Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Titel: Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
Vom Netzwerk:
eine glückliche Familie zu haben, war das keine schlechte Aussicht. Aber Fitz hatte nie geheiratet, besaß nicht ein Umfeld wie dieses, um ihm einen ruhigen, zufriedenen Lebensabend zu bereiten.
    „Ich wünschte, wir könnten, Marty. Aber wir müssen mit dir reden. Hast du einen Platz, an den wir uns zurückziehen können?“
    „Sicher, wir können in mein Arbeitszimmer gehen. Du bleibst bei Grandma, okay, mein Schatz?“ Er setzte das Mädchen ab und schob sie sanft zu seiner Oma, einer fröhlich aussehenden Frau mit roten Wangen und einem runden Kinn.
    „Macht aber nicht zu lang, Marty. Der Lebkuchen ist beinahe fertig.“
    Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn, tätschelte den Kopf des Mädchens und bedeutete Fitz und Taylor, ihm zu folgen. Sie durchquerten die Küche und traten durch eine Schwingtür in einen kleinen Flur. Das erste Zimmer auf der rechten Seite war ein kleines, gemütliches Büro, dessen blau-weiße Zugbordüre auf halber Höhe an der Wand seinen ursprünglichen Zweck als Kinderzimmer verriet. Es gab eine weiche, schokobraune Chenille-Couch und einen dunklen Kirschholztisch mit zwei Holzstühlen auf jeder Seite. Drei abgegriffene Wellpappkartons standen auf dem Tisch, eindeutig als private Beweisakten zu erkennen. Alle ermittelnden Beamten hatten die eine oder andere solche Kiste.
    Taylor und Fitz nahmen auf der Couch Platz, Kimball lehnte sich gegen den Tisch. Taylor nutzte die Gelegenheit, den Mann eingehend zu betrachten.
    Kimballs Haar war militärisch kurz geschnitten. Ein schwermütiger Ausdruck hatte sich in sein Gesicht gegraben, der von seinem Hundeblick noch verstärkt wurde. Seine Kleidung war altmodisch, sprach vom Geschmack einer früheren Generation. Er war nicht alt, aber er tat definitiv nichts, um jünger zu wirken als seine vierundsechzig Jahre.
    Er war ein sanfter Mann, und Taylor stellte sich vor, dass er früher sicher auch schüchtern gewesen war, mit seinen großen Ohren und dem langsamen, traurigen Lächeln. Die Pensionierung hatte ein wenig den Druck von ihm genommen, aber die Jahre im Dienst waren unverkennbar. Er hatte zu viel gesehen, zu viele schlimme Verbrechen bezeugt, um noch eine weiche, sorgenfreie Seite zu haben. Er stand leicht gebeugt, und Taylor fragte sich, ob es das Gewicht all dessen, was er über die Jahre gesehen hatte, war, das ihm so schwer auf den Schultern lastete.
    Fitz hatte Taylor erzählt, dass Kimball früher in der Mordkommission derjenige gewesen war, der auf jedes noch so kleine Detail geachtet, jede Schwingung und Stimmung eines Falles mitbekommen hatte. Er war der unscheinbare Typ, der Mann, dem jedes Opfer vertraute, der Mann, bei dem jeder Täter irgendwann gestand.
    Nun lehnte dieser Mann am Tisch und wartete darauf, dass sie anfingen zu sprechen. Genau wie in den alten Tagen, nahm Taylor an. Kein Grund, eine Sache anzuschieben, wenn sie eh zu einem kam.
    Zufrieden, dass sie in guten Händen waren, fing Taylor an. „Wir würden mit Ihnen gerne über die Schneewittchenmorde sprechen. Die frühen. Wir sind uns ziemlich sicher, dass diese neuen Morde von einem Nachahmungstäter ausgeübt wurden, aber Sie sind der Einzige, der uns das mit Sicherheit bestätigen kann. Die Ergebnisse der DNA-Untersuchungen sind noch nicht zurück, aber Sie kennen den Mörder. Sie können uns sagen, ob er für diese Verbrechen verantwortlich ist oder jemand anders.“
    „Okay.“ Kimball trat hinter sie und schloss die Tür. Auf keinen Fall wollte er seine Enkeltochter aufregen, wenn es nicht sein musste. Fitz stand auf und betrachtete leise pfeifend das Bücherregal seines Freundes.
    Kimball nahm seinen Platz wieder ein. „Was wollen Sie wissen?“ Er hob eine Hand. „Nein, lassen Sie mich erst eine andere Frage stellen. Warum glauben Sie, dass es sich um einen Nachahmer handelt?“
    „Nun, zum einen weil die Wunden inkonsistent sind. Der Schneewittchenmörder war ein Linkshänder, das bestätigen die originalen Autopsieberichte. Dieser Kerl hier sieht jedoch nach einem Rechtshänder aus, der versucht, sich als Linkshänder auszugeben. Er schneidet sie von vorne anstatt von hinten. Es gibt zwei weitere große Unterschiede: die Zeitungsausschnitte, die in den Vaginen der Mädchen versteckt werden, und die Creme auf den Schläfen der Mädchen. Es sieht aus, als handele es sich um Arnikacreme, die Anteile von Weihrauch und Myrrhe enthält. Wir können bisher nicht mit Sicherheit sagen, ob die Inhaltsstoffe einzeln oder kombiniert aufgetragen sind, aber

Weitere Kostenlose Bücher