Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris
einen nicht gerade intelligenten Gesichtsausdruck.
»Das sind wir«, erklärte Franzi geduldig. »Wir sind Detektivinnen, ziemlich erfolgreiche sogar, und haben schon vier Fälle gelöst. Vielleicht habt ihr ja mal was von uns gehört.«
Langsam ratterte es in den Gehirnen der Superzicken.
»Ja, stimmt«, erinnerte sich Jasmin. »Ihr habt dabei geholfen, die Chatbetrüger zu fassen, oder? Sofie hat es uns erzählt.«
»Cool!«, entfuhr es Luise.
Verena warf ihr einen strafenden Blick zu. »Das ist ja alles schön und gut, aber was hat das mit mir zu tun?«
»Wir glauben, dass hier was faul ist«, sagte Marie. »Wir würden uns gern genauer mit diesem Fall auseinandersetzen und euch helfen. Warum verschwindet dein Koffer, Verena, und taucht plötzlich wieder auf? Das kann kein Zufall sein, im Gegenteil: Wir haben es hier mit einem besonders raffinierten Täter zu tun, der offenbar genau wusste, was er tat.«
Verena zögerte. Dann kam sie endlich von ihrem hohen Ross herunter und nickte. »Ihr habt Recht. Okay, fragt mich, was ihr wissen wollt.«
Kim holte ihr Heft, das sie als Detektivtagebuch für unterwegs benutzte, aus der Hosentasche und zückte den Kugelschreiber. »Weißt du, wie der Koffer in euer Zimmer gekommen ist?«
»Keine Ahnung«, sagte Verena. »Er stand schon da, als wir reinkamen.«
»Ihr habt also niemanden gesehen, der aus eurem Zimmer kam?«, fragte Franzi.
Die Superzicken schüttelten die Köpfe.
»Auch keinen Verdacht, wer es gewesen sein könnte?«, hakte Franzi nach.
Wieder schüttelten die Superzicken nur die Köpfe.
Während Kim sich die Antworten notierte, machte Marie weiter: »Okay, wurde der Koffer beschädigt oder geöffnet?«
»Ich glaub nicht«, sagte Verena. »Aber so genau hab ich ihn mir noch gar nicht angesehen.«
»Dürfen wir das tun?«, fragte Kim.
Verena nickte. »Klar.«
Kim beugte sich zum Koffer hinunter und überprüfte ihn auf Kratzspuren am Schloss. Franzi und Marie kontrollierten zur Sicherheit auch noch die silbernen Schnallen.
»Nichts zu sehen«, stellte Marie schließlich fest.
»Eins ist schon mal klar«, sagte Kim. »Der Koffer wurde nicht gewaltsam geöffnet. Er könnte natürlich trotzdem geöffnet worden sein, von jemandem, der einen Schlüssel hatte. Wie viele Schlüssel gibt es zu diesem Koffer?«
»Zwei«, antwortete Verena und kramte in ihrer Hosentasche. »Der Ersatzschlüssel liegt zu Hause, und den hier hab ich die ganze Zeit bei mir gehabt.«
Kim kritzelte alles eifrig in ihr Heft.
Inzwischen war Marie etwas Wichtiges eingefallen. »Wir kommen zur entscheidenden Frage: »Hast du schon nachgesehen, ob etwas fehlt, Verena?«
»Nein, natürlich nicht«, sagte Verena. »Dazu hatte ich keine Zeit, und ihr seid ja sofort da gewesen.«
Die drei !!! tauschten einen zufriedenen Blick. Wunderbar, das lief ja alles nach Plan. Sie waren wieder mal zur rechten Zeit am rechten Ort gewesen.
»Gut«, sagte Franzi. »Dann mach jetzt bitte vor unseren Augen den Koffer auf und sieh nach, ob noch alles da ist.«
Verena wuchtete den Koffer auf den Tisch, löste die Schnallen und steckte den kleinen Schlüssel ins Schloss. Die Luft im Zimmer knisterte vor Spannung. Marie hielt den Atem an. Jetzt war der Koffer offen. Eine Unmenge an Kleidern und Schuhen quoll heraus, Verena wollte offenbar auch mit den chicen Pariserinnen mithalten. Vorsichtig nahm sie ein Teil nach dem anderen heraus und legte es neben den Koffer. Quälend langsam verstrichen die Minuten. Endlich, nach einer halben Ewigkeit, war der Koffer leer.
Verena hob den Kopf und strahlte. »Es ist alles noch da!«
»Bist du sicher?«, fragte Kim.
»Hundertprozentig sicher«, sagte Verena. »Ich hab mir ganz genau überlegt, was ich alles nach Paris mitnehme und was nicht.«
Marie glaubte ihr sofort. Sie hätte den Inhalt ihres eigenen Koffers auch im Schlaf hersagen können.
Die drei !!! sahen sich kurz an und nickten. Kim steckte ihr Heft wieder ein und sagte: »Danke, Verena, das wär erst mal alles. Du hast uns sehr geholfen. Ihr natürlich auch, Luise, Jasmin. Falls euch noch was Verdächtiges auffällt, meldet euch bitte bei uns, gern auch auf unseren Handys, dann bleibt das Ganze unter uns. Die Nummern stehen hinten auf unserer Visitenkarte.«
Franzi, Kim und Marie wandten sich zur Tür und wollten gehen.
»Wartet!«, rief Luise ihnen nach. »Was passiert denn jetzt?«
Franzi drehte sich um. »Wir bleiben weiter an dem Fall dran. Wer weiß, vielleicht verschwindet Verenas
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