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Taylor Jackson 03 - Judasmord

Taylor Jackson 03 - Judasmord

Titel: Taylor Jackson 03 - Judasmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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ihrer Kollegen erworben hat. Sie ist ein Gewinn für die Polizei. Sie hat mir gesagt, dass das Video manipuliert worden ist und sie Detective Martin nicht kaltblütig erschossen hat, und ich glaube ihr. Ich werde dich, was diesen Fall angeht, bis aufs Messer bekämpfen, Delores. Das kannst du mir glauben.“ Price hatte seine Wut kaum noch unter Kontrolle. Ein fuhr sich mit der Hand über seinen kahlen Kopf, auf dem sich bereits ein paar Schweißtropfen gebildet hatten.
    Taylor war schockiert. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals gehört zu haben, wie ihr Boss einem Vorgesetzten sagte, er solle sich in Acht nehmen. Aber genau das hatte er gerade getan. Und die Oompa wusste es. Ihr Gesicht nahm eine ungesunde, dunkelrote Farbe an. Sie setzte ihre Brille wieder auf, um ihr Unbehagen zu verbergen. Dann räusperte sie sich und schaute Taylor an.
    „Nun, mein Mädchen, das war ein leidenschaftlicher Appell zu Ihren Gunsten. Ich nehme an, Sie erzählen  uns, was in der Nacht geschehen ist.“ Sie schaltete ein Aufnahmegerät ein, das neben ihr auf dem Tisch stand. „Natürlich fürs Protokoll .“ Die Oompa lächelte, was kein schöner Anblick war. Immer noch in vier verschiedene Farbtöne der Wut gehüllt, sah sie aus wie eine vom Teufel besessene Potato-Head-Puppe. Allerdings wie die männliche Version.
    Taylor schob das Bild beiseite und schaute zu Price, der immer noch verärgert die Stirn runzelte. Er nickte und strich sich dann mit dem Finger über seinen dichten Schnurrbart. „Taylor, erzähl uns, was genau passiert ist. Lass nichts aus.“
    Taylor lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und stieß den angehaltenen Atem aus. Sie hätte Delores Norris gerne ein paar wohl gewählte Worte gesagt, aber sie schluckte sie herunter. Es hatte keinen Sinn, sich ein Wettpinkeln mit der Frau zu liefern, die ein gutes Wörtchen in der Beurteilung der ganzen Angelegenheit mitzureden hatte.
    Sie nickte Price zu, atmete noch einmal tief ein und begann.
    „Okay. Glauben Sie mir, die Einzelheiten jener Nacht haben sich mir tief ins Gedächtnis gebrannt. Ich habe garantiert nichts vergessen.“ Taylor holte den Abend aus den Tiefen ihrer Erinnerungen hervor und fing mit gerunzelter Stirn an, ihre Geschichte zu erzählen.
    „Ich hatte mir gerade den Kopf zerbrochen, wie ich Captain Price über das informieren sollte, was ich entdeckt hatte. Ich habe das Telefon bestimmt zehn Mal in genauso vielen Minuten zur Hand genommen. Ich wusste, wie schlimm es aussah, wusste, dass es Karrieren zerstören würde. Aber dem Ganzen musste Einhalt geboten werden.“
    Taylor drückte auf die Wahlwiederholung, hörte, wie gewählt wurde, die Verbindung zustande kam. Sie legte wieder auf und ließ ihre Hand mit dem Hörer sinken. Wenn sie diesen Anruf tätigte, würde es kein Zurück mehr geben. Hatte sie recht, würde sie das nicht zur Heldin machen. Lag sie aber falsch … nun, darüber wollte sie gar nicht erst nachdenken. Ihren Job zu verlieren wäre dann die geringste ihrer Sorgen. Sie war verdammt, wenn sie es tat, und verdammt, wenn sie es nicht tat.
    Sie legte das Telefon auf den Billardtisch und ging die Treppe in ihrer Hütte hinunter. In der Küche öffnete sie den Kühlschrank und nahm eine Dose Cola light heraus. Sie lachte über sich. Als ob noch mehr Koffein ihr den Mut verleihen würde, den Anruf zu tätigen. Sie sollte es mit einem Schluck Whiskey probieren. In Filmen funktionierte das immer.
    Sie öffnete die Dose und starrte gedankenverloren aus dem Küchenfenster. Es war schon seit Stunden dunkel. Der Mond war verschwunden und hatte vor ihrem Fenster eine undurchdringliche Dunkelheit hinterlassen. Doch in einer Stunde würde es wieder hell werden. Bis dahin musste sie eine Entscheidung getroffen haben.
    Taylor wandte sich vom Fenster ab. Es gab keine andere Lösung. Sie konnte und würde ihre Integrität nicht für diesen Idioten aufs Spiel setzen. Ein unbekanntes Geräusch brachte sie abrupt in die Gegenwart zurück. Es klang wie der Transformator am Ende ihrer Auffahrt, ein tiefes, elektronisches Summen. Den Bruchteil einer Sekunde später gab es ein lautes Knacken, dann gingen alle Lichter aus. Ihr Herz klopfte wie wild, und sie schalt sich innerlich. Dummes Mädchen, dachte sie. In diesem Teil von Bellevue gab es alle naslangStromausfälle. Der Nashville Electric Service hatte extra für diesen Teil der Stadt eine vierundzwanzigstündige Notbesetzung. Es hatte so geklungen, als ob der Stromausfall von einer simplen

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