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Tausend Rosen fuer Grace

Tausend Rosen fuer Grace

Titel: Tausend Rosen fuer Grace Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janelle Denison
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sie sich immer an Fords überglücklichen Gesichtsausdruck erinnern würde.
    Auch sie war überglücklich, doch sie dachte mit Unbehagen an die bevorstehende Begegnung mit ihrem Vater. Während Ford und Dr. Chase über Quarter Horses fachsimpelten, die Dr.
    Chase’ Vater vor vielen Jahren einmal gezüchtet hatte, verließ Grace leise das Untersuchungszimmer und ging zum Büro ihres Vaters. Die Tür war geschlossen, und Grace trat ein, ohne anzuklopfen.
    Ihr Vater saß an seinem großen Mahagonischreibtisch, die Lesebrille auf der Nase, und las in einer Akte. Er blickte auf und betrachtete sie stirnrunzelnd, sagte aber nichts.
    Dann legte er die Akte weg. „Ist alles in Ordnung?” fragte er schroff.
    Sie ging auf seinen Schreibtisch zu. Er wirkte ungewöhnlich abgespannt, fast wie ein geschlagener Mann, und sein Anblick versetzte ihr einen Stich. „Interessiert dich das wirklich?” erkundigte sie sich und erwartete eine ehrliche Antwort.
    „Natürlich interessiert es mich, wie es dir geht”, erwiderte Ellis Holbrook entrüstet.
    Er interessierte sich für sie, aber nicht für das Baby, das sie erwartete. Fords Baby. Seine Worte und die Tatsache, dass er es geflissentlich vermied, ihren Bauch zu betrachten, ließen daran keinen Zweifel.
    „Dein Enkel hat einen kräftigen Herzschlag”, sagte Grace, in der Hoffnung, ihn mit dieser Neuigkeit und dem Wort Enkel milde zu stimmen.
    Der traurige Ausdruck in seinen Augen verschwand, und sein Blick wurde hart. „Ich habe keinen Enkel”, behauptete ihr Vater kühl.
    Sie zuckte zusammen. Obwohl ihr vom Verstand her klar war, dass er es nur aus Bitterkeit gesagt hatte, krampfte ihr Herz sich zusammen. „Dieses Baby ist auch ein Teil von dir, Dad”, beharrte sie. „Und ein Teil von Mom und Aaron.”
    „Das Baby ist von Ford”, fuhr er sie an. „Dieses Kind wird mich nur an alles erinnern, was ich durch ihn verloren habe -dich eingeschlossen!”
    Seine Seelenpein war so offensichtlich, dass Grace die Tränen kamen. „O Dad, du hast mich nicht verloren”, entgegnete :sie gequält. „Ich bin da - wenn du mich nur wieder an deinem Leben teilhaben lassen würdest.”
    Der Ausdruck in seinen Augen verriet, in welchem Gefühlskonflikt sich ihr Vater befand.
    „Solange du mit ihm verheiratet bist, kann ich das nicht.” Dann nahm er die Akte, in der er gelesen hatte, wieder zur Hand und schlug sie auf, als hätte er nichts mehr dazu zu sagen.
    Eine Träne rollte ihr über die Wange, und Grace wischte sie fort. Sie war wütend auf ihn, weil er so stur war, und verwirrt, weil ihre Gefühle zu Ford immer tiefer wurden und sie Angst hatte, ihren Vater für immer zu verlieren. Wie sollte sie sich zwischen den beiden Männern, die ihr am wichtigsten waren, entscheiden?
    Grace atmete tief durch und ging zur Tür, drehte sich jedoch noch einmal um und sah, wie er sie mit gequälter Miene beobachtete.
    „Es muss nicht so sein, Dad.” Sie hob das Kinn, damit er ihr nicht anmerkte, wie elend ihr zu Mute war. „Dieses Kind und ich sind deine einzigen Angehörigen. Ich habe dich lieb, und ich möchte, dass dieses Kind ein Teil deines Lebens ist, aber die Entscheidung liegt bei dir.”
    Dann verließ sie sein Büro und überließ die Entscheidung ob er an der Zukunft seines Enkels teilhaben wollte, ihm.
    „Es ist einfach nicht fair”, beschwerte sich Dora, als sie Grace über den Arbeitstresen hinweg anblickte. Sie waren beide dabei, einen Strauß zu binden - einen für Reverend Jones’ Frau zum vierzigsten Hochzeitstag und einen für Marvel Huff zum dreiundachtzigsten Geburtstag. „Du strahlst in letzter Zeit nur so vor Glück.”
    Grace lächelte. Das liegt dran, dass ich meinen Mann über alles liebe, dachte sie, behielt es aber für sich, weil sie es Ford auch noch-nicht gestanden hatte.
    „Meine Haut ist durch die Schwangerschaft viel schöner geworden”, sagte sie, während sie eine große rosa Schleife um den Strauß für Marvel band. „Und zum ersten Mal sind meine Nägel dank der Vitamine, die ich nehmen muss, alle gleich lang und nicht mehr rissig. Auch mein Haar fühlt sich viel gesünder an.”
    „Erstaunlich.” Dora kürzte den Stängel eines dunkelroten Löwenmauls. „Ich schätze, der Grund für das Funkeln in deinen Augen und dein übersprudelndes Temperament in letzter Zeit ist dein toller Ehemann, der dich über alles liebt.”
    „Ja”, bestätigte Grace, da sie es ohnehin nicht abstreiten konnte.
    Trotz der Spannungen zwischen ihrem Vater und ihr

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