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Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Titel: Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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stürzte es in einem Zug hinunter. Dann sprang er plötzlich auf und steuerte auf die Herrentoilette zu. Seine Jacke, die er über den Stuhl geworfen hatte, ließ er hängen. Das war die Gelegenheit.
    Kim und Franzi hatten dieselbe Idee wie Marie. Sie verständigten sich kurz, dann schritt Franzi, die den Platz links neben Tom hatte, zur Tat. Beiläufig, während sie weiter mit Marie und Kim plauderte, zog sie Toms Handy aus der rechten Jackentasche. Schnell ging sie ins Menü zu den eingegangenen SMS und öffnete die letzte, die Tom oben auf dem Eiffelturm erhalten hatte. Unter dem Bistrotisch hielt sie Kim und Marie das Handy hin.
    Aufgeregt beugte sich Marie darüber und überflog hastig die Nachricht auf dem erleuchteten Display:
    Hallo Tom!
    Wie konnte das bloß
    passieren mit dem Koffer?
    Wenn das noch einmal
    vorkommt, wirst du es
    bereuen. Dann muss ich
    Bevor Marie den Satz zu Ende lesen konnte, zog Franzi das Handy zurück und flüsterte: »Objekt im Anmarsch!«
    Blitzschnell ging sie zurück ins Hauptmenü und ließ das Handy in der Tasche des Reiseleiters verschwinden. Keine Sekunde zu früh, denn schon plumpste Tom auf seinen Platz und sah sich nervös um.
    Die drei !!! setzten die harmlosesten Gesichter der Welt auf.
    »Hat super geschmeckt, die Cola«, sagte Kim und leckte sich über die Lippen. »Danke!«
    »Gern geschehen«, murmelte Tom und entspannte sich etwas.
    Glück gehabt!, dachte Marie. Er hat keinen Verdacht geschöpft. Aber eins ist klar: Verdächtig ist der Typ mehr denn je.
     

In der Höhle des Löwen
    Franzi, Kim und Marie konnten es kaum erwarten, bis das Touristen-Programm des ersten Tages vorbei war. Nach dem Eiffelturm kehrte die Gruppe zur l’île de la Cité zurück und besichtigte ausführlich Notre-Dame. Die drei !!! waren kaum bei der Sache, obwohl die mächtige gotische Kathedrale sie sonst sicher beeindruckt hätte. Aber alle drei hatten nur einen Gedanken: Wann sie endlich zurück im Jugendhotel sein würden und ungestört in ihrem Zimmer das weitere Vorgehen besprechen konnten.
    Endlich war es so weit. Eine halbe Stunde vor dem Abendessen entließ Tom seine Schäfchen auf die Zimmer. Marie, Kim und Franzi rannten in den ersten Stock und sperrten ihr Zimmer sorgfältig ab, damit niemand in ihre geheime Unterredung hineinplatze.
    Erschöpft ließ sich Kim auf ihr Bett fallen. »Ich bin völlig fertig mit den Nerven. Als Tom vom Klo zurückkam, war ich mir todsicher, dass er uns erwischt hat.«
    »Hat er aber nicht«, sagte Franzi und kicherte.
    Marie zog vor dem Spiegel schnell ihren Lippenstift nach. Dann drehte sie sich triumphierend zu den anderen um. »Jetzt wissen wir es definitiv: Tom steckt ganz tief drin in der Sache. Und er hat einen Komplizen, nein, wahrscheinlich ist es kein Komplize, sondern sein Auftraggeber. Der Ton der SMS war ja ziemlich hart.«
    Kim nickte. »Zu dem Schluss bin ich auch gekommen. Offenbar haben die beiden den Diebstahl von langer Hand geplant und Tom hat die Sache versaut. Jetzt ist sein Auftraggeber zu Recht sauer und droht mit Konsequenzen.«
    »Echt doof, dass wir den Schluss der SMS nicht mehr lesen konnten«, sagte Franzi. »Ich hätte zu gern gewusst, was der Auftraggeber Tom angedroht hat. Wenn ich daran denke, wie unser lieber Reiseleiter oben auf dem Eiffelturm eingeknickt ist, muss es ja was ziemlich Heftiges sein.«
    Kim wickelte einen Schokoriegel aus und biss genüsslich hinein. »Tja«, sagte sie mit vollem Mund, »Verbrecher gehen nun mal nicht besonders zimperlich miteinander um. Das ist eben der Preis, den man zahlt, wenn man sich in dem kriminellen Milieu bewegt.« Dann steckte sie den Riegel schnell wieder weg, weil sie wegen der Kalorien ein schlechtes Gewissen bekam. Außerdem gab es ja gleich Abendessen …
    »Okay«, fasste Marie zusammen, »wir wissen also, dass Tom unser Hauptverdächtiger ist. Aber bis jetzt können wir nichts beweisen. Das muss sich ändern. Hat jemand von euch irgendeine Idee, wie wir weiter vorgehen könnten?«
    Franzi schwang sich mit einem lässigen Klimmzug auf das obere Stockwerkbett und ließ die Beine herunterbaumeln. »Ja, klar, ich hab eine Idee.«
    Marie und Kim sahen sie erwartungsvoll an.
    »Rück schon raus damit!«, rief Kim.
    Franzi grinste. »Ganz einfach: Wir machen eine kleine Zimmerdurchsuchung bei Tom. Ohne Durchsuchungsbefehl natürlich, aber auf Formalitäten haben wir ja noch nie großen Wert gelegt, oder?«
    Kim schnappte nach Luft. »Spinnst du? Das ist Einbruch und …

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