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Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Titel: Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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Er blendete alle Umgebungsgeräusche aus, alle Gedanken, Gefühle und Ängste, und las sie. Sogar im Laufen, so wie jetzt, konnte er in eine Art Schlaf fallen und ihre Gedanken hören. Das ausgiebige Üben zahlte sich aus. Nach so langer Zeit der gemeinsamen Arbeit und Liebe waren sie aufeinander eingestimmt wie ein Sender und sein Empfänger. Inzwischen konnte er sich mit Leichtigkeit in ihre Gedanken einschleusen.
    Er spürte sie, als sie sich von der Menge entfernten und in Richtung Fluss liefen. Sie war wütend, das fühlte er. Und sie hatte Angst.
    Der Riverfront Park war heute Nacht dunkel, voller Menschen, zwischen denen sich die Obdachlosen tummelten. Eine Reihe berittener Polizisten, die Flanken der Pferde zitternd von zu langer Untätigkeit, standen auf der Brücke zum Stadion der Titans Wache, versuchten, die Menschenmassen irgendwie unter Kontrolle zu halten.
    Ember lief auf das im Blockhausstil erbaute Fort zu, das sich über dem Cumberland River erhob – das erste Gebäude von Nashville, das gebaut worden war, als der Ort noch Nashboro hieß und die Cherokee mit den frisch eingetroffenen Siedlern um ihr Land kämpften. Der Originalbau stammte aus dem Jahr 1779; beinahe zweihundert Jahre später war 1962 eine originalgetreue Kopie erstellt worden. Eigentlich sollte das Fort abends verschlossen sein, aber Raven hatte einen Weg hinein gefunden und nahm an, dass Ember jetzt dorthin unterwegs war. Letzten Monat hatten sie hier geübt, weil sie für die Wirksamkeit eines besonderen Zaubers das Licht des Vollmonds über dem Wasser benötigten.
    Ember schlüpfte durch die losen Bretter an einer Ecke des Forts. Raven und Fane folgten ihr hinein.
    Obwohl von außen erleuchtet, war es im Inneren des Gebäudes dunkel und kühl. Raven spürte, wie Fane neben ihm erschauerte. Er zog sie kurz an sich, um sie zu wärmen. In dem Moment, in der er seinen Gedanken erlaubte, sich Fane zuzuwenden, unterbrach er die Verbindung mit Ember. Er hörte Bewegungen im Dunkeln, dann explodierte die Welt in tausend Farben. Er fiel zu Boden, die Hände schützend vor seinen Schritt gehalten.
    Er hörte ein tiefes Stöhnen und erkannte, dass es aus seiner eigenen Kehle stammte. Spürte einen Druck auf seinem Rücken. Fane fauchte wie eine wütende Katze.
    „Mein Gott, Ember, musstest du ihm wirklich in die Eier treten? Werde endlich erwachsen. Raven wehzutun ändert an der Situation gar nichts. Du bist die letzten Wochen sowieso mehr Gothic als sonst gewesen. Was hast du für ein verficktes Problem?“
    Sie kniete sich neben Raven und zog seinen Kopf auf ihren Schoß. Ember tauchte am Rande seines Blickfelds auf, aber er konnte sie nicht scharf stellen. Sie hatte ihr Schild fallen lassen und strahlte eine mächtige Negativität aus, die scharf wie eine Messerklinge war.
    Fane schob Raven eine schwarze Locke aus der Stirn. „Es war nicht Ravens Schuld. Dein dummer Bruder konnte die Hände nicht von der perfekten kleinen Mandy lassen. Xander ist zu ihr gegangen, um sie zu ficken. Wie hätten wir wissen sollen, dass sie ihre Ration mit ihm teilt? Ich dachte, du hättest gesagt, er nimmt kein X.“
    Ember beugte sich vor, sodass ihr Gesicht ganz nah vor Fanes war. Durch zusammengebissene Zähne stieß sie ihre nächsten Worte aus. „Hat er auch nicht. Und so ist es auch nicht passiert und das weißt du. Als ihr angekommen seid, war er da, und ihr habt ihn gezwungen, das X zu nehmen. Ihr habt ihn umgebracht. Und dann habt ihr ihn aufgeschlitzt wie alle anderen. Wie konntet ihr nur? Wie konntest du nur? Er ist mein Bruder! Und ihr zwei geht fröhlich feiern. Ich hätte nie geglaubt, dass ihr mir, dass ihr uns je so etwas antun könntet.“
    Raven war immer noch nicht wieder ganz bei Sinnen. Verdammt, das tat weh. Fane schob ihn ein wenig nach rechts, und langsam ließ der Druck etwas nach.
    „Ember, du musst dich zusammenreißen. Sofort. Wo ist Thorn?“
    Das kleinere Mädchen scharrte unsicher mit den Füßen. „Ich habe keine Ahnung.“
    „Was meinst du damit, du hast keine Ahnung?“
    „Er sollte sich in unser Haus schleichen. Meine Eltern sind sofort zu Mandy gefahren, als sie es gehört haben. Ich habe ihn angerufen, aber er geht nicht ans Telefon.“
    Endlich ließ der Schmerz nach und Raven fing an, sich besser zu fühlen. Wenigstens glaubte er nicht mehr, sich jeden Moment übergeben zu müssen. Er rappelte sich zu einer sitzenden Position auf und stützte sich dabei auf Fane. Seiner Stimme hörte man den Schmerz an, aber

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