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Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht

Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht

Titel: Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Ludwig
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hier sein, ebenso die Löschfahrzeuge, außerdem werden Flugzeuge startklar gemacht, damit der Brand nicht auf den Kiefernwald übergreift. Im Sommer wäre der Brand eine Katastrophe, zum Glück ist es im Frühjahr noch nicht so trocken“, bemerkt Garcia.
    Di Flavio und er sind stehen geblieben, schauen zu, wie der Verletzte in den Hubschrauber gelegt wird. Der Arzt steigt mit ein, die Polizisten laufen zu ihnen zurück, gleich darauf hebt der Hubschrauber ab. Sie halten sich die Ohren zu. Hauptkommissar Garcia wendet sich mit den Polizisten zum Gehen.
    „Warte, Ernesto, ich sage dem Wanderführer Bescheid. Er soll mit Ulla und Julia nach Galilea zurückfahren. Aber vorher frage ich die beiden noch, ob ihnen an dem Vermummten etwas aufgefallen ist.“
    Ein Tross Feuerwehrautos und diverse Polizeiwagen geraten ins Blickfeld. Der Lärm ist ohrenbetäubend. Di Flavio muss schreien: „Wenn alle durch sind, fahren Sie nach Galilea hoch, Gunter, und bringen die beiden Damen sicher ins Hotel.“
    Gunter nickt, und Julia und Ulla lächeln ihm zu. Die Gesichter wirken im flackernden Blaulicht seltsam verzerrt.
    „Nur noch eine Frage, Julia. Ist Ihnen an dem Kapuzenmenschen etwas Besonderes aufgefallen? Überlegen Sie bitte. Warten Sie, ich gebe Ihnen meine Nummer, rufen Sie mich an, wenn Ihnen etwas einfällt.“
    Julia druckst rum, während sie die Karte verstaut. „Ich glaube ... ja, er hatte Wanderschuhe mit roten Schnürsenkeln an. Sie erinnerten mich an jemanden.“
    „Meinst du Heinz, Julia? Ein Mann in unserer Truppe hat solche, wenn mich nicht alles täuscht.“
    „War er heute mit zum Orgelkonzert?“
    „Ja, ich denke schon, aber in der Kirche? Kann ich nicht sagen.“
    „Okay, wir werden das prüfen, ich schicke jemanden zum Hotel. Wie ist sein voller Name?“
    „Heinz Kunert, Zimmer 203.“
    „Gut, also gute Heimfahrt. Hasta luego.“
    Di Flavio winkt ihnen kurz nach, dann geht er zu Garcia. Aus den Augenwinkeln heraus sieht er aus einem der Polizeifahrzeuge Tanja klettern. Er schmunzelt. Wie hat sie erfahren, was hier abgeht? Der Commissario beobachtet, wie sie einem der jungen Polizisten zuwinkt. Aha, denkt er.

Kapitel 39 – Das Ende der Nacht – ein neuer Morgen
Der Tag nach dem Schamanenkongress
    „Fahr nicht so schnell“, will Gwen sagen, als Rebekka im Feuerschein den kleinen Eselskarrenweg entlangbrettert. Doch sie lacht stattdessen, lehnt sich zurück. Es ist wie Achterbahn fahren, aufregend, denkt sie und klammert sich an der Seitentür fest.
    Später auf der dunklen, glatten Straße schließt sie die Augen, weil sie so brennen. Schlafen kann sie nicht, sie fühlt sich aufgekratzt, als hätte sie Amphetamine oder Ecstasy geschluckt, ihre Haut glüht, alles kribbelt, ihr Nervengerüst flattert wie Spinnweben im Sturm, und sie könnte in einer Tour lachen. Sie merkt, wie Rebekkas Hand zwischen ihre Schenkel gleitet, und sie stöhnt. „He“, wehrt sie sich kichernd, „Ich bin dran“, und fährt, nachdem sie den Finger vorher in den Mund gesteckt hat, mit ihm ganz sacht über Rebekkas Arm.
    „Lass uns ans Meer fahren“, raunzt Rebekka leise.
    „Okay, tauchen wir, nackt, wie Gott uns schuf, in die Fluten“, albert Gwen rum, obwohl sie jetzt mit ihren Augenlidern kämpft, die immer wieder zufallen wollen. Ihr Kopf summt vor Müdigkeit. Offensichtlich muss sie tatsächlich für eine Zeit weggeschlummert sein, denn unversehens stehen sie an einem Strand. Rebekka schaut sie lächelnd an, sagt: „Hallo, wach werden, wir sind da. Camp de Mar kennst du sicherlich?“
    Sie schüttelt den Kopf, murmelt: „Habe ich lange geschlafen?“
    Rebekka nickt lächelnd: „Ein wenig.“
    Die Stunde des Zwielichts bricht an, und Helligkeit verdrängt am Horizont vorsichtig die Nacht. Gwen streckt sich, öffnet das Autofenster und schaut in die Dämmerung hinaus. Die Vögel nachahmend, pfeift sie eine Melodie und fragt Rebekka unvermittelt: „Spielst du Klavier?“
    „Ja, warum?“
    „Lass uns nach Valldemossa fahren. Ich bin jetzt mehr als zwei Jahre hier auf Mallorca und war noch nie bei dem Kartäuserkloster.“
    „Liebst du Chopin? Aber versprich mir, nicht wie George Sand in Männerkleidern umherzulaufen.“
    „Ja. Die Regentropfenprélude . Wir kaufen eine CD, und dann spielen wir sie während der ganzen Fahrt, ja?“
    Rebekka beginnt ebenfalls zu pfeifen, es klingt zwar mehr wie Mozarts Kleine Nachtmusik , aber Gwen sagt: „Ja, gut, warte, der Ton ...“, und fällt ein. „Ich glaube zum

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