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Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes

Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes

Titel: Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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Quinns Augenlider flatterten schon. Sie hob eine schwache Hand, suchte nach Halt. Baldwin nahm die Hand und fühlte ihren Puls. Es war nur eine gute alte Ohnmacht, wie sie bei den Südstaatenmädchen früher gang und gäbe war. Er half ihr auf und führte sie zum Sofa.
    Taylor machte sich auf die Suche nach etwas Kaltem zu trinken. Sie kam mit einer Flasche Evian wieder, die sie in dem riesigen Kühlschrank aufgetrieben hatte. Quinn sah inzwischen schon besser aus, aber sie gab ihr das Wasser trotzdem, wobei sie Quinn im Auge behielt, als wäre sie eine Bombe, die jederzeit detonieren konnte. Taylor hasste diese Art von Schwäche. Alleine die Vorstellung machte sie nervös.
    Quinn trank einen Schluck und lehnte sich in den Sofakissen zurück. Sie sah so unglaublich verloren aus. Sie murmelte vor sich hin, sagte den Namen wieder und wieder. Reese, Reese, Reese.
    Taylor schaute Baldwin an, und er setzte sich neben Quinn. “Quinn, Sie müssen mir sagen, wo Reese ist. Wo wohnt er?”
    Quinn ratterte eine Adresse herunter. Taylor nahm ihr Telefon und ging zur gegenüberliegenden Seite des Raumes. Sie wählte die Nummer vom Büro. Fitz ging ran.
    “Fitz, ich habe die Adresse des Stranglers. Er heiß Reese Connolly … Richtig, der kleine Bruder. Hör zu, du musst sofort dahin fahren. Mit etwas Glück … Ja, ich treffe dich dort. Okay. Zieh die Schutzweste an, der Typ ist gefährlich.” Sie legte auf und ging zurück zu Quinn und Baldwin. Mit hochgezogenen Augenbrauen bedeutete sie ihm, dass es jetzt gut wäre und sie loskönnten. Aber er schüttelte den Kopf. Quinn sprach zu ihm, die Worte kamen nun wie ein Sturzbach.
    “Jetzt fängt es an, Sinn zu ergeben. Reese weiß von den Gedichten. Als Jake und ich anfingen uns zu treffen, hat er mir kleine Nachrichten geschrieben. Er legte sie in den Briefkasten oder in den Kühlschrank. Damals war er hoffnungslos romantisch veranlagt. Reese weiß alles darüber, er hat ja bei uns gewohnt, bis er aufs College gegangen ist. Gleich nachdem er ins Wohnheim gezogen ist, haben wir geheiratet. Er war ein außergewöhnliches Kind. Brillant. Er ist bereits mit fünfzehn aufs College gegangen. Jetzt ist er einundzwanzig und schon in seiner Assistenzzeit am Vanderbilt. Ich bin so stolz auf ihn. Auf gar keinen Fall hat er diese Mädchen getötet. Dass er die Gedichte geschickt hat, kann ich mir vorstellen, wenn ich es auch nicht verstehe. Er wusste davon, und er hätte es von seinem Laptop aus tun können. Aber die Morde … er war doch in Guatemala. Auf gar keinen Fall.” Sie plapperte vor sich hin, und Baldwin versuchte sie ein wenig zu führen.
    “Können Sie das irgendwie beweisen?”
    “Aber bestimmt. Ich kann einen der Ärzte anrufen, mit denen er unterwegs war. Warten Sie einen Moment, ich hole die Nummer. Als sie auf der Reise waren, konnte ich sie nicht erreichen, deshalb wusste Reese auch nichts von Whitney, aber sie sind gestern zurückgekommen … Sie werden sehen, Reese hat damit nichts zu tun.” Sie öffnete die Schublade ihres Sekretärs und zog einen Kalender aus braunem Leder hervor. Sie öffnete ihn, blätterte und fand die Nummer, die sie sogleich ins Telefon eintippte. Kurz darauf war die Verbindung hergestellt, und sie fing an zu sprechen.
    “Jim Ogelsby, wie geht es dir?” Die freundliche Begrüßung wurde von einem Lächeln begleitet. “Hattet ihr eine schöne Reise? Wirklich? Das ist fantastisch. Ich will unbedingt alles darüber hören. Aber jetzt habe ich nur eine kurze Frage an dich. Wie hat sich Reese angestellt? Was? War er nicht? Er … bist du sicher? Okay, danke, Jim. Ja, wir sprechen später wieder. Bis bald.”
    Mit weit aufgerissenen Augen legte sie den Hörer auf. “Jim sagt, dass Reese sie nicht auf die Reise begleitet hat. Er hatte ihnen gesagt, dass er die erforderlichen Impfungen nicht bekäme, weil er allergisch sei. Er hat gelogen.” Die Verwunderung in ihrer Stimme war beinahe schmerzhaft anzuhören. “Er hat mich angelogen. Über alles. Wie konnte er das tun? Oh mein Gott, er war die ganze Zeit über hier.”
    Taylor nickte. “Könnte Reese über Jakes Reisepläne Bescheid wissen? Wo er sich wann aufhält?”
    “Natürlich. Ich schicke die Pläne immer in Kopie an Whitney und Reese. Jakes Sekretärin stellt sie einmal im Monat zusammen, und ich hab es mir einfach zur Gewohnheit gemacht, sie auch an die beiden zu mailen.” Schrecken zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. “Sie glauben, dass Reese Jake alles in die Schuhe schieben

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