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Taumel der Gefuehle - Roman

Taumel der Gefuehle - Roman

Titel: Taumel der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Beate Brammertz
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sie geendet hatte, faltete sie den Brief und legte ihn sorgfältig auf ihren Schoß unter den Tisch, um ihre zitternden Hände zu verstecken.
    »Er schreibt aus London«, berichtete sie. »Louise litt unter Herzbeschwerden. Die Ärzte waren bei ihr, es geht ihr nun wieder besser.« Elizabeth blickte zu Northam. »Sie bat mich, zu ihr zu fahren.«
    North nickte kurz, sagte jedoch nichts. Er bereitete sich innerlich darauf vor, was nun kommen würde.
    »Fahren wir nach London?«, fragte Elizabeth kleinlaut. »Ich habe mich selbst sehr auf Hampton Cross gefreut, aber es würde mir viel bedeuten, bei ihr zu sein.«
    Abwehrend hob er die Hände, bevor sie sich ihm zu Füßen werfen könnte. »Natürlich fahren wir. Louise ist deine Freundin, nicht wahr?«
    Widerstrebende Gefühle strömten auf Elizabeth ein, und ihre Kehle schnürte sich zu. Sie nickte kurz.
    »Sehr gut. Dann sollten wir keine Zeit verlieren.«
     
    Northams Londoner Stadthaus lag am Merrifeld Square im St. James Viertel. Es war ein gemütliches Wohnhaus, das sich von den anderen an dem Platz darin unterschied, dass North darauf bestanden hatte, die Laternen nicht aus Eisen, sondern aus Messing anfertigen zu lassen.
    »Es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme«, erklärte er Elizabeth, sobald sie den Unterschied bemerkt hatte. »Es hält mich davon ab, unfreiwillig nach einer durchzechten Nacht in Lady Morgans Bett auf der rechten oder in Mr
Whitleys auf der linken Seite aufzuwachen. Normalerweise habe ich jedoch keine Probleme, meine Gemächer zu finden.«
    »Ich bin erleichtert, das zu hören.«
    Lady Battenburns Herzbeschwerden schienen Elizabeth sehr zu beschäftigen. Northam beobachtete seine Gattin eindringlich, wenn sie sich morgens auf den Weg zu ihrer Freundin machte. Sie verweilte dort mehrere Stunden, um manchmal sogar noch einmal am späten Nachmittag zur Baronin zu eilen. Als er sie eines Tages besorgt fragte, ob sie sich vielleicht zu viel auflud, erhielt er eine derart scharfe Strafpredigt über die Verantwortung seinen Freunden gegenüber, dass er sich wunderte, ob sie in heimlichem Briefkontakt zu seinem Großvater stand.
    Nachdem sich Louises Gesundheitszustand gebessert hatte, fand Northams Mutter Mittel und Wege, um Elizabeths Zeit zu beanspruchen. Er verstand, dass seine Mutter mit der neuen Countess von Northam in der Gesellschaft prahlen wollte, aber die wenigen ungestörten Stunden, die er mit seiner Frau allein verbrachte, waren zu selten. Es gab Tage, an denen er sie nur sah, wenn sie spätabends todmüde ins Bett fiel.
    Eine Reihe von Diebstählen, die alle auf den Gentleman-Dieb wiesen, erschwerten Northams Wunsch, London zu verlassen und nach Hampton Cross zu reisen. Da es nie das wertvollste Schmuckstück war, das gestohlen wurde, waren die Opfer sogar manchmal regelrecht erleichtert. Viele Male wurde der Diebstahl erst Tage später bekannt, da den Besitzern nichts aufgefallen war oder sie es für eine Lappalie hielten.
    »Verdammt noch mal«, knurrte Northam, während er
mit seinen Freunden zusammen saß. »Ich verdächtige mich langsam selbst.«
    South lachte und zeigte auf die Karten, die auf dem Tisch lagen. »Du bist dran, North.«
    Unkonzentriert warf er eine falsche Karte ab. »Soweit ich es beurteilen kann, sind viele der Diebstähle bei Diners begangen worden, bei denen ich anwesend war.«
    Mr Marchman überlegte seinen nächsten Zug. »Glaubst du, man versucht dir eine Falle zu stellen? Nach der Geschichte auf Battenburn muss es für den Dieb verlockend sein.«
    »Natürlich wird ihm eine Falle gestellt«, empörte sich South und blickte über die Schulter zu Elizabeth, die neben dem Kamin in ein Buch vertieft war. »Da sich diese Jungs hier nicht gleichzeitig unterhalten und spielen können, Lady North, wäre es mir eine Freude, wenn Ihr zu einer Partie Whist zustimmen würdet.«
    Elizabeth sah von ihrem Buch auf und lächelte unsicher. »Spracht Ihr mit mir, Lord Southerton?«
    South grinste. »Nein, Mylady. Ich sprach wie gewöhnlich mit mir selbst. Bitte, fahrt mit dem Lesen fort.« Er wandte sich wieder dem Spiel zu und bemerkte, dass seine drei Freunde ungeduldig auf ihn warteten. »Oh? Bin ich dran? Nun, was haben wir denn hier?«
    Das Spiel ging entschieden konzentrierter weiter, bis Eastlyn und Marchman auch noch die letzten Stiche gewannen. Die vier verließen den Kartentisch und genossen ein Glas Portwein. Als sie sich alle gemütlich in den Sesseln und auf den Sofas des Salons niedergelassen hatten, begannen

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