Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht
gehört. Warten Sie, ja, jetzt fällt es mir ein, gestern Morgen. Der Hauptkommissar. Wissen Sie, Max hat nämlich an der Mönchsbucht eine Leiche entdeckt, nicht schön anzusehen. Hat mir mein ganzes Wanderprogramm durcheinandergewirbelt.“
„Sie haben die Ermordete gefunden? Ich bin Commissario und unterrichte Polizisten aus EU-Ländern. Wir waren später am Tatort. Ja, genau, Hauptkommissar Garcia habe ich vorhin verständigt. Hoffentlich können uns Julia und Ulla über den Verbleib des Meisters und der beiden Frauen Auskunft geben.“
„Sie meinen, die sind noch da drin? Mein Gott, dann rösten sie aber im Fegefeuer. Und wieso? Ich verstehe nur Bahnhof. Gibt es denn einen Zusammenhang mit dem Mord? Die Schamanen? Na, halleluja, die sind eh schon nicht beliebt bei den Einheimischen. Ich glaube, ich drück noch etwas mehr auf das Gas, obwohl das Sträßchen nicht gerade dazu einlädt.“
„Ich sehe schon die Auffahrt, wir sind gleich da. Unsere beiden Abenteuerinnen stehen auf dem Weg“, ruft di Flavio erleichtert. „Sie können langsamer fahren. Einen Vorteil hat das Feuer. Es leuchtet wie eine Straßenlaterne, wenn der Qualm nicht für Nebel sorgt.“
Di Flavio sieht die Frauen winken. Sie laufen dem Auto entgegen. Kurze Zeit später stoppt Gunter und öffnet die Fahrertür.
„Mann, sind wir froh, Sie zu sehen“, ruft ihm Julia entgegen.
Di Flavio windet sich aus dem Fahrzeug. Gunter ist ebenfalls ausgestiegen und hustet sofort los. Mit kratzender Stimme sagt er: „Der Brandgeruch beißt ja nicht schlecht im Rachen. Ihr habt uns ja einen ganz schönen Schrecken versetzt. Ich wollte dir das Abenteuer ja gleich ausreden, Julia.“
Julia nickt schuldbewusst, statt etwas zu sagen, umarmt sie Gunter einfach. „Gunter, Sie sind ein Engel, ich dachte schon, unser letztes Stündchen hat geschlagen, dieser Typ mit der Kapuze, zum Glück hat er nicht mit uns gerechnet, und so hatten wir das Überraschungsmoment für uns. Ulla war nämlich noch gar nicht richtig wach und ...“ Julia sprudelt die Worte nur so hinaus.
Ulla steht etwas hilflos daneben. Di Flavio lächelt Ulla zu. „Na, alles überstanden?“
Ulla lacht laut los. „Sie?“ Und schon schlingen sich zwei Frauenarme um ihn, und ein Küsschen landet auf jeder seiner Wangenseiten. „Schau mal, wen Gunter mitgebracht hat.“
Julia stutzt und schaut ihn dann spitzbübisch an. Er grinst und deutet mit der Hand auf das Auto: „Kommen Sie, wir sollten das Fahrzeug schnell wieder schließen, sonst atmen wir zu viel Kohlenmonoxid ein. Berichte später. Bitte einsteigen, meine Damen.“
Doch eh er sich versieht, fällt ihm auch Julia um den Hals, und er erhält noch zwei Küsschen. „Schön, Sie zu sehen“, flüstert sie ihm zu, um dann laut zu sagen: „Gunter, Sie müssen wissen, wir haben den Commissario als Retter abonniert und Sie natürlich jetzt auch.“ Zu di Flavio gewandt: „Wie schaffen Sie es nur, immer im richtigen Moment zur Stelle zu sein?“
„Intuition“, lacht der Commissario, „aber jetzt bitte in den Wagen, schnell.“ Gunter dirigiert Ulla und Julia auf die Hinterbank und legt ihnen eine Decke um.
Di Flavio steigt ebenfalls ein, und Gunter schwingt sich hinter das Lenkrad. Sie schließen die Türen. Trotzdem ist der Rauchgeruch greifbar.
„Was ist mit dem Meister und den beiden Frauen?“ fragt der Commissario.
„Gwen und Rebekka sind zur hinteren Seite des Hauses gerannt. Der Meister? Ich weiß nicht, er saß noch am Tisch, als wir über die Terrasse rausstürmten. Gwen rüttelte an seinem Arm. Ich nehme an, er ist ihnen gefolgt. Ich hoffe es jedenfalls“, murmelt Julia betroffen.
„Und wo ist Max?“ fragt di Flavio.
„Der Hund? Er lief vorhin an mir vorbei“, sagt Ulla.
„Vor lauter Aufregung haben wir ihn ganz vergessen.“ Di Flavio verlässt mit Gunter nochmals das Fahrzeug.
„Max, komm“, ruft Gunter in die rotleuchtende Nacht hinaus, „komm sofort zu Herrchen.“
Di Flavio hört von weiter hinten ein aufgeregtes Bellen. „Ob er den Vermummten gefunden hat? Kommen Sie.“ Zu den beiden Frauen: „Wir gehen den Hund holen, verhaltet euch ruhig und schließt das Fahrzeug ab.“
Während er mit Gunter auf den Berg zuläuft, zückt di Flavio seinen Revolver. „Wir sollten vorsichtig sein, der Mann ist gefährlich. Wir wissen nicht, ob er bewaffnet ist.“
„Uihh, ist das jetzt ein Polizeieinsatz, Sie machen mir Angst.“
Mit jedem Schritt ist das Bellen deutlicher vernehmbar.
„Da, näher am
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