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Tausendundeine Nacht - Erwachsene Märchen aus 1001 Nacht

Tausendundeine Nacht - Erwachsene Märchen aus 1001 Nacht

Titel: Tausendundeine Nacht - Erwachsene Märchen aus 1001 Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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Dinare Waren; die Kaufleute kennen nur mich; es gibt keinen Schutz und keine Macht, außer bei Gott, dem Erhabenen; gewiß ist diese Frau eine listige Betrügerin, die mich betrügen will, und ich habe nicht einmal nach ihrer Wohnung mich erkundigt. Sie blieb hierauf länger als einen Monat aus; die Kaufleute forderten ihr Geld von mir, und da ich keine Hoffnung mehr hatte, das Mädchen wiederzusehen, wollte ich meine Güter versteigern lassen. Als ich in der größten Verzweiflung war, kam sie wieder ganz unerwartet, stieg bei mir ab und sprach: »Bringe eine Waage und nimm dein Geld!« Als ich das Geld genommen, unterhielt ich mich wieder mit ihr und sie hatte an meinen Reden Wohlgefallen; ich hätte, als ich dies bemerkte, vor Freuden fliegen mögen. Sie fragte mich dann: »Bist du verheiratet?« Ich sagte: »Ich bin es nicht und war es nie«, und fing an zu weinen. Sie fragte: »Warum weinst du?« Ich sagte: »Es hat nichts zu bedeuten«, nahm einige Goldstücke und gab sie ihrem Bedienten, indem ich ihn bat, den Vermittler zwischen mir und seiner Gebieterin zu machen. Der Diener lachte und sagte: »Bei Gott! sie liebt dich noch mehr, als du sie liebst; auch braucht sie die Waren gar nicht, die sie bei dir geholt, und nur aus Liebe zu dir hat sie dies getan; rede sie nur selbst an von allem, was du willst.« Da sie gesehen hatte, daß ich dem Diener Geld gegeben, sagte ich ihr: »Erlaubst du deinem Sklaven, daß er dir mitteile, was er im Herzen trägt?« Dann fügte ich hinzu, was ich für sie fühlte, und sie erwiderte meine Worte, indem sie sagte: »Ich werde dir meinen Diener schicken, tue, was er dir sagt.« Sie ging hierauf fort, ich bezahlte den Kaufleuten ihr Geld und konnte die ganze Nacht nicht schlafen.
    Nach wenigen Tagen kam endlich der Diener zu mir, ich erzeigte ihm viele Ehre und fragte ihn nach seiner Herrin. »Sie ist krank aus Liebe zu dir«, antwortete er mir. Ich fragte ihn, wer sie sei? Er antwortete: »Es ist ein Mädchen, das die Herrscherin Zubeida, Gemahlin des Kalifen, erzogen; sie ist ihr Liebling, sie geht für sie aus und besorgt ihr alle Geschäfte; und bei Gott! sie hat schon Zubeida das Abenteuer mit dir erzählt und um Erlaubnis gebeten, dich zu heiraten. Zubeida hat ihr geantwortet: sie wolle dich selbst sehen; wenn du ihr gefällst und sie dir, so werde sie dich mit ihr verheiraten. Ich werde dich in das Schloß bringen; kommst du glücklich hinein, so wirst du deine Geliebte heiraten, wirst du aber entdeckt, so verlierst du den Hals. Was sagst du dazu?« Ich antwortete: ich wolle es auf diese Weise wagen. Der Diener sagte mir dann: »Geh heute Nacht in die Moschee, die Zubeida am Ufer des Tigris hat bauen lassen!« Ich sagte: Gut! und ging abends in die Moschee, wie er mir gesagt; ich betete das Nachtgebet und blieb daselbst. Als der Morgen kaum anbrach, kamen Diener in einem Nachen, die leere Kisten bei sich hatten, sie ließen diese in der Moschee und gingen fort. Einer von ihnen blieb aber zurück; als ich ihn näher betrachtete, war es der bekannte Diener. Eine Weile nachher kam auch meine Freundin, das Mädchen, zu uns herein; ich stand vor ihr auf, dann setzten wir uns zusammen und plauderten; sie weinte, hieß mich in eine dieser Kisten sitzen und schloß sie zu. Die Diener kamen dann mit vielen Gegenständen, die sie in die anderen Kisten einpackten; als alles vollendet war, schlossen sie die Deckel, trugen die Kisten wieder in den Nachen und fuhren mit uns nach dem Hause Zubeidas. Ich bereute meine Tat und dachte: Bei Gott! ich bin verloren. Ich fing hierauf an zu weinen, Gott anzurufen und um Rettung zu flehen. Die Diener fuhren immer fort, bis sie mit den Kisten vor der Pforte des Kalifen vorübergingen, sie trugen meine Kiste mit den übrigen; schon waren sie vor den Dienern, denen der Harem anvertraut war, als sie endlich zu einem kamen, der aussah, als wäre er das Oberhaupt der übrigen; er erwachte vom Schlaf und schrie den Leuten zu: »Geht nicht weiter, diese Kisten müssen geöffnet werden.« Nun war die Kiste, in der ich mich befand, gerade die erste; als man mich zu ihm hintrug, verlor ich die Besinnung; aber das Mädchen trat hervor und sprach: »O Wächter! du verdirbst mich, die Kaufleute und Zubeidas Waren: denn in dieser Kiste sind gefärbte Kleider und eine Flasche Semsemwasser 2 , wenn sie umstürzt und über die Kleider, die in der Kiste sind, ausläuft, so verwischt ihre Farbe.« Er antwortete: »Nun so nimm die Kiste und gehe.« Man trug mich

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