Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen
und verletzlich aus. Taylor sah das Kind hinterdem Mann durchscheinen, der er heute geworden war.
„Ja, Ma’am. Ich werde alles tun, was nötig ist. Danke, Ma’am.“
Taylor schickte Theo zu seinen Gästen zurück und schloss die Tür hinter ihm. Sie setzte sich wieder in den Sessel und seufzte tief. „Glaubst du ihm?“, fragte sie Marcus.
„Ich würde gerne ja sagen, aber ich muss mich noch länger mit ihm unterhalten. Er hat Angst, Angst genug, sich einer möglichen Anklage zu stellen, um dem Ganzen auf den Grund zu gehen. Natürlich hat er die Schuld ziemlich offen auf jemand anderen geschoben, jemanden, an den wir nicht herankommen. Wir müssen die Drogen testen lassen – Theo hat heute vielleicht ein paar Leuten das Leben gerettet.“
„Oder er ist unser Dealer und versucht, seinen Arsch zu retten. Ein sehr von sich eingenommener junger Mann, unser Mr Howell.“ Sie nahm Marcus den Beutel aus der Hand. „Ich muss die ins Labor bringen lassen. Tim Davis wird uns ziemlich schnell eine erste Analyse liefern können, ob diese Pillen irgendetwas enthalten, das bei den Kids zu einer Überdosis geführt hat. Aber wer ist dann hingegangen und hat ihnen Pentakel in den Bauch geritzt? Was zum Teufel soll das?“
„Das ist die eine Frage. Aber ich habe noch eine andere: Wie konnte der Mörder wissen, wer von den Teenies die Drogen genommen hatte und wer nicht?“
Taylor erhob sich. „Das habe ich mich auch schon gefragt. Ich bin immer mehr davon überzeugt, dass unser Verdächtiger diese Jugendlichen sehr gut kennt. Komm, bringen wir die Pillen zu Tim und schauen dann, wo wir stehen.“
Sie fanden McKenzie und traten mit ihm zusammen vor die Haustür, um ihre Notizen zu vergleichen.
„Haben die Kids dir irgendetwas erzählt, das uns weiterbringt?“, wollte Taylor wissen.
McKenzie nickte. „Die Mädchen, Chelsea und Rachel. Offensichtlich waren sie sich in letzter Zeit spinnefeind – alle waren überrascht, dass man sie zusammen gefunden hatte.“
„Mädchen.“ Taylor schüttelte den Kopf. „Sie streiten und sie vertragen sich, streiten und vertragen sich. Deshalb habe ich es immer vorgezogen, mit Jungen befreundet zu sein. Da weiß man wenigstens, woran man ist.“
McKenzies Augen funkelten. „Ja, ich weiß, was du meinst. Manhat mir erzählt, sie waren beste Freundinnen, und wenn sie sich nicht gerade gestritten haben, haben sie fast alles gemeinsam gemacht. Bis zum letzten großen Streit waren sie eine verschworene Gruppe – Rachel, Chelsea und Ashley Norton. Alle Teenies da drin kannten Brandon Scott und Jerry King. Xander Norwood schien der Anführer der coolen Kids zu sein, derjenige, mit dem jeder befreundet sein wollte. Man merkt sofort, wer ihm wirklich nahestand und wer es gerne getan hätte, aber alle liebten ihn. Ich bezweifle allerdings, dass es unserem Verdächtigen auch so ging.“
„Theo Howell hat etwas von einer Drohung gegen die Gruppe erwähnt. Hat noch jemand anderes davon gesprochen?“, fragte Taylor. „Nur Daisy Howell“, erwiderte McKenzie. „Sie ist allerdings zu erschüttert, um eine wirklich zusammenhängende Aussage zu machen. Sie war mit den Mädchen befreundet. Sie hat gesagt, es hätte ein Gerücht die Runde gemacht, dass irgendetwas passieren würde. Niemand hat das wirklich ernst genommen. Wie das an der Highschool eben so ist, jeden Tag ein anderes Drama. Was die Kids nicht direkt betrifft, wird einfach ignoriert.“
„Gute Arbeit, Jungs. Wir müssen die Befragung der Familien der Opfer noch zu Ende führen. Vielleicht können wir dann eine ungefähre Zeitachse zusammenstellen, anhand derer sich bestimmen lässt, was passiert ist, nachdem die Kids die Schule heute Mittag verlassen haben. Wir müssen herausfinden, mit wem sie entweder auf dem Heimweg oder zu Hause Kontakt hatten. Die Spurensicherung hat alle Beweise an allen Tatorten gesichert, sodass wir ausreichend zu tun haben. Fangen wir also an.“
12. KAPITEL
Raven jagte Ember hinterher. Sie stürmte aus dem Club auf die Second Avenue, schlängelte sich behände durch die Menschenmenge. Fane rannte neben ihm her und fluchte unterdrückt.
„Ember, warte! Warte, verdammt noch mal. Hör doch mal mit dem Drama auf.“
Ember schaute über ihre Schulter zurück, pure Wut im Gesicht, die Lippen bewegten sich schnell. Raven spürte, dass der Zauberspruch, den sie sprach, ihn wie eine Ziegelwand traf. Verdammt, das Mädchen war inzwischen richtig gut darin, sich zu schützen. Aber er war noch besser.
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