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Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht

Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht

Titel: Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Ludwig
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dies natürlich gern. Soweit der Hintergrund der Kontrolle.“
    Seine Jungs nicken eifrig, während sie zum Auto trotten. Di Flavio schmunzelt noch, als sie bald darauf oberhalb des Platzes hinter den Polizeiwagen einscheren.
    „Bei uns würden die Polizisten nicht mit einer Maschinenpistole am Straßenrand stehen“, bemerkt einer von ihnen beim Aussteigen.
    „Aber die Uniformen, diese dunkelblauen Overalls, mit dem Leuchtgrün im Schulterbereich finde ich nicht nur praktisch, die sind ... echt geil.“
    „Na, ja, die deutschen Uniformen in diesem Schei...grün, möchte ich auch nicht geschenkt haben“, frotzelt ein anderer.
    Alle lachen. „Darum sollen sie ja irgendwann auf blau umgestellt werden, soviel ich weiß“, bemerkt der Deutsche, als die Runde sich langsam wieder beruhigt.
    Die jungen spanischen Polizisten sehen tatsächlich in ihren Uniformen ebenso schmuck aus wie ihre Kollegen in Italien. Und die riesige, dunkle Sonnenbrille gehört anscheinend hier wie da zur Grundausstattung, schmunzelt di Flavio in sich hinein.
    „Buenos días, Kollegen“, begrüßt er den Leiter und die danebenstehenden Polizisten und erklärt in knappen Worten das Warum und Wieso ihres Hierseins.
    „Na, dann seht mal zu, dass euch nichts entgeht“, meint der Einsatzchef und dirigiert je zwei EU-Kollegen zu einem seiner Beamten.
    Di Flavio wechselt ein paar Worte mit jedem der Beamten. Ein Auto mit deutschem Kennzeichen fährt auf die Kontrolle zu und wird angehalten. Di Flavio amüsiert sich, weil dem Fahrzeughalter das schlechte Gewissen so deutlich im Gesicht geschrieben steht. „Jetzt gib mir schon endlich die Papiere“, hört er ihn seine Beifahrerin anherrschen. Der spanische Kollege steht unbeteiligt mit ernstem Gesicht daneben.
    Di Flavio beobachtet das Vorgehen mit Interesse noch eine Weile, dann tritt er zu einem Kollegen aus seinem Trupp und sagt: „Ihr kommt hier ohne mich klar. Ich schaue mir das Tagungshotel der Schamanen an, bin in einer halben Stunde zurück.“ Der junge Kollege nickt. Er zeigt mit dem Daumen unmerklich auf den Büßer und zwinkert di Flavio zu.
    Der Commissario schlendert Richtung Ort und erreicht kurze Zeit später einen weiteren Kreisverkehr. Linkerhand ragt ein Hotelbetonklotz aus den späten Siebzigern auf, bei dem offensichtlich alle Zimmer über Meerblick verfügen. Nach einer Bushaltestelle beginnt die Avinguda de Peguera, der Bulevar. Lokale reihen sich wie Perlen an die Hauptstraße des Ortes. Di Flavio registriert mit einem Lächeln: Bayerisches Stübel, Huberts Kneipe, Pizzeria Fiore und Restaurante Napoli. Ein Kiefernwäldchen mit einem Parkplatz, bei dem das Meer blau durch die Kiefern schimmert, durchbricht die europäische Phalanx.
    Eine Reihe von kleinen Läden mit den Urlaubsnotwendigkeiten wie Gummilatschen, Badereifen und Buddelschippen für Kleinkinder erinnern di Flavio an die Urlaubsorte am Meer in Kalabrien. Hier wie dort warten unmögliche Sonnenhüte und angestaubte Flaschen mit Sonnenöl auf Käufer.
    In der Mitte des Örtchens entdeckt er das Kongresshotel. Bevor er es betritt, setzt er sich in das Café gegenüber und beobachtet eine Weile die Hotelauffahrt und den etwas zurückversetzten Eingang, der jetzt am Vormittag im Schatten liegt. „Das erste Hotel am Platz?“ fragt er, als sein Cortado vor ihm hingestellt wird.
    Der Besitzer des Cafés nickt, bleibt am Tisch stehen „Auch das Erste hier im Ort. Es wurde in den frühen Fünfziger Jahren gebaut, sehr edel in dieser Zeit. Auch heute noch empfehlenswert. Zurzeit aber ausgebucht.“
    Di Flavio betrachtet das Gebäude, das einem alten Palast oder einer Burg nachempfunden wurde. Zahlreiche Zinnen und Türme ragen an der Seite des Eingangs auf. Die Hotellobby wurde offensichtlich von einem geschickten Architekten später neu gestaltet. Sechs gleich große, hohe Fenster, eingefasst mit schwarzem Schmiedeeisen, wiederholen sich im ersten Stock und bringen Licht in das Entree. Zwei Laternen, nach dem Muster alter Kandelaber gefertigt, und eine gepflasterte Auffahrt mit Palmen schinden Eindruck. Der über dem Eingang angebrachte bordeauxrote Baldachin ist nach di Flavios Geschmack etwas zu viel Anlehnung an den Ritterfilm. Erst jetzt bemerkt er, dass auch die ein- und ausgehenden Gäste des Hotels in abenteuerlichen Aufzügen stecken. Jeder Kostümfundus hätte seine Freude daran. Ein Thema scheint zu überwiegen: die Siebziger Jahre. Di Flavio erinnert sich an die Kombination aus Protestbewegung und

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