Te quiero heißt, ich liebe Dich
gut, doch sie wusste nicht, ob sie in ihrer Aufregung imstande gewesen wäre, auch nur einen vernünftigen Satz herauszubringen.
Jetzt erst merkte Jane, wie sehr sie fror. Sie zitterte am ganzen Körper und versuchte, gegen die Schwäche in ihren Gliedern anzukämpfen.
“Hier!” Der Mann warf ihr ein Handtuch zu. “Tut mir leid, dass Sie dort unten sitzen müssen, aber hier draußen ist es ziemlich stürmisch. Deshalb konnte ich das Surfbrett auch nicht ins Schlepptau nehmen.”
Dankbar legte Jane sich das Handtuch um die Schultern und wischte sich die Tränen und das Salzwasser vom Gesicht. Der Mann hatte im Gegensatz zu ihr anscheinend keine Mühe, auf dem stark schaukelnden Boot ruhig stehen zu bleiben.
Er trug knielange Baumwollshorts und ein blaues, dünnes Baumwollhemd, das seinen schlanken, aber sehr sportlich gebauten Körper gut zur Geltung brachte.
Wow, dachte Jane. Wie muss der Typ erst von vorn aussehen! Er trug eine Sonnenbrille, und Jane hatte in ihrer Aufregung zunächst gar nicht auf sein Äußeres geachtet. Der Fremde war etwa Mitte zwanzig und verbrachte offensichtlich viel Zeit im Freien, da seine Haut von der Sonne tief gebräunt war.
Jane blieb folgsam auf ihrem unbequemen Platz sitzen, bis das Boot die schützende Bucht erreicht hatte. Sofort spürte sie, wie der Wind nachließ und die Wellen sanfter wurden.
Jetzt kann ich mich eigentlich nach vorne setzen, überlegte sie. Das Surfbrett fällt bestimmt nicht mehr herunter. Doch in dem Moment, als sie aufstand, gab der Fremde Gas, und Jane landete unsanft auf dem Hosenboden.
“Oh, Verzeihung, ich hatte nicht bemerkt, dass Sie aufgestanden waren.” Seine weißen Zähne blitzten auf, als er sie amüsiert betrachtete. “Ihretwegen komme ich noch zu spät zu meiner Verabredung.” Er streckte Jane die Hand entgegen und half ihr auf die Beine. “Und jetzt setzen Sie sich besser richtig hin.” Er wies auf einen der weichen Sitze neben ihm, und Jane folgte zögernd seiner Aufforderung.
Das Boot glitt schnell übers Wasser, wobei der Rumpf durch die Wellen heftig auf-und niederging. Jane hatte sich Motorbootfahren ganz anders vorgestellt. Hier vorne auf dem Sitz war es zwar bequemer, aber trotzdem wurde sie kräftig durchgeschüttelt, wenn das Boot von einer Welle auf die nächste sprang. Sie war nur froh, dass sie nicht mehr hinten auf dem harten Holz sitzen und das Surfbrett halten musste.
“Keine Angst, es fällt nicht runter”, sagte der Mann zuversichtlich. “Sie hatten verdammtes Glück, dass ich zufällig sah, wie Sie die Bucht verließen. Die meisten Leute hier halten nämlich nachmittags Siesta. Das mag Ihnen vielleicht ungewöhnlich erscheinen. Aber glauben Sie mir, es hat wirklich etwas Gutes, sich während der größten Hitze auszuruhen. Wenn Sie heute Morgen rausgefahren wären, hätten sie wahrscheinlich keine Probleme bekommen. Das Segel ist zu schwer für Sie. Ich verstehe nicht, warum Hans Sie nicht gewarnt hat.”
Jane konnte sich nicht helfen, aber irgendwie ärgerten sie seine Worte. Natürlich hatte ihr der Fremde durch seine Hilfe ein paar unangenehme Stunden auf dem Meer erspart. Aber in Todesgefahr war sie nicht gewesen, sodass er sich also nicht als Lebensretter aufzuspielen brauchte. Wahrscheinlich hielt er sie für eine einfache Touristin, die hier nur zwei Wochen Urlaub machen wollte.
“Ich bin erheblich stärker, als ich aussehe!”, erwiderte sie schließlich gereizt. “Und außerdem hat er mich gewarnt”, fügte sie hinzu, obwohl es ihr schwerfiel, zuzugeben, dass Hans recht gehabt hatte.
“Natürlich sind Sie das!” Der Fremde grinste schelmisch. “Aber man sollte seine Kräfte niemals überschätzen, besonders wenn man sich in die unberechenbare See hinausbegibt.”
Die Art, wie er mit ihr sprach, machte Jane wütend. Er behandelte sie wie einen dummen Teenager. Immerhin war sie normalerweise sehr gut in der Lage, selbst auf sich aufzupassen. “Danke für den Ratschlag. Nächstes Mal werde ich daran denken.”
“Sehr vernünftig.” Endlich nahm der Mann die Sonnenbrille ab und zeigte Jane seine dunklen braunen Augen mit den ungewöhnlich langen Wimpern. Sein Grinsen wurde dabei immer breiter.
Jane sah ihn entgeistert an. Sie war davon überzeugt gewesen, dass es sich um einen Engländer handelte. Seinem Aussehen nach zu schließen, war er jedoch zweifellos Spanier. Er war groß, wirkte elegant, ja sogar ein bisschen einschüchternd, und er strahlte eine besondere Art von
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