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Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Titel: Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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anzuschauen, das wie vier Strichmännchen aussah.

    Sie richtete den Blick wieder auf die Straße. „Die Wächter repräsentierten die vier Himmelsrichtungen?“
    „Mehr als das. Sie korrespondieren mit den Elementen, den Jahreszeiten, den Sternen, den Planeten. Nord, Süd, Ost, West – Erde, Luft, Feuer, Wasser. Die Wächter spielen in nahezu jedem Aspekt der Hexenkunsteine große Rolle. Aber am wichtigsten ist, dass sie zum Schutz angerufen werden. Die Symbole auf dem Brief repräsentieren die schützenden Elemente. Der Mörder, der Verfasser des Briefs, hat versucht, den Segen für sich zu erhalten, so viel steht fest. Wie ein Talisman. Ein Glücksbringer.“
    Taylor schaute ihn an. „Ich wusste nicht, dass es Glück bedeutet, etwas in Blut zu schreiben.“
    „Aus Blut erwächst Kraft. Und nur darum geht es.“
    „Was hat es dann mit den Strichmännchen auf sich?“
    „Das sind die Positionen, die die Wicca einnehmen, wenn sie die Wächter anrufen. Wenn du dir die Tatortfotos noch einmal anschaust, wird dir auffallen, dass die Opfer genau in diesen Posen vorgefunden wurden – entweder die Arme an den Seiten oder ausgestreckt, wie die Wächter des Nordens, des Ostens, des Westens und des Südens.“
    „Ah, natürlich.“
    McKenzie hörte den Sarkasmus in ihrer Stimme. „Einige Leute nehmen das sehr ernst, LT. Sie leben in dieser Welt. Sie glauben daran. Es unterscheidet sich nicht so sehr vom normalen Kirchgang, weißt du. Jeder braucht etwas, an das er glaubt. Heiden glauben einfach nur an Dinge, derer du und ich uns nicht bewusst sind.“
    Taylor gähnte so ausgiebig, dass es in ihren Ohren knackte. Die Sonne stahl sich hinter einer Wolke hervor und spiegelte sich auf den Autos um sie herum. Sie setzte ihre Sonnenbrille auf.
    „Ich verrate dir mal was. Glaube oder nicht, ich will denjenigen fassen und bestrafen, der das getan hat. Ich habe mich der höheren Macht der Handschellen verschrieben, verstehst du?“

18. KAPITEL
    Quantico
1. November
8:50 Uhr
    „Also geben Sie zu, eine Affäre mit Dr. Douglas gehabt zu haben?“
    Tucker schaute ihn lüstern an, und Baldwin fragte sich, was ihm wohl gerade durch den Kopf ging. War Tucker auch einer der Männer gewesen, die Charlottes Zuwendungen genossen hatten? Er schaute ihn sich genauer an – die Halbglatze, den Bauchansatz, die graue Haut. Schon möglich. Charlotte hatte sich nie für die Verpackung interessiert, sondern nur dafür, was sich in der Geschenkbox befand. Sie hatte den Hang, das, was sie da vorfand, so lange hin und her zu schieben, bis all ihre Bedürfnisse befriedigt waren. Er musste ab jetzt noch umsichtiger vorgehen.
    „Das habe ich nie bestritten. Wir waren Kollegen, die sich in einer höchst angespannten Situation befanden. Wir haben gemeinsam an einem grauenhaften Fall gearbeitet. Sie wissen, wie so etwas läuft, Sir. Wir waren nicht die ersten Teamkollegen, die sich einander zugewandt haben, um Trost und Zuspruch zu finden.“ Baldwin weigerte sich, den Blick zu senken, sondern schaute Tucker gerade in die Augen. Komm schon, Wichser. Du hast deine Assistentin jahrelang gevögelt und alle haben es gewusst. Worauf bist du wirklich aus?
    Tucker besaß den Anstand, leicht zu erröten. „Ich denke, wir können die schmutzigen Einzelheiten überspringen, Dr. Baldwin. Fangen wir noch einmal mit Susan Travers an. Sie war das vierte vermutliche Opfer von Harold Arlen, richtig?“
    „Nein, sie war das fünfte Opfer.“
    Northern Virginia
15. Juni 2004
Baldwin
    Bei dem Geruch wurde ihm übel. Egal, wie vielen Autopsien er auch beiwohnte – zum Glück waren es nur einige, immer mal wieder –, sie schlugen ihm immer wieder wortwörtlich auf den Magen. Die Fahrtvon Quantico hierher, gepaart mit dem Kater der letzten Nacht und einem leicht unangenehmen Gefühl, weil er mit Charlotte herumgemacht hatte, machte es nicht besser.
    Er ließ seine Gedanken abschweifen von dem kleinen Körper, der auf dem Autopsietisch lag. Susan Travers war das fünfte Opfer in genauso vielen Wochen: Baldwin war nach dem dritten Opfer dazugerufen worden. Die achtjährige Ellen Hughes war auf dem Weg von der Schule verschwunden. Man hatte sie drei Tage später an einen Baum im Great Falls Park gebunden gefunden – die Beine gebrochen, ein Stich in die Brust.
    Sein Team war damals noch relativ neu. Vor zwei Monaten waren sie alle noch jugendlich-frische Agents, die gerade erst von der Abteilung für Verhaltensforschung akquiriert worden waren. Sie fanden es

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