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Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Titel: Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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ihr Funkgerät dann wieder ein. In einem leicht auseinanderdriftenden Winkel liefen sie inden Wald hinein. Der Nebel war hier dichter, die Blätter an den Bäumen zeigten ihre Unterseiten, die im schwachen Mondlicht schimmerten. Der Nebel hüllte sie ein – Taylor konnte Marcus kaum noch sehen, obwohl er keine fünf Meter entfernt relativ parallel zu ihr lief.
    Je weiter sie sich vom Haus der Carsons entfernten, desto dunkler wurde es. Das war nicht gut. Das war überhaupt nicht gut. Ein leichter Nieselregen setzte ein, benetzte ihr Gesicht. Der lehmige Geruch verrottenden Laubes wurde stärker. Sie hörte den Verdächtigen immer noch durch die Dunkelheit laufen. Er war vielleicht vierzig bis fünfzig Meter vor ihnen. Der dichte Nebel und das fehlende Licht bedeuteten, dass auch er langsamer werden musste. Das war gut. Sie machte sich wieder auf den Weg, ging mit großen Schritten weiter, die Waffe gezückt.
    Ein lauter Knall ließ sie innehalten und hinter dem nächsten Baum Deckung suchen. Ihre Glock lag fest in ihrer Hand, ihr Zeigefinger auf dem Abzug. Ihr Herz pochte in ihrem Hals – was war das? Sie lauschte, spürte, wie ihre Brust sich hektisch hob und senkte, atmete tief durch die Nase ein, um wieder Luft zu kriegen. Ein weiterer, heller Knall, dann noch einer und noch einer. Feuerwerkskörper, definitiv keine Schüsse. Verdammt.
    Irgendetwas an der Tatsache, dass der Kalender einen Feiertag verzeichnete, veranlasste die Menschen von Nashville, ihn mit Feuerwerk zu feiern, obwohl das in Davidson County eigentlich verboten war.
    Ihr Herz fand zu seinem normalen Rhythmus zurück, und sie pfiff leise nach Marcus. Er antwortete mit einer beeindruckenden Imitation einer Nachtschwalbe inklusive Triller am Ende, und gemeinsam setzten sie ihren Weg vorsichtig fort.
    Taylor konnte ungefähr zwei bis drei Meter weit sehen. Sie blieb erneut stehen und hörte das Rauschen von Reifen auf nassem Asphalt. Sie kamen der Straße näher. Aus dem Süden erklang ein kehliges, stakkatoartiges Bellen. Simari war angekommen und Max hatte bereits die Spur aufgenommen. Nun würde es nicht mehr lange dauern. Max war äußerst flink und konnte einen Verdächtigen im Bruchteil der Zeit stellen, die ein menschlicher Officer dafür brauchte. Es war immer wieder faszinierend zu beobachten, und Taylor bedauerte die schlechten Lichtverhältnisse.
    Es dauerte ungefähr eine Minute, bis sie einen Schrei zu ihrer Rechten hörte. Sie drehte sich um und sah einen dünnen Pfad, der zu einerkleinen Lichtung führte. Max hatte seinen Job erledigt und den Verdächtigen gestellt. Sein starker Kiefer hatte sich in den Unterschenkel des Mannes verbissen. Von allen Seiten strömten Officers mit gezogenen Waffen herbei, die Taschenlampen auf den Verdächtigen gerichtet. Simari rief Max mit einem Befehl zurück. Er winselte kurz, ließ aber die Jeans des Verdächtigen los und trottete mit einer gewissen Zufriedenheit zu seinem Frauchen zurück. Simari gab Max immer vor Ort ein blutiges, rohes Steak, wenn er jemanden erfolgreich gestellt hatte; heute Abend würde der Deutsche Schäferhund dann seine ausgiebige Belohnung erhalten.
    Der Verdächtige stöhnte und hielt sich das Bein, als wenn es unterhalb des Knies amputiert worden wäre. Taylor näherte sich ihm vorsichtig, erkannte aber schnell, dass der Mann wirklich außer Gefecht gesetzt war. Unter seiner zerrissenen Jeans sammelte sich eine kleine Blutlache. Max hatte ein gutes Stück Fleisch aus dem Unterschenkel gerissen.
    Nein, es war gar kein Mann. Im Licht der Taschenlampen zeigte sich ein glattes, rundes Gesicht. Ein Junge, weiß, nicht älter als dreizehn oder vierzehn Jahre und für sein Alter sehr klein, wie es aussah.
    Das Adrenalin baute sich langsam ab, die Anspannung löste sich bei allen, es wurde gelacht und gescherzt. Die Beamten kehrten in die Nacht, zu ihren Autos, zu den diversen Tatorten zurück, von denen sie abgezogen worden waren.
    „Ich hoffe, das war es wert“, hörte Taylor einen Polizisten murmeln.
    Er hatte nicht ganz unrecht. Sie stieß den Atem aus, den sie unbewusst angehalten hatte, und sah zu, wie Marcus dem Jungen Handschellen anlegte.
    Taylor las dem Verdächtigen seine Rechte vor und verfluchte innerlich die neuen Gesetze, die sie dazu verpflichteten, das sofort zu tun, weil sonst keinerlei Befragung zulässig wäre. Dann fragte sie: „Wie heißt du?“
    Er schüttelte nur den Kopf und schaute auf sein Bein.
    „Ich brauche einen Arzt“, sagte er mit erstaunlich

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