Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Taylor Jackson 03 - Judasmord

Taylor Jackson 03 - Judasmord

Titel: Taylor Jackson 03 - Judasmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
Vom Netzwerk:
Klingeln ran; in seiner tiefen, honigwarmen Stimme schwang ein Hauch Ironie mit.
    „Gott sei Dank, dass du es bist, Lieutenant. Ich habe ein Problem“, sagte Lincoln.
    „Sprich mit mir. Ich vermisse dich übrigens. Wirst du jemals von diesem Projekt zurückkehren?“
    „Ich hoffe doch. Wir stehen kurz vor dem Durchbruch. Dieser dumme informelle Informant hat mich in eine Welt des Schmerzesmitgenommen, und ich musste die Grenzen etwas überschreiten. Was Teil meines Problems ist.“
    „Was ist passiert?“
    Sie hörte, dass er einen tiefen Atemzug nahm. „Ich musste teilnehmen.“ Er spuckte die Worte aus, als würde sie auszusprechen helfen, den schlechten Geschmack im Mund loszuwerden.
    „Oh Lincoln. Du weißt, dass das nicht …“
    Die Verzweiflung in seiner Stimme brach ihr das Herz. „Verdammt, LT. Ich weiß. Vertrau mir, das ist mir tausendmal eingeimpft worden, bevor ich zu diesem Fall abberufen wurde. Ich hatte keine Wahl. Die Sache wird langsam brenzlig. Ich weiß nicht, was ich tun soll.“
    „Um was ging es?“
    „Um was schon. Crack. Hat mich ganz schön durcheinandergebracht, obwohl ich kaum etwas genommen habe. Gott, LT, es war fürchterlich. Glaubst du, dass sie mich feuern werden?“
    Taylor lachte. „Nein, das glaube ich nicht. Meine Güte, Linc, du bist einer der besten Officer, die wir hier haben. Ich glaube dir – und Price wird es auch tun. Er würde für dich durchs Feuer gehen. Wie hast du dich nur in diese Situation hineinmanövriert?“
    „Ich musste den Informanten in so einem ekelhaften Hotel treffen. Dort wollte er mir die Informationen geben. Einige seiner Kumpane sind ihm zu unserem Treffen gefolgt. Wir hatten keine andere Wahl, wenn wir nicht auffliegen wollten. Gott sei Dank haben sie mich nicht erkannt, das hätte allem gleich vor Ort ein Ende gesetzt, und zwar mit mir in einer Blutlache auf dem Boden. Aber sie waren alle nur high und wollten weiterfeiern. Ich habe dem Informanten Drogen besorgt, damit er die an sie weiterverkaufen kann. Sie haben darauf bestanden, gleich eine Probe zu nehmen. Ich habe Nein gesagt, der Anführer hat Ja gesagt. Dann hat er mir einen Revolver ins Gesicht gehalten, was meine Entscheidungsfreiheit doch erheblich eingeschränkt hat. Ich habe das Rauchen so gut es geht vorgetäuscht, aber irgendetwas musste ich ja schließlich auspusten, sonst wäre ich aufgeflogen.“
    Das war der Fluch der verdeckten Ermittlungen. Vor allem wenn das Zielobjekt sich in der Drogenszene herumtrieb. Polizist zu bleiben und trotzdem seine Tarnung nicht auffliegen zu lassen war ein unglaublicher Balanceakt. Lincoln war jedoch kein verdeckter Ermittler, und sie wollte ihn nicht noch mehr aufregen, indem sie ihm sagte, dass er vermutlich mit einer Disziplinarstrafe rechnen musste. Eineunbezahlte Suspendierung vielleicht. Doch das konnte warten, bis er wieder hier bei ihr war.
    „Du musst vorsichtig sein, mein Freund. Schreib die ganze Sache ins Protokoll, dann kümmern wir uns später gemeinsam darum, okay?“
    „Okay. Danke. Ich muss los. Wir haben in zwanzig Minuten ein Treffen. Bis dann.“
    Es gefiel ihr gar nicht, dass Lincoln durch die Dummheit eines anderen in so eine Situation gebracht worden war.
    Sie hatte noch eine weitere Nachricht, diesmal von Baldwin. Er wollte nur kurz Hallo sagen. Er klang gestresst. Damit konnte sie sich gut identifizieren. Sie rief ihn zurück, erreichte ihn jedoch nicht. Also legte sie den Hörer wieder auf und machte sich an die Arbeit. Sie hatte einen Mörder zu fassen.
    Über Quantico, Virginia ging die Sonne unter.
    Dr. John Baldwin stand auf. Er hatte die ganze Zeit auf einem Stuhl gesessen, der für seine langen Beine zu niedrig war und der nun unter der plötzlichen Entlastung empört aufquietschte.
    „Verdammt. Es gefällt mir gar nicht, sie anzulügen.“
    „Das weiß ich, Baldwin. Ich hätte dich auch nicht darum gebeten, wenn es nicht absolut notwendig wäre, das weißt du.“ Garrett Woods klang freundlich, doch Baldwin ließ sich nicht täuschen. Er kannte den Mann lange genug, um diesem versöhnlichen Ton nicht zu trauen.
    „Dein Karma wird dich dafür in den Hintern beißen, dass du Herzprobleme vorgetäuscht hast.“
    Garrett lächelte. In den Winkeln seiner dunklen Augen bildeten sich kleine Falten. „Ich hätte auch in ein diabetisches Koma fallen können. Wäre das realistischer gewesen? Immerhin bin ich Diabetiker.“
    „Du solltest auf jeden Fall besser auf dich achtgeben. Und ich sag es dir gleich:

Weitere Kostenlose Bücher