Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tatort Oktoberfest (German Edition)

Tatort Oktoberfest (German Edition)

Titel: Tatort Oktoberfest (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Ludwig
Vom Netzwerk:
bislang stumm neben ihnen gesessen, ab und an drückt er ihre Hand.
    „Wenn ick bei dir bleiben kann, lerne ick Koch.“
    „Na, das ist ja was. Dann sind wir ja schon fast eine Aussteigertruppe. Vielleicht bekommen wir sogar Nachwuchs, ich habe so ein Gefühl, dann wirst du mich wohl heiraten müssen, Ludwig.“ Er grinst. „Aber ich denke, jetzt gehen wir erst einmal nach Hause. Sind Sie morgen Mittag auch bei dem Fotoshooting dabei?“
    Ochshammer nickt. „Eigentlich würde ich mich am liebsten ausklinken, aber an Ihrer Seite ist es mir natürlich ein Vergnügen.“
    „Hey, Sie sind ja ein richtiger Charmeur der alten Schule“, lacht Claudia.
    „Ja, darum zahle ich jetzt auch.“ Er winkt die Bedienung herbei.
    Etwas später schlendert Claudia mit Ludwig, sie hat seine Kappe aufgesetzt und sich ins Gesicht gezogen, über die Festwiese. „Und du? Bist du morgen auch mit dabei, als Ludwig II.?“ Glücklich nickt er und drückt sie an sich.
    „Meinste det echt? Det mit dem Koch und det andere och? Voll megakrass, det.“ Sie drückt einen Kuss auf ihren Finger und führt ihn an seinen Mund. Er zieht sie an sich. Wieder staunt sie, welche Kraft in ihm steckt und wie groß er ist. Dann küssen sie sich, und sie vergisst alles, was um sie herum passiert.
    Di Flavio schlendert ebenfalls, nachdem er sich aus dem Kreis seiner Landsleute lösen konnte, über die Festwiese. Als er zu der von außen wie ein Bunker wirkenden Polizeistation gelangt und seinen Ausweis zückt, schüttelt ihm der wachhabende Polizist die Hand. „Großartig, ich hätte heulen können wie ein Schlosshund, so etwas habe ich noch nicht erlebt.“
    Di Flavio wehrt bescheiden ab. „Ist der Kollege Wimmer da drin? Zu dem will ich.“
    „Benvenuti Tino“, hört er von innen. Wimmer eilt strahlend auf ihn zu, umarmt ihn, auch Heimstetten drückt ihn an die Brust, und die an den Überwachungsbildschirmen sitzenden Beamten springen auf und gratulieren ihm. „Du warst großartig! Dass du eine solche Stimme hast und so textsicher bist, wer hätte das vermutet. Deine Frau kann stolz sein. Vielleicht hättest du Opernsänger werden sollen?“
    „Nun ja, unsere heimliche Nationalhymne kann jeder auswendig, und veräppeln kann ich mich selbst. Aber meine Frau, die habe ich wieder einmal vollkommen vergessen. Warte, ehe ich mich bei euch breitmache, muss ich sie anrufen.“ Er zückt sein telefonino. „Erica? Bist du jetzt in München? Seid ihr geflogen? Was? Hat nicht geklappt, außerdem soll auf dem Oktoberfest der Teufel los gewesen sein? Die Mafia hat das Terrain übernommen? Ich muss erst die Flüge checken, ich sage dir Bescheid, wann ich zurückkomme.“
    Wimmer reicht ihm lächelnd ein Bier. Di Flavio weist auf das Pflaster, das noch immer seinen Kopf ziert. „Lieber nicht, aber danke. Mein Schädel erinnert mich leider immer noch mit einem höllischen Brummen an mein Abenteuer im Untergrund.“
    Heimstetten schaut betrübt. „Ich hatte dem Commissario den Weg durch den Untergrund als regenfrei angepriesen, dass es dort anderes hagelt … Ich bekenne mich schuldig. Wie wäre es denn mit einem Espresso? Hier gibt es eine Kaffeemaschine.“
    „Gute Idee. Einen doppelten bitte.“
    „Die Sanis müssen heute eine Sonderschicht einlegen, mehrere Maßkrugverletzte, dann die Schlägerei auf dem Platz mit dem Public Viewing. Aber das Schlimmste konnte verhindert werden, und die eine oder andere Schlägerei haben wir täglich hier. Immerhin gibt es heute weniger Bierleichen. Du hast dir die Plakette ‚München leuchtet‘ verdient, Tino. Aber wie ich dich kenne, möchtest du lieber unerkannt entkommen.“
    Di Flavio lacht. „Ich wusste nicht, dass du mich noch so gut kennst, Hans.“
    „Bleibst du zur Beerdigung von Luigi Rezzo? Sie ist am Montag. Die Leiche ist jetzt freigegeben. Nachdem wir wissen, dass er in der BMW-Welt erschossen wurde, scheint der Fall einigermaßen klar. Jetzt brauchen wir nur noch die Tatwaffe und den Mörder, und wir können die Sache ad acta legen. Scherz beiseite. Die eingesetzte Soko hat alle ausgestellten BMW gecheckt und ermittelt, dass ein Fahrzeug gestohlen wurde. Es wurde inzwischen ausgebrannt in der Nähe von Regensburg gefunden und befindet sich bei der Spurensicherung. Nach der Auswertung wissen wir mehr. Kopitzki, Ochshammers cleverer Unternehmensberater, hat sich in Widersprüche verwickelt, und wir vermuten, dass er … Bislang können wir ihm nichts nachweisen. Er will mit Frau Rezzo gesprochen haben,

Weitere Kostenlose Bücher