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Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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jedenfalls in dem des Menschen der zweiten Generation –, sich Zwängen zu wi dersetzen. So jemanden möchte ich finden, jemanden, der unzufrieden ist.«
    »Und wie wollen Sie vorgehen?«
    »Das weiß ich noch nicht«, seufzte Donald. »Auf jeden Fall müssen wir die Augen offen halten und jede Gelegenheit nutzen. Wir sollten so oft wie möglich darauf drängen, in die Stadt zu kommen. In dem verdammten Konferenz raum finden wir ganz bestimmt keinen potenziellen Ver bündeten.«
    »Aber hier ist außer uns keine Menschenseele«, stellte Michael fest und ließ seinen Blick über die leeren Gänge schweifen.
    »Ich bin auch nicht hier, um jemanden zu treffen«, stell te Donald klar. »Ich wollte in dieses verdammte Museum, weil ich gehofft habe, ein paar Waffen mitgehen lassen zu können. Aber bisher habe ich keine einzige entdeckt. Ein Museum über die Geschichte der Menschheit, in dem es keine Waffen gibt – wenn das kein Witz ist! Der Pazifismus dieser Interterraner bringt mich allmählich um den Ver stand.«
    »Waffen!«, murmelte Michael vor sich hin und nickte. Die Idee war ihm noch gar nicht gekommen, aber er war so fort hellauf begeistert. »Eine Superidee! Ich hatte mich, ehrlich gesagt, schon gewundert, warum Sie unbedingt hierher wollten.«
    »Jetzt wissen Sie es«, brummte Donald. »Vielleicht kön nen Sie mir sogar wirklich helfen. Dieses Museum ist riesig. Wenn wir uns aufteilen, können wir eine doppelt so große Fläche absuchen.«
    Er hatte seinen Vorschlag kaum ausgesprochen, als er et was entdeckte, das ihm in den anderen Ausstellungsräumen bisher noch nicht aufgefallen war: eine geschlossene Tür mit der Aufschrift ZUTRITT NUR MIT SONDERGENEHMI GUNG. Neugierig, was sich wohl dahinter verbergen moch te, steuerte er auf die Tür zu. Michael folgte ihm. Aus der Nähe konnten sie auch den in kleinerer Größe gehaltenen Schriftzug erkennen: BITTE WENDEN SIE SICH AN DEN ÄLTESTENRAT.
    »Was, zum Teufel, ist denn der Ältestenrat?«, fragte Mi chael.
    »Wahrscheinlich irgendeine Art Regierungsbehörde«, vermutete Donald. Er prüfte, ob die Tür sich öffnen ließ, stellte fest, dass sie wie alle Türen in Interterra unverschlos sen war, und schob sie einen Spaltbreit auf.
    »Heureka!«, murmelte Donald zu sich selbst, als er sei nen Blick über die in dem Raum ausgestellten Objekte schweifen ließ. Dann öffnete er die Tür ganz und trat über die Schwelle. Michael folgte ihm und stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Kein Wunder, dass wir bisher keine Waffen entdeckt ha ben«, stellte Donald fest. »Offenbar haben sie dafür gesonderte, nicht öffentliche Ausstellungsräume.« Der Raum war relativ schmal und extrem lang. Auf beiden Seiten gab es Regale, die mit Waffen voll gestopft waren. Auf dem Regal direkt gegenüber dem Eingang lag eine Armbrust aus dem Mittelalter, daneben ein Köcher voller nadelspitzer Bolzen. Michael beugte sich über die Armbrust, nahm sie von ihrem Platz und stieß erneut einen Pfiff aus. Ein solches Kampf gerät hatte er noch nie in den Händen gehabt. »Das Ding sieht ja ganz schön brutal aus.« Er klopfte mit dem Knöchel gegen das Holz und prüfte den soliden Klang. Dann zog er an der Bogensehne. Sie schien vollkommen intakt. Auch der Schaft schien in Ordnung zu sein. »Ich wette, das Ding funktioniert noch.«
    Donald war nach rechts gegangen, musste aber schnell feststellen, dass er offenbar die falsche Richtung erwischt hatte. Die Waffen wurden mit jedem Schritt älter. Vor ihm lag eine Sammlung griechischer und römischer Kurzschwer ter, Bögen und Speere. Er kehrte um und ging an Michael vorbei, der nicht von der Armbrust ablassen konnte. Er ver suchte sie gerade so zurechtzubiegen, dass er die Spann sehne einhaken konnte.
    »Das Ding lässt sich voll spannen«, stellte er zufrieden fest, als er es endlich geschafft hatte. Er legte einen der Bol zen in die Leitvorrichtung und hielt Donald die geladene Waffe zur Begutachtung hin. »Was halten Sie davon?«
    »Vielleicht gar nicht mal schlecht«, grummelte Donald vage und eilte weiter. Zum Glück entdeckte er in einem der folgenden Regale einen frühen spanischen Harquebus. »Eigentlich suche ich etwas Gefährlicheres als eine Bogen schleuder.«
    »Ich dachte, so ein Ding nennt man Armbrust«, sagte Michael.
    »Das ist das Gleiche«, stellte Donald klar, ohne sich um zudrehen.
    Michael fummelte immer noch an der Waffe herum und kam dabei versehentlich an den Auslöser. Der Bolzen zisch te aus seiner Leitvorrichtung,

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