Tauchstation
dem Häus chen, als sie das Boot gesehen haben. Ich glaube, sie wollen es ausstellen – natürlich nur mit Ihrer Erlaubnis.«
»Ist es beschädigt?«, fragte Perry.
»Nur minimal«, erwiderte Arak. »Wir haben die Außen scheinwerfer und den Schwenkarm von spezialisierten Arbei terklonen reparieren lassen. Außerdem wurde es natürlich dekontaminiert. Ansonsten müsste eigentlich alles funktio nieren. Kennen Sie sich mit dem Boot aus?«
»So gut wie gar nicht«, gestand Perry. »Jedenfalls kann ich es nicht bedienen. Davon versteht Suzanne mehr. Ich bin nur zwei Mal mitgefahren.«
»Unser Experte ist Donald«, erklärte Suzanne. »Er kennt das U-Boot wie seine Westentasche.«
»Hervorragend«, freute sich Arak. »Wir haben nämlich ein paar Fragen zu dem Sonar. Wie wir inzwischen fest gestellt haben, ist es leistungsfähiger, als wir dachten.«
»Darüber müssen Sie mit Donald reden«, riet Suzanne.
»Worauf steht das U-Boot eigentlich?«, fragte Perry.
»Auf einem Fracht-Lufttaxi«, erklärte Arak.
Michael versuchte, mit Donald Schritt zu halten, der mehr im Dauerlauf durch das Museum hastete, als sich die Ausstellungen anzusehen. Michael musste ein paar Schritte re gelrecht rennen, um ihn wieder einzuholen. Sufa und Ri chard waren weit hinter ihnen.
»Warum, zum Teufel, haben Sie es eigentlich so eilig?«, keuchte Michael. »Ist das hier ein Wettrennen?«
»Ich habe Sie nicht gebeten, mir zu folgen«, knurrte Do nald, während er ein weiteres Mal abbog und weiterlief. Sie durchquerten gerade eine Galerie mit Skulpturen und Ge mälden aus der Renaissance.
»Richard und ich wollen so schnell wie möglich aus In terterra verschwinden«, brachte Michael japsend hervor.
»Das war beim Frühstück nicht zu überhören«, grum melte Donald sarkastisch. Er bog um eine weitere Ecke und betrat einen mit Teppichen ausgelegten Raum.
»Wir machen uns Sorgen«, fuhr Michael fort und ver suchte angestrengt, wenigstens ein paar Meter mit dem stramm marschierenden Ex-Marineoffizier Schritt zu hal ten.
»Worüber, Matrose?«, bellte Donald.
»Na ja... wir haben ein kleines Problem«, brachte Michael zögernd hervor. »Es geht um ein paar von den Interterranern.«
»Ihre persönlichen Probleme interessieren mich nicht«, wehrte Donald griesgrämig ab.
»Aber es hat einen Unfall gegeben«, fuhr Michael fort. »Genauer gesagt, sogar zwei.«
Donald blieb abrupt stehen und fuchtelte Michael, der ebenfalls anhielt, drohend mit dem Zeigefinger vor dem Gesicht herum. Seine Lippen hatte er vor Wut zu einem schmalen Strich zusammengepresst. »Jetzt hören Sie mir mal gut zu, Sie Vollidiot! Sie und Ihr Freund haben aus frei en Stücken mit den Interterranern fraternisiert. Wenn Sie jetzt Probleme mit ihnen haben, interessiert mich das einen feuchten Kehricht. Haben Sie das kapiert?«
»Aber...«
»Kein Aber, Matrose!«, schnitt Donald ihm das Wort ab. »Ich versuche, uns irgendwie hier heraus zu bringen, und dabei will ich weder von Ihnen noch von Ihrem geistig un terbelichteten Kumpel gestört werden. Ist das klar?«
»Ja, schon gut«, grummelte Michael und hob zum Zeichen, dass er sich geschlagen gab, die Hand. »Ich bin froh, dass Sie die Sache in die Hand nehmen. Ich will nur weg von hier – das ist das Einzige, was mich interessiert. Wenn ich Ihnen irgendwie helfen kann, müssen Sie es nur sagen.«
»Ich werde darauf zurückkommen«, schnappte Donald immer noch wütend.
»Haben Sie schon eine Idee, wie wir von hier verschwin den können?«
»Das ist nicht so einfach«, eröffnete ihm Donald. »Als Erstes müssen wir jemanden finden, der uns reinen Wein einschenkt – ich meine jemanden, der nicht mit Arak unter einer Decke steckt. Das A und O ist, an Informationen her anzukommen. Am besten wäre es natürlich, wir würden je manden finden, der sich in Interterra unwohl fühlt und schon lange genug hier gelebt hat, um zu wissen, wie man diese Welt verlassen kann.«
»Aber in Interterra fühlt sich niemand unwohl«, gab Michael zu bedenken. »Wie mir scheint, empfinden die Leute ihr Leben hier als eine einzige große Party.«
»Ich denke nicht an Interterraner«, stellte Donald klar. »Wie Arak gesagt hat, gibt es eine ganze Reihe von Men schen aus unserer Welt, die wie wir hier unten gelandet sind. Wenigstens ein paar von ihnen müssten doch Heimweh ha ben und nicht auf ganz so freundschaftlichem Fuß mit den Interterranern stehen wie Mary und Ismael Black. Immer hin steckt es im Wesen des Menschen –
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