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Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Titel: Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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Arbeitsfläche. „Wir unterrichtenunsere Kinder zu Hause. Ich bereite gerade die morgige Erdkundestunde vor.“
    Die Jungen stöhnten, schauten ihren Vater aber lächelnd an.
    Baldwin erinnerte sich daran, wie sein Vater ihm bei den Hausaufgaben geholfen hatte. Seine Dad schien immer die Zeit gehabt zu haben, zu helfen; jetzt verstand er, dass er sie sich genommen hatte. Natürlich war das vorher gewesen. Bevor Baldwins Leben in tausend Teile zersprungen war.
    Er war gerade einmal sechzehn Jahre alt gewesen, als seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen. Die Schwester seiner Mutter, Agatha, war seine einzige lebende Verwandte, und sie war viel älter als seine Mutter. Er war zu ihr in Nashvilles Westen gezogen und hatte die Schule besucht, die sie für ihn herausgesucht hatte, die Father Ryan. Er hatte beinahe jede Sekunde dort gehasst. Obwohl offiziell Katholik, betrachtete Baldwin sich inzwischen als einen der Gefallenen.
    Die Erinnerungen stürmten auf ihn ein, aber er wischte sie fort. Er musste arbeiten, und die schmerzhaften Episoden seiner Vergangenheit zu besuchen würde ihm dabei nicht helfen.
    Er räusperte sich. „Ich verstehe. Würde es Ihnen und Ihrer Frau etwas ausmachen, wenn Special Agent Sparrow und ich für einen Moment allein mit Ihnen sprächen?“
    Kilmeade wirkte kurz überrascht, nickte dann aber. „Jungs. Wieso geht ihr nicht die Geometrieaufgabe durch, die wir vorhin abgebrochen haben. Ich komme in ein paar Minuten nach, um euch abzufragen.“
    Höflich und respektvoll erhoben sich die Kilmeade-Jungen vom Küchentisch und verließen den Raum. Kilmeade lauschte mit geübtem Ohr, bis er das leise Geräusch einer zufallenden Tür hörte, dann drehte er sich mit einem Lächeln zu Baldwin um.
    „Also, was ist los? Julie sagte mir, Sie wollen mit uns über Evie sprechen?“
    „Sind Sie bereit, uns ein paar Fragen zu beantworten?“
    „Natürlich. Evie ist schon vor Monaten von uns gegangen. Wir haben es so gut wir können mit Gott an unserer Seite durchgestanden. Er hat uns geholfen, auf dem rechten Weg zu bleiben. Sie war ein besonderes kleines Mädchen – wir waren nicht überrascht, dass der Herr entschieden hatte, sie von uns zu nehmen. Sie ist immer schon ein Engel auf Erden gewesen.“
    Die Worte klangen gut, aber Baldwin hörte den verzweifelten Unterton, der sie begleitete, sah kurz den Schmerz in den Augen des Mannes aufblitzen. Kilmeade war ein Mann, ein Ernährer, ein Vater, und er nahm diese Aufgaben offensichtlich sehr ernst.
    „Außerdem“, warf Julie Kilmeade ein, „arbeiten wir daran, unsere Familie zu vergrößern.“ Sie berührte beinahe ehrfürchtig ihren Bauch. Baldwin sah die leichte Wölbung, die von der Schürze verborgen wurde. Ein totes Kind durch einen lebenden, atmenden Stellvertreter ersetzen?
    Die Kilmeades machten auf ihn den Eindruck einer glücklichen, einander nahestehenden Familie, die allerdings an den Rändern kleine braune Flecken aufzeigte wie die verwelkenden Blätter einer Rose. Was kaum überraschend war, wenn man den unfassbaren Verlust bedachte, den sie erst so kürzlich erlitten hatten. Interessant, dass sie bei dem vorherigen Gespräch nichts davon erwähnt hatten.
    „Meinen Glückwunsch“, sagte Baldwin.
    „Danke sehr.“ Kilmeade nahm die Hand seiner Frau. „Nun, wie können wir Ihnen helfen?“
    „Wir müssen über Harold Arlen sprechen.“
    „Harry? Warum denn das? Warum sollte sich das FBI für Harry interessieren?“
    Baldwin setzte sich auf einen der Küchenstühle. „Ich muss Ihnen ein paar schwierige Fragen stellen. Würde es Ihnen etwas ausmachen, sich zu mir zu setzen?“
    Alle setzten sich und Baldwin fuhr fort.
    „In dem Kondolenzbuch Ihrer Tochter haben wir einen Eintrag von Harold Arlen gefunden.“ Er zog die ausgedruckte Seite aus seiner Tasche und strich das Papier auf dem Küchentisch glatt.
    „Nun, sicher. Sie waren Kumpel, Evie und Harry. Sie hat ihn angebetet. Er war am Boden zerstört, als sie starb.“
    „Mr Kilmeade, Sie wussten doch, dass Harold Arlen ein verurteilter Sexualstraftäter war, oder?“
    „Ja, das war ein Teil von Harrys Vergangenheit. Er war vollständig rehabilitiert. Er hat ja selber eine Gruppe für die weniger Glücklichen geleitet, die immer noch mit ihren Zwängen kämpften. Aber Harry? Nein, er ist einer von den Guten. Er hasste es, dass er solche Dinge getan hatte, und er war so froh, endlich auf dem richtigen Weg zu sein. Gott hat ihm im Gefängnis zugelächelt, wissen

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