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Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie

Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie

Titel: Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Hrsg Munk
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denen noch einzelne Bäume oder Baumgruppen in Geländesenken auftreten können.
    Buschland ist ein Sammelbegriff für baumlose Landschaften in sehr unterschiedlichen Klimazonen. Das Fehlen von Bäumen kann auf Kälte, Hitze, Trockenheit, Mineralstoffmangel oder auf Rodungstätigkeiten der Menschen zurückzuführen sein. Bei näherer Betrachtung unterscheiden sich daher die Buschlandschaften deutlich voneinander, übereinstimmend ist lediglich der offene Landschaftstyp mit niedriger Vegetation aus Zwerg- und Halbsträuchern. Zu den Buschländern zählen beispielsweise Tundra, Heidelandschaften oder die mediterrane Macchie.
    Landschaften ohne oder mit sehr spärlichem Pflanzenwuchs bezeichnet man als Wüsten , dabei lassen sich je nach dem vorherrschenden Extremfaktor Trocken-, Hitze- und Kältewüsten unterscheiden.
    Bei stärkeren anthropogenen Eingriffen wird die Landschaft nachhaltig in eine Agrar- oder Stadtlandschaft verändert. In solchen Kulturlandschaften können Mauern, Gärten, Felder oder Forste als Ersatz für natürliche Lebensräume besiedelt werden.
5.4.1 Immergrüne tropische Regenwälder (Hylaea)
    Undurchdringlicher Dschungel ist der Inbegriff des immergrünen tropischen Regenwaldes ( Hylaea ). Immergrüne tropische Regenwälder sind typisch für die äquatoriale Klimazone. Auf dem amerikanischen Kontinent erstrecken sie sich von der Südküste Südamerikas über Mittelamerika bis Südmexiko und bedecken große Teile der Ostküste Brasiliens. In Afrika beschränkt sich der tropische Regenwald auf das Kongobecken und die Guineaküste. In Asien reicht er von den Südhängen des Himalajas über Burma und Indonesien bis Neuguinea. Auch an der Ostküste Australiens ist tropischer Regenwald anzutreffen. Insgesamt bedeckt der immergrüne tropische Regenwald weltweit eine Fläche von 20 Millionen km 2 .
    Die abiotischen Faktoren im immergrünen tropischen Regenwald lassen sich folgendermaßen charakterisieren: Die Temperaturen sind ganzjährig ausgeglichen und sinken durchschnittlich nicht unter 20 °C. Die Temperaturunterschiede vom Tag zur Nacht sind mit durchschnittlich 6 bis 10 Grad größer als die jahreszeitlichen Schwankungen, man spricht von einem Tageszeitenklima . Über alle Monate eines Jahres verteilt fallen mindestens 150 cm Regen, meistens etwa 200 cm. Die relative Luftfeuchte übersteigt in der Regel 75 %, in Bodennähe fällt sie selten unter 95 % (Abb. 5. 10 ). Der Boden weist hohe Tonanteile auf und hat nur eine geringe Austauschkapazität, sein Mineralstoffvorrat ist längst durch die Wurzeln aufgenommen und in der Vegetationsschicht selbst gespeichert. Tropische Regenwälder fußen daher auf sehr magerem, mineralstoffarmen Boden .

    Abb. 5. 10 Klimafaktoren. Temperatur (mittlere Jahrestemperatur) und Niederschlag (mittlere Jahresniederschlagshöhe) bestimmen als wesentliche Klimafaktoren die Vegetation und damit die wichtigsten Naturräume (Biomtypen). Stellt man die Temperaturen auf der y-Achse als fallende Werte dar, wird dadurch nicht nur die Naturraumabfolge vom Äquator zum Pol, sondern auch vom Flachland zum Hochgebirge schematisiert. In der gestrichelt umgrenzten Fläche wechselt der Anteil von Gras-, Buschland und Wald stark.
    Die Pflanzenfülle des tropischen Regenwaldes ist oft undurchdringlich, die vertikale Schichtung der Bäume nur undeutlich. Es überwiegt eine Baumhöhe von 30–40 m, über die vereinzelte Baumriesen herausragen. Diese Baumriesen sind starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt und besitzen daher viele xeromorphe Strukturmerkmale, wie dicke Cuticula oder eingesenkte Spaltöffnungen. Eine weitere Etage bilden die etwa 20 m hohen Palmen und Baumfarne, die als Hygrophyten durch die hier eher feuchten Umweltbedingungen begünstigt sind. Die Bäume sind von Epiphyten , Hemiepiphyten und Lianen bewachsen ( Botanik ). Regenwasser tröpfelt nur langsam durch die Etagen der Blätter, mitgeführte Mineralstoffe werden bereits auf dem Weg zum Boden durch die Pflanzen entzogen. Wegen des dichten Laubes ist es am Boden fast dunkel. Vereinzelte lichte Stellen sind besonders reich besiedelt, sie entstehen durch Windbruch oder Flussläufe.
    In den Bergen bis 2500 m Höhe bilden sich montane Regenwälder mit stärkeren Niederschlägen. Hier werden die Bäume etwas weniger groß, Baumfarne überwiegen gegenüber den Palmen. Die Pflanzen des tropischen Regenwaldes können ganzjährig Photosynthese betreiben und erreichen daher eine besonders hohe Primärproduktion ( Siehe hier ,

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