Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen
Schlussfolgerung gelangt?“
Theo vergrub seinen Fuß in dem dicken Perserteppich. Die klobigenDoc-Martens-Stiefel passten nicht recht zu seinem restlichen Outfit. Taylor und Marcus ließen ihm einen Moment. Sie wussten, hier würden sie noch einige Antworten kriegen können.
Theo räusperte sich, aber trotzdem kamen die Worte nur leise heraus.
„Wir haben vielleicht gehört, dass jemand vorhat, uns fertigzumachen.“
„Wen fertigmachen?“
Theo machte eine kreisende Handbewegung. „Uns. Die Sportler. Die coolen Kids. Die Beliebten. Mit welchem lächerlichen Klischee Sie uns auch immer belegen möchten. Wir waren das Ziel, und wer immer es auf uns abgesehen hatte, hat ganze Arbeit geleistet.“
„Von wem kam die Drohung?“
„Ich weiß es nicht. Aber schauen Sie sich um. Wer auch immer es war, es ist ihm gelungen, zwei Cheerleader, den Captain des Wrestlingteams und vier Mitglieder des Schülerausschusses zu erwischen. Ich weiß nicht, wer dieses letzte Mädchen ist, aber vermutlich hatte sie irgendwann mal irgendetwas mit uns zu tun. Wenn Daisy und ich die Leute nicht gewarnt hätten, wer weiß, wie viele noch gestorben wären?“
„Bist du sicher, dass es sich nicht um eine von den Opfern geplante Aktion handelt?“
„Sie meinen wie Jonestown? Oder Heaven’s Gate? Ich kann mir kaum vorstellen, dass der kollektive Selbstmord Einzug in Hillsboro gehalten hat.“ Er sah ihren fragenden Blick und ergänzte: „Ich habe letztes Jahr in Geschichte ein Referat über Sekten gehalten. Mein Dad interessiert sich sehr für solche Themen.“
„Stimmt, das wäre meine Frage gewesen.“
„Ich kann es mir nicht vorstellen. Keinem aus dieser Gruppe ging es um mehr, als ab und zu ein wenig Spaß zu haben, wenn Sie wissen, was ich meine.“
„Glaubst du, jemand, mit dem ihr zur Schule geht, wäre fähig, diese Morde zu begehen?“, fragte Marcus.
„Ich weiß es nicht. Ich weiß es ehrlich nicht.“
„Könnte es der Dealer gewesen sein, von dem du uns erzählt hast?“
Man merkte Theo an, dass er langsam frustriert war. Auf seiner Stirn erschienen kleine Falten. „Ich schwöre Ihnen, ich weiß nicht, wer dahintersteckt. Es war nicht mehr als ein vages Gerücht, das umging. Ich weiß nicht, woher er seine Drogen bezieht, aber er hat immer einengroßen Vorrat. Es könnte auch jeder gewesen sein, der bei ihm kauft.“
„Warum aber die Pentakel, die in die Haut der Opfer geritzt wurden? Weißt du darüber irgendetwas?“
Er schaute überrascht auf. „Das war nicht nur bei Jerry?“
Taylor nickte. „Alle Opfer sind perimortem geritzt worden. Das bedeutet, zum Zeitpunkt ihres Todes.“
„Ich weiß. Ich gucke Medical Detectives “, sagte er mit solcher Verachtung, dass Taylor beinahe laut gelacht hätte. Die DNA-Generation. Taylor beobachtete das in letzter Zeit immer öfter. Menschen, die CSI und Law & Order guckten und glaubten, sie wären Experten für Kapitalverbrechen. Das war verdammt unangenehm – und am schlimmsten traf es die Staatsanwälte. Alle Jurys schienen DNA für die Wunderwaffe zu halten, die einzige Möglichkeit, um einen Freispruch oder eine Verurteilung zu erzielen und trotzdem nachts noch gut schlafen zu können.
„Tut mir leid“, sagte Theo. „Ich bin nur ein wenig gestresst. Ich nehme an, Sie werden mich jetzt verhaften?“
„Wegen der Drogen?“
„Ja.“ Er straffte die Schultern. Dann stand er auf und legte die Hände aneinander, damit sie ihm Handschellen anlegen konnten.
Taylor schaute ihm tief in die Augen und er erwiderte den Blick ruhig und tapfer. Sie sah, dass seine Unterlippe ganz leicht zitterte. „Im Moment bist du für uns mehr Hilfe als Bedrohung, Theo. Wärest du einverstanden, mit aufs Revier zu kommen und eine formale Aussage zu machen? Dir vielleicht sogar ein paar Fotos anzuschauen, um zu sehen, ob du den Dealer erkennst?“
„Sie werden mich nicht verhaften?“ „Im Moment nicht, nein.“
„Gott sei Dank.“ Er ließ den Kopf zur Seite fallen. „Ja, natürlich. Ich tue alles, was Ihnen hilft.“
„Okay. Ich kann dir nicht versprechen, dass im Laufe der Ermittlungen nicht doch Anklage gegen dich erhoben wird, aber ich werde alles tun, was ich kann, um sicherzustellen, dass mildernde Umstände geltend gemacht werden. Was ich von dir am dringendsten brauche, sind Informationen darüber, wer deine Clique bedroht hat. Meinst du, die könntest du mir besorgen?“
Der stolze Kerl in ihm fiel endgültig in sich zusammen und er sah mit einem Mal jung
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