Boden über das Vorkommen und die Verbreitung der Arten, denn Licht, Temperatur, Niederschläge, Feuchtigkeit und Bodenqualität bestimmen das pflanzliche Wachstum, ohne das eine Besiedlung durch Konsumenten und Destruenten nicht möglich wäre. Dabei ist es nicht nur von Bedeutung, wie viel Regen im Jahresmittel fällt, sondern auch, ob die regenreichen Zeiten in die warmen oder kalten Monate fallen und ob die jährliche Niederschlagsmenge die Verdunstungsrate über- oder unterschreitet. Die Vegetationszonen stimmen daher weitgehend mit den verschiedenen Klimazonen überein und geben den pflanzlichen Anteil eines Biomtyps an (Tab. 5. 2 ) (Abb. 5. 9 ). Bei der Einteilung von terrestrischen Biomtypen stellen Geographen, Klimatologen, Vegetationskundler und Tiergeographen oftandere Gesichtspunkte in den Vordergrund und kommen so zu etwas unterschiedlichen Abgrenzungen. Außerdem gibt es Übergangsbereiche zwischen den verschiedenen Zonen oder Veränderungen der ursprünglichen Vegetation durch Eingriffe des Menschen. Aus ökologischer Sicht erweist sich eine Einteilung nach dem dominierenden pflanzlichen Wuchstyp als zweckmäßig. Terrestrische Biome lassen sich demnach grob in Wald , Grasland , Buschland , Wüste und Kulturland unterteilen. Die Gemeinsamkeiten einander entsprechender Biome in verschiedenen geographischen Regionen beziehen sich nur auf die Struktur und die Lebensformtypen, das Artspektrum ist dagegen oft gänzlich verschieden.

    Abb. 5. 9 Vegetationszonen ( a ) und Temperaturen ( Jahresisothermen ) ( b ) der Kontinente .
    Tab. 5. 2 Charakteristik terrestrischer Naturräume.

    Wälder bestehen aus mehr oder minder dicht stehenden Bäumen, die eine typische Schichtung aufweisen und eine reiche Tierwelt beherbergen. In Abhängigkeit von den klimatischen Bedingungen entstehen Regenwälder, Trockenwälder, Laubwälder oder Nadelwälder.
    In Gegenden, die zu kalt oder zu trocken für geschlossene Baumbestände sind, findet man von Gräsern dominierte Landschaften. Typisch für solche Grasländer sind Huftierherden und deren Räuber. Man unterscheidet die Steppen der gemäßigten Klimazone von den Feuchtsavannen der Tropen, bei

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