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Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes

Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes

Titel: Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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dann entsorge es in einer anderen Stadt und greif dir von hier ein anderes Mädchen. In welcher neuen Stadt würden sie Marni Fischer finden?
    Von Alabama nach Louisiana. Von Louisiana nach Mississippi. Von Mississippi nach Tennessee. Von Tennessee nach Georgia. Und von Georgia nach … “Hey, Grimes, haben Sie hier im Auto eine Landkarte?”
    “Ja, sollte unter Ihrem Sitz liegen. Ich hab sie mir gekauft, als ich von Virginia hier rübergefahren bin.” Baldwin griff unter seinen Sitz und holte die Straßenkarte hervor. Er blätterte durch, bis er die Seite gefunden hatte, auf der alle südöstlichen Staaten verzeichnet waren. Lass mal sehen, dachte er. Huntsville, Baton Rouge, Jackson, Nashville, Noble. Würde der Täter einen Staat zurück Richtung Westen gehen, nach Alabama, in irgendeiner Art spiralförmigem Kreis? Oder zwei Staaten weiter nach North Carolina? Baldwin schüttelte den Kopf. Falscher Betrachtungsansatz. Er klappte die Karte wieder zusammen und verstaute sie unter dem Sitz. Nein, er würde die Gemeinsamkeiten der Opfer untersuchen müssen, wenn er hoffen wollte, einen Einblick in das kranke Hirn des Mörders zu bekommen.
    “Grimes, führen Sie mich noch einmal durch die Profile der Mädchen. Tun Sie so, als hätte ich noch nichts über sie gehört. Fangen Sie ganz von vorne an.” Baldwin suchte in seiner Aktentasche und holte ein Notizbuch heraus. Er schlug eine neue Seite auf und wartete.
    “Okay, wie Sie wollen. Ich fange mit Susan Palmer an. Nach Aussage ihrer Familie ein ruhiges Mädchen. Sie hatte gerade ihren Abschluss als Krankenschwester gemacht und einen Job im Krankenhaus von Huntsville angefangen. Sie war ein bisschen eine graue Maus, keine Schönheit wie Jessica Porter. Sie lebte in einer Wohnung über der Garage ihres Elternhauses; ihre Mutter hat irgendeine Art von Lähmung, und Susan wollte gerne nah bei ihr sein. Sie hatten eine Pflegekraft, aber sie war eine Frau und wurde sofort von jeglichem Verdacht freigesprochen. Es gab keinen Vater, der starb, als Susan noch klein war. Nur sie und ihre Mutter. Sie wurde an einem Kanal in einer komischen Gegend von Baton Rouge gefunden; nicht gerade das beste Viertel der Stadt. Es gab keinen Grund für sie, sich dort aufzuhalten, deshalb haben wir angenommen, dass er sie dorthin gebracht hat – und nicht sie aus irgendeinem Grund nach Baton Rouge gefahren ist und dort ermordet wurde. Der gerichtsmedizinische Bericht führt angedeutete Schnitte an ihrem rechten Arm auf. Sie sehen aus, als hätte er erst versuchen müssen, den Nerv aufzubringen, die Hand abzuschneiden. An der linken Hand waren dann nur die reinen Schnittspuren zu sehen.” Grimes räusperte sich und schaute aus dem Fenster, als ob er die Autopsieszene hier in dieser von Bohnenfeldern überzogenen Landschaft hervorzaubern könnte.
    “Es war komisch. Niemand kann sich daran erinnern, dass sie das Krankenhaus nach Feierabend verlassen hat. Sie hatte nicht sehr viele Freunde unter ihren Kollegen. Sie kam, erledigte ihre Arbeit und ging nach Hause. Wir haben noch nicht herausgefunden, wie sie unseren Kerl getroffen hat. Sie hat sich sonst aus allem rausgehalten und ist nicht weiter aufgefallen.”
    “Unsichtbar”, murmelte Baldwin.
    “Wie war das? Unsichtbar? Ja, ich denke, so könnte man es sagen. Eine sichere Wahl. Aber Jeanette Lernier, die war nicht unsichtbar. Keck, wagemutig, temperamentvoll, das sind die Worte, mit denen sie beschrieben wurde. Sie hatte ein bezahltes Praktikum bei einer Marketingfirma in Baton Rouge, wollte ein wenig Erfahrungen sammeln, bevor sie aufs College ging. Sie hatte männliche als auch weibliche Freunde, wenn Sie verstehen, was ich meine, und war ein festes Mitglied der gesellschaftlichen Kreise von Baton Rouge. Es gab Gerüchte, dass sie eine Affäre mit einem hochrangigen Mitarbeiter der Marketingfirma gehabt hatte, in der sie arbeitete, und ein wenig traurig war, weil nicht mehr daraus geworden war. Sie kam aus einer guten Familie, hatte zwei Brüder und eine Schwester, die immer noch unter Schock stehen. Es ist, als ob sie der Mittelpunkt der Familie gewesen wäre, und als sie ging, starben die anderen mit ihr.
    Ein wirklich trauriger Fall, wenn man so drüber nachdenkt. Sie hatte alles, was man sich nur wünschen kann, und endet tot am Straßenrand. Ehrlich, hätten wir nicht Susan Palmers Hand am Tatort gefunden, dann hätten wir die Verbrechen sehr wahrscheinlich nicht miteinander in Zusammenhang gebracht. Obwohl der Modus Operandi

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