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Taylor Jackson 03 - Judasmord

Taylor Jackson 03 - Judasmord

Titel: Taylor Jackson 03 - Judasmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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bedeckt. In seinen eng beieinanderliegenden Augen blitzte Verachtung auf – und etwas Dunkleres. Er hatte das typische Aussehen eines Mannes, der andere gerne tyrannisierte: kleine Augen, Knollennase, rötliche Haut und dünne Lippen. Steck ihn in ein Muskelshirt, und er sieht aus wie jedes andere Stück Gesocks, setz ihm eine Baseballkappe auf, und er sieht aus wie ein Exmitglied einer Studentenverbindung, das ein wenig aus dem Leim gegangen ist. Sie fragte sich oft, welche Gene dieses gleiche Aussehen wieder und wieder produzierten. Wenn ein defektes Chromosom für die mongoloiden Gesichtszüge eines Kindesmit Downsyndrom verantwortlich war, konnte vielleicht eine andere genetische Veränderung dieses typische Schlägeraussehen verursachen. Taylor sah die Grausamkeit in seinen Zügen. Sie beobachtete, wie er innerlich mit sich diskutierte, und nickte, als er ihr einen angriffslustigen Blick schenkte.
    „Gut. Dann können wir jetzt Freunde sein.“ Sie senkte die Stimme, um das raue Timbre noch stärker zu betonen, und beugte sich auf ihrem Stuhl vor. „Sagen Sie mir, Mr Gorman, gefällt es Ihnen, anderen Menschen beim Sex zuzuschauen?“
    Er antwortete nicht, doch seine Augen glänzten. Er leckte sich über seine schmalen Lippen, und Taylor fühlte, wie ihr die Galle hochkam. Igitt. Dieser Kerl war noch unappetitlicher, als sie angenommen hatte. Kein Wunder, dass er zuschauen musste.
    „Ich nehme das als Ja. Ich würde es sehr zu schätzen wissen, wenn Sie mir einige Informationen über diesen Internetklub geben würden, in dem Sie Mitglied sind. Selectnet.com heißt er, glaube ich?“
    Tony Gorman war ein ausgezeichneter Lügner. Er war ein Meisterlügner. Er sah Taylor direkt in die Augen und erzählte ihr alles über Selectnet.com . Kein einziges Mal wandte er den Blick ab oder blinzelte auch nur. Die Haut um seine Augen spannte sich nicht an, er bewegte weder seine Hände noch seine Pupillen. Allein für seine Körpersprache hätte er einen Oscar verdient. Er redete und redete. Was er nicht wusste, war, dass sich seine Pupillen die ganze Zeit über, während er sich seine Lügen ausdachte, stetig weiteten und zusammenzogen. Aber alles in allem musste sie ihm Respekt zollen. Er war ein sehr kreativer Lügner.
    Taylor war jedoch noch besser. Männer wie ihn kannte sie schon ihr ganzes Leben lang. Männer, die fanden, der Platz einer Frau wäre in der Küche, wo sie Gourmetmahlzeiten kochte, ihm abends den Martini mixte und generell sicherstellte, dass es ihrem Mann gut ging.
    Sie ließ ihn reden. Sie hörte nicht zu, was er sagte. Sie fragte sich jedoch, warum er sich bemüßigt fühlte, sich eine so fantastische Geschichte auszudenken, um seine wahre Absicht zu verschleiern. Nachdem er fünfzehn Minuten seinen Schwachsinn verbreitet hatte, gähnte Taylor und streckte sich.
    „Nun, das ist wirklich faszinierend, Mr Gorman.“
    „Ich habe Ihnen alles erzählt, was ich weiß.“
    „Und das war alles Blödsinn. Wenn Sie gerne die Handschellen loswären und diesen Raum verlassen wollen, schlage ich vor, Sie fangen an, mir die Wahrheit über Selectnet.com zu erzählen.“
    Er verhaspelte sich sofort in Dementis, und sie ließ ihn. Taylor betrachtete ihre Nägel und nickte. Dann versuchte sie es erneut. Sie zögerte nur einen kleinen Moment. Verzweifelte Zeiten verlangen verzweifelte Maßnahmen. Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und legte den Arm lässig über die Lehne.
    „Erzählen Sie mir jetzt die Wahrheit, Mr Gorman. Ihnen ist sicher aufgefallen, dass Sie nicht verhaftet wurden. Sie sind nur zu einer informellen Befragung hierher gebracht worden. Niemand weiß, dass Sie hier sind. Ich habe die Kameras nicht eingeschaltet. Ich kann tun, was immer ich will, und niemand wird je davon erfahren. Während sie sprach, holte sie mit ihrer rechten Hand ihre Glock aus dem Holster und legte sie zwischen ihnen auf den Tisch. Gormans Augen fielen ihm beinahe aus dem Kopf.
    „Drohen Sie mir?“
    „Nein. Ich erkläre Ihnen nur Ihre Optionen. Sie können jetzt mit mir reden. Oder wir beide schleichen uns aus der Hintertür, ohne dass irgendjemand weiß, wo Sie sind.“ Sie fuhr spielerisch mit ihren Fingern über den Lauf der Waffe. „Es wäre mir gar nicht lieb, wenn Ihnen etwas zustoßen würde, wissen Sie? Wir müssten uns dann an die Nachrichten wenden und ihnen Ihre Rolle in der heutigen kleinen Scharade erklären. Gestehen, dass wir Sie heute verhaftet haben wegen … hm … Kinderpornografie klingt

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