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Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Titel: Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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französische Königin Marie-Antoinette.
    Und weiter ging es, auf den berühmten Champs Élysées, der 71 Meter breiten Prachtstraße, die langsam, aber sicher auf den Arc de Triomphe zuführte. Auf den sechs Spuren drängten sich die Autos dicht aneinander. Auch das gehörte zu Paris: Stau XXL.
    Franzi, Kim und Marie machte es nichts aus. So hatten sie genug Zeit, um alles zu bestaunen: die Kastanienalleen, die jetzt leider ohne Laub waren, und später dann die großen Kinos, Cafés und Banken. Das Wetter meinte es gut mit ihnen, die Wolken lichteten sich, und eine blasse Februarsonne brachte die hellen Fassaden und Dächer zum Leuchten.
    Als der Busfahrer schließlich den gewaltigen Triumphbogen Napoleons erreichte und links abbog, wusste Marie sofort, welches Ziel er jetzt ansteuerte: den Eiffelturm. Bald tauchte er vor ihnen auf: erst noch klein wie ein Spielzeug, dann größer und größer, eine beeindruckende Konstruktion aus Stahl.
    »Voilà!«, rief Tom. »Jetzt werden wir mal sehen, wie fit ihr seid. 274 Meter sind es bis zur obersten Plattform, das schafft ihr doch locker, oder?«
    »Kein Problem!«, rief Franzi.
    Kim sah ihre sportliche Freundin entsetzt an. Im Gegensatz zu Franzi fand sie die Aussicht auf eine schweißtreibende Quälerei alles andere als verlockend.
    »Haha!«, lachte Tom. »War nur ein Scherz, wir nehmen natürlich den Aufzug.«
    Kim atmete erleichtert auf.
    Dann durften sie aussteigen, und den drei !!! ging es wie allen anderen Touristen vor ihnen und nach ihnen: Unter dem riesigen unteren Bogen kamen sie sich so klein wie Ameisen vor.
    Franzi reckte den Kopf in die Höhe und sah sich das undurchdringliche Geflecht aus Eisen genauer an. »Wahnsinn, wie dünn diese Stangen aussehen!«
    Tom organisierte inzwischen die Tickets für den Aufzug. Erst war Kim etwas enttäuscht, weil sie nicht zur obersten Plattform, sondern nur auf die mittlere mit 115 Metern hinauffuhren, doch als sie aus dem Lift stieg und an das Gitter trat, änderte sie ihre Meinung sofort wieder: Von hier aus hatte man einen fantastischen Blick auf die Straßen und Gebäude von Paris. Jedes einzelne Monument trat im Sonnenlicht des klaren Tages gestochen scharf hervor. Wie hell die Dächer waren, viel heller als in Deutschland! Und wie lustig das Verkehrschaos der Autos, die wie Spielzeug aussahen, von hier oben wirkte.
    Marie trat neben Kim und Franzi und stellte den Kragen ihres neuen petrolfarbenen Mantels hoch. Trotz Sonne wehte hier oben ein eiskalter Wind. »Genial, was? Mit meinem Vater war ich natürlich auch hier oben, und nachher hat er mich ins Restaurant im ersten Stock eingeladen, das war …«
    Franzi und Kim drehten ihre Köpfe weg.
    »He!«, beschwerte sich Marie. »Ihr hört mir ja gar nicht zu.«
    »Psst!«, zischte Franzi und machte eine unauffällige Kopfbewegung.
    Jetzt sah Marie es auch. Tom hatte sein Handy aus der Jackentasche gezogen und starrte auf das Display. Offenbar hatte er gerade eine SMS bekommen. Auf einmal wurde er bleich und murmelte: »Shit!«
    Das schien ja keine gute Nachricht gewesen zu sein, dachte Marie. Von wem sie wohl kam? Von seinem Komplizen, der auch etwas mit dem Verschwinden von Verenas Koffer zu tun hatte?
    Nervös steckte Tom sein Handy zurück in die rechte Jackentasche. Als er sich wieder an die Gruppe wandte und ihnen die einzelnen Gebäude erklärte, waren seine Bewegungen fahrig und seine Stimme krächzte heiser. Keinem schien es aufzufallen, den drei !!! natürlich schon. Maries sämtliche Sinne schalteten sofort auf Alarmbereitschaft.
    Bald drängte Tom zur Eile. »Habt ihr alles gesehen? Herrliche Aussicht, n’est-ce pas? Bon, alors, dann fahren wir wieder runter. Kommt!«
    »Was, jetzt schon?«, fragte Lena.
    »Ja!«, sagte Tom und klatschte in die Hände. »Los, kommt, ich kenne ein nettes Café in der Nähe, da machen wir Mittagspause.«
    Zehn Minuten später saß die Gruppe in einem gemütlichen Café mit Stuck an der Decke und Jugendstilgemälden an der Wand. Um alle nebeneinander sitzen zu können, hatten sie ein paar der kleinen Bistrotische zusammengerückt.
    »Ich geb eine Runde Cola aus!«, verkündete Tom und winkte dem Kellner.
    »Yeah!«, brüllten die Ballermänner, und die Superzicken kicherten.
    Die drei !!! tauschten einen Blick. Der Reiseleiter verhielt sich immer merkwürdiger. Mit seiner Freigebigkeit wollte er doch eindeutig ablenken.
    Der Kellner brachte die Colas auf einem großen Tablett.
    »Santé!«, rief Tom, hob sein Glas und

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