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Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes

Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes

Titel: Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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Ein Klick auf den Health-Partner-Link brachte ihn auf ein ausgefeiltes Webportal. Jemand hatte viel Zeit und Mühe darauf verwendet, das konnte man sehen. Schnell wurde deutlich, dass Health Partners die Muttergesellschaft der Community-Hospital-Organisation war. Er las sich alle Informationen durch, sammelte Namen und Webadressen. Die Firma betrieb Krankenhäuser in verschiedenen Staaten, die gesamte Ostküste entlang und quer durch den Südosten. Das war ein herber Rückschlag. Wenn der Mörder sich auf die Krankenhäuser dieser Firma konzentrierte, würden sie von Florida bis Delaware Alarm schlagen müssen.
    Ernüchtert klappte Baldwin den Laptop zu. Das musste die Verbindung sein, und doch führte sie nur zu einer Erweiterung des Sichtfeldes anstatt zu einer Fokussierung.
    Er wählte Grimes’ Nummer und bekam wieder nur den Anrufbeantworter. Verdammt, schlief der etwa schon? Er hatte doch gerade erst mit ihm gesprochen und ihm gesagt, dass er ihn zurückrufen werde. Baldwin schaute auf die Uhr. Es war drei Uhr nachts. Er war mehrere Stunden im Internet unterwegs gewesen. Tja, dann schlief Grimes wohl tatsächlich. Nun, das konnte auch bis morgen warten. Das Beste, was er tun konnte, wäre, einen Hintergrundcheck sämtlicher Angestellten der betroffenen Krankenhäuser zu starten, um zu sehen, ob ihm irgendwelche Unregelmäßigkeiten ins Auge sprangen.
    Baldwin entschied, dass er sich auch besser ein paar Stunden Schlaf gönnte. Vielleicht würde ihm ja im Traum noch etwas einfallen.

31. KAPITEL
    N oelle Pazia brachte ihr Fahrrad zum Stillstand, stellte einen Fuß auf dem Kies ab und hustete, wie es ihr vorkam, eine halbe Ewigkeit. Seit einer Woche hatte sie diesen Husten, und schlussendlich hatte die medizinische Abteilung des Studentenhilfswerks erkannt, dass sie bessere Versorgung benötigte, als man ihr dort angedeihen lassen konnte. Man hatte sie zum Lungenröntgen überwiesen. Sie litt unter Asthma und benutzte einen Inhalator, aber er schien keinen Einfluss auf diese fiese Erkältung zu haben. Also war sie mit dem Fahrrad zum Asheville Community Hospital gefahren, hatte dort zwei Stunden gewartet, war geröntgt worden und radelte nun zurück zum Campus. Nicht, dass Radfahren gut gewesen wäre für ihre Erkältung oder Bronchitis oder Lungenentzündung oder was immer es auch war, weshalb sie sich so fürchterlich fühlte. Sie konnte die Stimme ihres Vaters hören, mit seinem starken italienischen Akzent: “Noelle, du weißt, dass du nicht mit diesem verrückten Fahrrad die Berge rauf und runter fahren sollst, wenn du krank bist. Du bist klüger als das,
cara.”
Ja, das war sie, aber sie hatte kein Auto und fühlte sich auch nicht danach, einen ihrer Freunde zu bitten, sie zu fahren.
    Als sie hustete und versuchte, wieder Luft zu bekommen, wünschte sie, zurück in Washington D. C. zu sein, hinten im Restaurants ihrer Eltern an einem Tisch zu sitzen und zuzuschauen, wie ihr Vater Giovanni einem duftenden Topf brodelnder
pasta e faglioli
den letzten Schliff verpasste, einer traditionellen Nudel-Bohnen-Suppe, nach der Noelle sich immer sehnte, wenn es ihr nicht gut ging. Als sie aufwuchs, hatte ihr Vater nur einen Blick in ihr blasses Gesicht geworfen und war sofort in die Küche gegangen. Keine Ärzte, keine Medikamente, nur ein großer Topf
zuppa
, damit sie sich besser fühlte. Diese Medizin hatte beinahe immer geholfen. Sie erinnerte sich nur an ein einziges Mal, als es nicht so gewesen war. Da hatte sie sich die Windpocken von einem rumänischen Jungen eingefangen, der ein Stück die Straße hinunter lebte und immer mit ihr zusammen im Garten gespielt hatte. Damals hatte die Suppe nicht geholfen.
    Aber sie war jetzt nicht mal in der Nähe ihres Zuhauses. Sie stand an einem Straßenrand in North Carolina, fühlte sich hundeelend, und es war kein Teller Suppe in Sicht. Sie musste zurück zum Campus und zu ihrer Studiengruppe in der Bibliothek. Sogar krank fühlte sie die Verantwortung, sich um ihre Aufgaben zu kümmern – sie würde die Lerngruppe niemals ausfallen lassen. Die meisten waren auch erkältet, sodass sie sich keine Sorgen darüber machen musste, jemanden anzustecken. Jetzt, wo sie ihr Hauptstudium begonnen hatte, gab es eine Menge zu tun, und wenn das bedeutete, dass sie den Gedanken an ihr warmes Bett noch ein paar Stunden nach hinten schieben musste, so würde sie das tun. Sie wischte sich die feuchten Strähnen aus den Augen, schwang ihr Bein wieder über den Sattel und fing an, in die

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