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Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht

Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht

Titel: Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Ludwig
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hier ...“
    „Ulla, bitte, komm zu dir, wir sind beim Landhaus der Schamanen, es brennt ab, wir verstecken uns, verstehst du mich, kannst du folgen?“
    „Was, wie, wem soll ich folgen? Wie kommst du überhaupt hierher?“
    Julia lacht leise. „Na, immerhin erkennst du mich wieder, dann besteht ja noch Hoffnung.“ Sie fingert ihr Handy heraus und sucht Gunters Nummer. Bevor es ihren steifen Fingern gelingt, läutet es. Sie drückt sofort auf die Abhebetaste und schaut sich erschrocken um. Wie laut der Ton schallt! Sie flüstert: „Gunter, ein Glück. Das Landhaus brennt. Wir sind soweit in Sicherheit. Befinden uns vor dem Tor, verstecken uns bei den Felsen. Aber der Brandstifter, ein Mann mit Kapuze, ist noch irgendwo in der Nähe. Wir haben Angst, dass er uns findet. Ulla kommt erst langsam wieder zu sich.“
    „Bitte seid vorsichtig. In fünf bis zehn Minuten sind wir bei euch. Ich hupe und bleibe im Fahrzeug. Ich schick euch Max, okay? Wir schauen, ich habe noch einen Mann bei mir.“
    „Sie kommen uns holen, ach, Ulla, wir sind gleich in Sicherheit, wir haben es geschafft, bin ich froh.“ Julia umarmt Ulla, die schüchtern lächelt. Ganz in der Nähe knackt etwas. Ist jemand auf einen trockenen Zweig getreten? Julia flucht lautlos. Ich bin wirklich das größte Rindvieh im ganzen Umkreis. Vor lauter Erleichterung habe ich meine Freude laut rausposaunt.
    Sie spitzt die Ohren. Eine Maus oder was auch immer huscht vorbei. Julia atmet auf. Ulla drückt ihre Hand. Sie schauen sich erleichtert an. Doch, da ist es erneut, das Knacken. Oder ist es ein Knirschen? Stiefel? Julia wird kalt und heiß, Schweiß bildet sich auf ihrer Stirn und läuft ihr in die Augen.
    Sie sitzen in der Falle. Sie haben keine Möglichkeit, wegzurennen oder auszuweichen. Vorsichtig, ohne ein Geräusch zu machen, stehen sie auf. Julia zeigt auf ihre Handtasche. Ulla nickt, immerhin, sie ist wieder mit von der Partie, geht Julia beruhigend durch den Kopf. Ulla packt ihren Beutel ebenfalls wie eine Waffe. Sie stellen sich hinter den Felsen, die Taschen im Anschlag. Julia versucht irgendwas zu sehen. Und tatsächlich, da vorn leuchtet etwas Weißes aus dem Dunkel.
    Ob er sie schon ausgemacht hat? Warum ist er dann noch nicht hier?
    Ulla zerrt an ihrem Arm. „Was ist?“ formen ihre Lippen lautlos. Julia zuckt mit den Schultern, starrt angestrengt über den Felsen, und tatsächlich, das Weiß bewegt sich in ihre Richtung. Julia nickt mit dem Kopf, hebt den Arm mit der Tasche. Als die weiße Kapuze auftaucht und die Augen sie durch die Schlitze erstaunt ansehen, flattern Julias Beine vor Angst. Sie bekommt kaum Luft, aber sie holt aus und rammt die Tasche gegen seinen Kopf. Ullas Beutel fliegt hinterher, und der Mann taumelt. Dann jedoch rappelt er sich wieder auf, und es bleibt keine Zeit zu überlegen. Panisch hämmert ihre Tasche und auch Ullas Beutel in kleiner Abfolge auf den Mann ein. Er versucht sich zu ducken und die Hände schützend vor sein Gesicht zu halten. Seine Finger erwischen Julias Tasche, und sie fällt auf den Boden. Seine Kapuze ist verrutscht. Er wehrt sich blind gegen die Angriffe. Julia nutzt den günstigen Moment: Ihre gefalteten Hände sausen wie ein Hammer auf das Genick des Mannes nieder. Er geht in die Knie, strauchelt und fällt vornüber auf den Boden. Ulla bearbeitet ihn weiter. Sie nehmen ihre Füße zu Hilfe und trampeln auf ihn ein. Er stöhnt auf.
    „Schnell, weg hier“, schreit Julia, und sie rennen, ohne sich nochmals umzudrehen zurück zum Weg, bis sie die Zufahrt erreichen. Die Scheinwerfer eines Wagens leuchten ihnen noch etwas entfernt entgegen. Sie umarmen sich. In der Ferne schrillt die Sirene eines Feuerwehrzuges. Erst jetzt wird Julia sich der Hitze bewusst und hört das Prasseln und Knacken des Feuers in voller Stärke. Sie sieht den Schein gegen den Himmel leuchten.
    „Mein Gott“, murmelt sie.
    „Wahnsinn“, flüstert Ulla.

Kapitel 38
     
    „Der Weg bis zur Zufahrt zieht sich. Zum Glück ist die Sicht jetzt besser, der Wind weht den Qualm nach Nordosten“, bemerkt Gunter mit einem angestrengten Blick auf die schmale Straße.
    Di Flavio nickt. „Die Flammen schlagen ziemlich hoch, vom Haus wird kaum noch etwas zu retten sein. Ich bin froh, dass die beiden Frauen sich außerhalb des unmittelbaren Brandherds befinden. Ich höre die Löschfahrzeuge weiter oben. Hoffentlich ist Garcia schon unterwegs, er wollte mit einem Hubschrauber kommen.“
    „Garcia? Den Namen habe ich gestern

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